Objektschutz und Gefahrenabwehr beim Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle
Tiefbrunnen Sonnenborn 1, Brunnenkammer (Bild vergrößern)
(12.5.2012) Der Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle im rheinland-pfälzischen Windesheim fördert Wasser, bereitet es auf und versorgt damit 24 Gemeinden, 14.000 Haushalte und 43.000 Einwohner. Umfasste das Wasserleitungsnetz vor hundert Jahren nur runde 110 km, so verfügt der Zweckverband inzwischen über ein Netz von 414 km. Auch stieg die Fördermenge von 350.000 Kubikmetern Wasser jährlich auf 2,1 Millionen Kubikmeter. Der Zweckverband verteilt das in 25 Tiefbrunnen und drei Quellfassungen geförderte Trinkwasser über 19 Hoch- und zwei Tiefbehälter. Zusammen besitzen diese ein Volumen von 17.000 Kubikmetern. Zentralstation für die Wasserverteilung ist das Hauptpumpwerk in Windesheim, dessen Behälter ein Fassungsvermögen von 3.000 Kubikmetern Inhalt aufweist. Zu Spitzenverbrauchszeiten werden dort täglich bis zu 8.500 Kubikmeter Wasser umgesetzt. Objektschutzeinrichtungen befinden sich an allen Außenanlagen, Brunnen und Pumpstationen des Verbandes und sind mit einer Fernwirkanlage zur Zentrale verbunden.
Sicherstellung der Qualität
Wasser ist das höchste Gut. Daher hat der Zweckverband Trollmühle die Aufgabe, die Qualität sicherzustellen und geeignete Maßnahmen zur Anlagenüberwachung zu treffen, um potentielle Saboteure abzuschrecken. Denn Schutz und Gesundheit der Bevölkerung stehen an erster Stelle.
Abhängig von der Größe der Anlage fördert Trollmühle aus einer Tiefe von bis zu 200 Metern fünf bis 90 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Durch die Vernetzung der Anlagen kann der Zweckverband auch bei einem Ausfall einer Anlage oder mehrerer Anlagen die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen.
Objektschutz und Gefahrenabwehr von immenser Bedeutung
Nach dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 befürchtet man in Deutschland Anschläge auf das Trinkwasser. Daher riet das Landeskriminalamt in Rheinland-Pfalz den Wasserversorgern alle Sicherheitsvorrichtungen zu überprüfen und Optimierungen einzuleiten. Ein Jahr später hatte der Zweckverband Trollmühle einen Einbruch in einen Wasserbehälter zu verzeichnen. Im Nachhinein betrachtet ist dieser glücklicherweise unspektakulär ausgegangen.
Überwachung – zentral gesteuert
Dieser Vorfall war für den Zweckverband ausschlaggebend, über eine Lösung entsprechend der DVGW Hinweise W 1001 und W 1002 nachzudenken, die die verschiedenen Objekte - neben den schon eingesetzten Sicherheitseinrichtungen wie Zäunen, Spezialschlössern, Alarmanlagen - optimal schützt. Tiefbrunnen und Wasserbehälter sollten nach und nach mit Kameras ausgestattet und die aufgezeichneten Bilder in die mehrere Kilometer entfernt liegende Zentrale in Windesheim übertragen werden. Die Bilder vor Ort auf einem Videorekorder abzulegen - wie von mehreren kontaktierten Anbietern empfohlen -, schien den Verantwortlichen nicht zielführend, da dieser bei einem Sabotageakt von den Tätern mitgenommen würde. Der Technische Leiter Marcus Spira ergänzt: „Ich muss im Bedarfsfall sofort von meinem Arbeitsplatz die Bilder ansehen und nicht erst in den Wald zum Hochbehälter fahren müssen.“
Ein Anbieter aus Saarbrücken, die SLK GmbH, wurde schließlich beauftragt. So wurden zuerst die Zentrale mit dem Hauptpumpwerk in Windesheim sowie die sieben größten Hochbehälter mit IP-Kameras ausgerüstet und diese über die schon bestehenden Telefonleitungen mit der Zentrale verbunden. Als die bestehende alte Softwarelösung an ihre Grenzen stieß, suchte man ein neues ausbaufähiges System. Denn im Laufe der Zeit sollten nicht nur alle weiteren Hochbehälter und Pumpstationen mit Kameras ausgestattet und angeschlossen werden, sondern auch die Türkontakte in die Softwarelösung integriert werden.
