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Drei Marktführer entscheiden sich für EEBus als einheitliches Technologie-Konzept

(9.5.2012; Light+Building-Bericht) Im Bereich der Gebäude-Automation soll der Informationsaustausch zur Höhe des Energieangebots sowie des -verbrauchs künftig einheitlich über das offene Vernetzungskonzept EEBus laufen. Die Kom­munikation soll dabei sowohl zwischen den technischen Ver­brauchsgeräten als auch mit der Energiewirtschaft erfolgen - das haben die marktführenden Unternehmen der Gebäude-Automation Busch-Jaeger, Gira und JUNG, zum Start der Messe Light+Building am 15. April 2012 angekündigt. Parallel überlegen auch Unternehmen aus anderen Branchen, auf den EEBus zu setzen. „Damit leisten wir unseren Beitrag zum Gelingen der Energie­wende“, erläuterte Dirk Giersiepen, geschäftsführender Gesellschafter von Gira im Rahmen der Frankfurter Messe: „Nur mit einer einheitlichen Schnittstellen-Technologie können wir das große Energieeffizienz-Potential gemeinsam erschließen.“ Das sei den beteiligten Unternehmen trotz aller Konkurrenz untereinander klar. So habe man sich vor einiger Zeit zu der intensiven, gemeinsamen Prüfung der möglichen Technologien entschlossen.

Unregelmäßige Stromerzeugung aus Wind und Sonne

Etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf den Gebäudebe­stand - u.a. auf die Beleuchtung, das Heizen sowie dort laufende elektrische Geräte. Daraus ergibt sich ein erhebliches Einspar- und Lastverschiebungspotential. „Ohne unsere jetzige Einigung auf ein gemeinsames Vernetzungskonzept auf Grundlage des EEBus, das zudem Vorbild für ganz Europa sein sollte, sind die Klimaziele der EU nicht erreichbar“, erklärte Adalbert Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Busch-Jaeger, anlässlich der Light+Building. Europaweit sollen der Energieverbrauch sowie die Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent gesenkt werden, der Anteil erneuerbarer Energien im gleichen Zeitraum auf 20 Prozent und anschließend noch weiter steigen. Deutschland möchte diese Ziele sogar noch übertreffen.

Angesichts dieser deutlichen Veränderungen muss der Energieverbrauch künftig viel besser auf die jeweils verfügbare Energiemenge abgestimmt werden. Schließlich ist nur schwierig voraussehbar und damit planbar, wie stark der Wind weht oder die Sonne scheint. „Deshalb muss es möglich sein, dass kurzfristig an alle Verbrauchsstellen kommuniziert werden kann, ob im Netz gerade ausreichend Energie verfügbar oder diese gerade knapp ist. Die zeitliche und mengenmäßige Steuerung des Energiever­brauchs erfolgt beispielsweise über Preisänderungen“, erklärte Neumann: „Die Unter­nehmen der Gebäudewirtschaft können mit einem einheitlichen Vernetzungskonzept erheblich zu dieser dringend notwendigen Lastverschiebung beitragen.“ Die zu einem großen Teil in den Gebäuden bereits existie- rende Automatisierung könne dafür ge­zielt genutzt werden.

Entwicklung wurde durch Bundesministerien gefördert

Nach der intensiven Prüfung mehrerer in Frage kommenden Technologien haben sich die Unternehmen für das Vernetzungskonzept EEBus entschieden. Es soll eine umfas­sende Kommunikation zwischen Geräten ermöglichen, und zwar unabhängig davon, um welche technische Geräte welches Herstellers es sich handelt.

Entwickelt wurde dieses System von dem Kölner Smart Energy Spezialisten Kellendonk Elektronik, im Rahmen des von den Bundesministerien für Wirtschaft (BMWi) und Um­welt (BMU) geförderten nationalen E-Energy-Projektes. Das EEBus-Konzept baut auf bestehenden Technologien auf und bietet eine vereinheitlichende Plattform für bereits vorhandene Insellösungen. EEBus beruht zudem auf Standards im In- und Ausland. Durch das hohe Engagement von Peter Kellendonk werde eine internationale Normung angestrebt.

Unabhängig von Gerätetypen, Energieversorgung oder Konzepten der Gebäude-Auto­mation verspricht EEBus den problemlosen Informationsaustausch sowohl zwischen den einzelnen technischen Verbrauchsgeräten als auch zwischen der Energiewirt­schaft und deren Großkunden. Durch die hiermit verbundene, neutrale Anwendungs­plattform erhofft sich die Branche auch Enabler für neue Markt- und Business-Modelle zu werden. „Durch unsere Festlegung auf ein einheitliches Vernetzungskonzept haben die Teilnehmer rund um die Gebäude-Automation nun die Gewissheit, dass ihre Sys­teme an die zukünftigen Anforderungen angepasst werden können. Hinzu kommt jetzt die nötige Sicherheit für verstärkte Investitionen in Produktion und Forschung im Bereich Energiemanagement“, nannte Harald Jung, geschäftsführender Gesellschafter der Firma JUNG, weitere Vorteile der aktuellen Übereinkunft. Das ermögliche auch dem Handwerk den Zugang zu einem völlig neuen Betätigungsbereich.

„Die Fachleute vor Ort können ihren Kunden helfen, durch die Vernetzung nicht nur höheren Wohnkomfort zu genießen oder Arbeitsabläufe zu erleichtern, sondern auch bewusster und ökologischer mit Energie umzugehen“, ergänzte Adalbert Neumann.

Weitere Informationen zum EEBus können per E-Mail an Jung , per E-Mail an Gira und/oder per E-Mail an Busch-Jaeger angefordert werden.

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