Drei viel versprechende Zertifikate vom Trockenbau- und Ausbau-Bundesverband
(30.11.2011) Architekten und Investoren soll zukünftig das vom BIG Bundesverband in den Gewerken Trockenbau und Ausbau e.V. entwickelte Qualifizierungssystem „PRO TROCKENBAU“ den Weg zum qualifizierten Ausbauunternehmen weisen. Die ersten Betriebe, die sich einer Prüfung nach diesem System gestellt haben, wurden bereits mit Zertifikaten ausgezeichnet. Einige hundert sollen ihnen folgen und mit einem von drei Siegeln potenziellen Auftraggebern signalisieren, für welches Leistungsprogramm sie stehen.
Aktiv unterstützt wird der BIG Bundesverband in den Gewerken Trockenbau und Ausbau e.V. bei der Werbung für die Qualifizierung und Zertifizierung im Kreis der Ausbauunternehmen durch viele namhafte Markenhersteller und Fachhändler der Trockenbaubranche. Die Saint-Gobain Rigips GmbH etwa hat dem System „PRO TROCKENBAU“ bereits zwei Mal einen Beitrag in ihrem Newsletter für das Fachhandwerk gewidmet. Marketingleiter Joachim Kartaun hofft auf regen Zuspruch für das neue Qualifizierungssystem: „Alle deutschen Trocken- und Ausbauunternehmen haben hier abhängig von ihrer Struktur und ihrem Leistungsportfolio die Chance, durch eine Zertifizierung eines von drei BIG-Siegeln zu bekommen. Das System und der Verband sind also offen auch für solche Unternehmen, die bislang noch nicht Mitglied in der Gemeinschaft sind.“
Weiteres Engagement zeigen aktuell z.B. Fermacell, OWA, Intrakustik, Baustoff + Metall und Chicago Metall, die Trockenbauer aus ihrem Kundenkreis aktiv per Mailing angesprochen und auf das BIG-Qualifizierungssystem hingewiesen haben. Mit gesponserten BIG-Probemitgliedschaften für einzelne Betriebe unterstützen zudem Raab Karcher und Baustoff + Metall den Verband.
BIG-Vorstand Alfred Bircks
Tatsächlich können bereits Trockenbauer, die die Anforderungen des Einstiegssiegels erfüllen, Mitglied im BIG-Verband werden, bestätigt auch Geschäftsführerin Franziska Plesser. BIG-Vorstand Alfred Bircks erläutert die Idee des Qualifizierungssystems so: „Wir wollen durch seine Einführung erreichen, dass es für Auftraggeber leichter wird, das Leistungsspektrum eines Trockenbauunternehmens zu beurteilen. Gleichzeitig geben wir mit dem System vor allem kleineren Unternehmen eine Orientierung, die Mitglied im BIG werden und sich entwickeln bzw. wachsen wollen.“
BIG-Mitglieder, die mit einem der drei Siegel „Maximum“, „Optimum“ oder „Premium“ für ihr Unternehmen werben wollen, müssen zunächst einen Nachweis darüber führen, welche Leistungen sie und ihr Team erbringen können, welche Qualifikationen vorhanden sind und wie diese gepflegt werden. Rund 50 Fragen beinhaltet der Erfassungsbogen, auf dessen Grundlage die erste Eingruppierung eines Unternehmens vorgenommen wird.
„Maximum“ ist das Minimale
Erfasst werden dabei die Kernkompetenzen eines Unternehmens, seiner Führungskräfte und Mitarbeiter, aber auch Details wie die Anzahl der Weiterbildungstage pro Jahr. „Ein Trockenbauunternehmen, das klein aber fein unter Leitung eines Meisters, Ingenieurs oder Bautechnikers Ausbauleistungen anbietet und mindestens auf einem Gebiet wie dem Schallschutz oder Brandschutz eine Expertise nachweisen kann, ordnet der BIG zum Beispiel auf der Qualifizierungsstufe ‚Maximum’ ein. Ein solches Unternehmen ist als Mitglied sehr willkommen“, erklärt Alfred Bircks.