Der Wasserversorger entschied sich für das IP-Videoüberwachungssystem Omnicast des kanadischen Herstellers Genetec. Dieses soll gewährleisten, dass alle aktuellen und archivierten Daten jederzeit zur Verfügung stehen. Ein Server zeichnet dazu je nach Einstellung alle oder nur besonders wichtige Kamerastreams auf. Und die Videoanalysetechnologien von Omnicast bieten dem Zweckverband u.a. Erkennungs- und Identifizierungsverfahren für Personen und Objekte. Bei ungewöhnlichen Verhaltensweisen wie zum Beispiel einem unerlaubten Eintritt bis hin zu abgestellten Gegenständen generiert das System spezifische sowie aktionsbezogene Alarme. Es selbst ist mit diversen Sicherungsfunktionen ausgestattet, um Manipulationen, Abhören und Verfälschen der Videoaufzeichnungen durch einen unbefugten Zugriff auf das System zu verhindern.
An das beim Zweckverband Trollmühle momentan eingesetzte Omnicast-Standard-System können bis zu 50 Kameras angeschlossen werden. Sollten weitere Kameras einzusetzen sein, soll die Lizenz problemlos an die neuen Anforderungen anzupassen sein. Auch sei die Lösung jederzeit um eine IP-Zutrittskontrolle sowie die automatische Kennzeichenerkennung von Genetec erweiterbar. Das Security Center der Lösung integriert die drei Produktlinien und vereinigt die normalen Sicherheitsabläufe, ein umfassendes Berichtswesen sowie das Alarmmanagement. Darüber hinaus ermögliche die offene Architektur, firmeneigene Hardware sowie Systeme von Drittanbietern anzuschließen.
Eingesetzte Kameras und Datensicherheit
Der Zweckverband Wasserversorgung Trollmühle setzt je nach Aufgabenstellung unterschiedliche Kameras ein. So ist an der Zentrale eine motorisierte Kamera mit Bewegungserkennung und Zoom, eine Sony RZ50, installiert. Je nach Anforderungen sind in den Hochbehältern verschiedene vandalismusgeschützte IP-Festkameras von Sony - nämlich SNCDF80P, SNCRZ50P und SNCCH140 - angeschlossen und mit der Zentrale verbunden.
Der Zweckverband speichert die Daten der an der Zentrale und dem Hauptpumpwerk installierten IP-Kameras zwei Wochen. Danach werden diese automatisch überschrieben. Abteilungsleiter Spira erläutert: „Der Server, auf dem die Bilddaten gespeichert werden, läuft in einem Festplattenverbundsystem (RAIDS). Sollte eine der Festplatten ausfallen, kann diese, ohne dass es zu Datenverlust kommt, ausgetauscht werden.“ Um die Menge der archivierten Daten allerdings so gering wie möglich zu halten, starten die weiteren in den Wasserbehältern installierten Kameras die Aufzeichnung erst im Falle einer Bewegungsmeldung. Alle Mitarbeiter, die autorisiert sind, die Wasserbehälter zu betreten, sind mit Zugangsschlüsseln ausgestattet. Bei Eintritt in den Behälter, zum Beispiel für Kontrollen und Entnahmen von Wasserproben, betätigt der Mitarbeiter mit seinem Schlüssel einen Schalter. Dann findet keine Aufzeichnung statt. Bei einem gewaltsamen Eintritt ohne Zugangsberechtigung zeichnet die Kamera sofort auf.
Vorteile und Nutzen
Laut Marcus Spira ist die Handhabung der Genetec-Lösung komfortabel. So sei die Recherche, zum Beispiel nach einer bestimmten Uhrzeit, sehr einfach und die Qualität der Online-Bildübertragung hervorragend. Auch böte die einheitliche Bedienung innerhalb des Security Centers dem Wasserversorger eine durchgängige Plattform zur Verwaltung und Steuerung seiner Sicherheitsanwendungen, was die Bedienung vereinfache.
Weitere Informationen können per E-Mail an SLK angefordert werden.
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siehe zudem:
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