„Optimum“ ist nicht das Optimale
Zur Gruppe der mit dem Signet „Optimum“*) versehenen Betriebe sollen zum Beispiel solche gehören, die nachweislich mit statischen Anforderungen umzugehen wissen, Dübelauszugsprotokolle anfertigen lassen oder einen Befestigungstechniker beschäftigen. Regelmäßig müssen Betriebe dieser Gruppe auch eine Fremdüberwachung einiger ihrer Baustellen organisieren und sich mit Ausbauobjekten am BIG Quality Award beteiligen.
„Wer Baustellenüberwachungen durchführen lässt und zusätzlich einer Sichtung der Überwachungsprotokolle durch eine Jury zustimmt, wie es im BIG Quality Award vorgesehen ist, dem schreiben wir ein ausgeprägtes Interesse an qualitativ hochwertiger Arbeit zu.“ Bircks selbst lässt jährlich mindestens zwei große Baustellen durch einen externen Gutachter begleiten, denn: „Aus dessen Feedback zur Arbeit auf der Baustelle ebenso wie zu den Planungs- und Dokumentationsleistungen lernen wir, wo wir noch besser werden können.“
Mindestens vier Tage pro Jahr verbringt ein Trockenbauunternehmer, dessen Betrieb „Optimum“ ist, auf externen Schulungen. „Und legt damit den Grundstock für eine auch langfristig gute Entwicklung seines Unternehmens“, glaubt Alfred Bircks und erklärt noch einmal das zentrale Anliegen des Bundesverbandes in den Gewerken Trockenbau und Ausbau e.V.: „Mit dem PRO TROCKENBAU Siegel versuchen wir Trockenbauer dabei zu unterstützen, den eigenen Betrieb optimal zu entwickeln, die richtigen Schulungen und Mitarbeiter zu finden sowie einen guten Kontakt zu Fachhandel und Industrie aufzubauen. Kurz: Wir helfen unseren Mitgliedern dabei, ihr Unternehmen zum ‚Premium’ Trockenbauer zu machen.“
„Premium“ ist das Optimum
„Premium“ Trockenbauer sind aus Sicht des BIG solche, die sowohl Mitglied im Bundesverband als auch in der RAL Gütegemeinschaft Trockenbau sind. Die Führungskräfte eines Unternehmens der Kategorie „Premium“ verbringen mindestens acht Tage pro Jahr in qualifizierten Weiterbildungen und haben die Unternehmensnachfolge geregelt. Im Unternehmen wird ausgebildet, die kaufmännische und technische Verantwortung sind organisatorisch voneinander getrennt. Die Spezialisierung und Arbeitsteilung im Unternehmen sind also weit vorangeschritten.
„Ein Trockenbauunternehmen der Kategorie ‚Premium’ aufzubauen ist meist ein Lebenswerk, mitunter nicht nur einer Generation“, weiß Alfred Bircks auch aus eigener Erfahrung. „Aber es lohnt sich, seine Kraft in den Aufbau eines solchen Unternehmens zu investieren. Der BIG unterstützt engagierte Unternehmer und Führungskräfte auf diesem Weg.“
Schon bald sollen alle BIG-Mitglieder das Signet der Kategorie, der sie angehören, auf möglichst vielen ihrer Werbemittel führen. „Ziel ist es schließlich, unsere Siegel bei Architekten, Investoren und Bauherren bekannt zu machen. Damit legen wir die Grundlagen dafür, dass die Trockenbauer in Deutschland, von denen Innovationen ausgehen und die als Spezialisten für den Brandschutz, die Raumakustik oder den qualitativ anspruchsvollen Innenausbau Profil haben, noch bekannter werden. Und das ist gut für die ganze Branche. Denn je mehr Objekte die qualifizierten BIG-Mitglieder ausbauen, desto besser wird das Image des Trockenbaus in Deutschland.“
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*) | Das "Optimum" ist laut Duden der "höchste erreichbare
Wert". Und "optimal" steht für "bestmöglich". |
siehe auch für zusätzliche Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
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siehe zudem:
- Trockenbauwände, Mauerwerk, Innenausbau, Raumteiler und Türen bei Baulinks