Neu auf dem Markt: Multipor Lehmmörtel
(24.9.2011) Lehmputz zählt zu den ältesten Bautechniken der Menschheit. Vorübergehend in Vergessenheit geraten erfreut er sich neuerdings im Rahmen der steigenden Wertschätzung für natürliche Baustoffe wieder zunehmender Beliebtheit. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund verstärkt auftretender Allergien - nach Angaben des Verbandes deutscher Allergologen sind in Europa inzwischen rund 30% der Bevölkerung Allergiker - nimmt die Nachfrage nach umwelt- und gesundheitsverträglichen Baustoffen kontinuierlich zu. Mit dem neuen Multipor Lehmmörtel reagiert Xella auf den Trend und präsentiert es als ein Produkt, das ausschließlich aus den natürlichen Stoffen Sand und Lehm bestehe. Es ist als Systemergänzung (Klebemörtel und Innenputz) zum Innendämmsystem Ytong Multipor für Neu- und Altbauten sowie zur Restaurierung von historischen Gebäuden geeignet. Speziell wenn es um die energetische Sanierung von Fachwerkgebäuden geht, spielen die beiden ökologischen Baustoffe ihre Stärken voll aus.
Multipor Lehmmörtel besteht nach Angaben von Xella ausschließlich aus Lehmpulver und Natursanden und sei frei von Schad- und sonstigen Zusatzstoffen. Entsprechend müsste er besonders gut für Allergiker geeignet sein. Reste können zu 100% kompostiert werden.
Mit seinen wohngesunden Eigenschaften präsentiert der Lehmmörtel eine Fülle von bauphysikalischen Vorteilen: Er ist diffusionsoffen und verfügt entsprechend über eine gute Feuchteaufnahme- und Abgabefähigkeit. Auch seine wärmeregulierenden und wärmespeichernden Eigenschaften wirken sich positiv auf das Raumklima aus.
Die Anwendungsbereiche für Multipor Lehmmörtel sind vielfältig: So kann er verwendet werden als ...
- Ausgleichputz bei Unebenheiten im Untergrund (maximale Putzstärke 40 mm),
- Klebemörtel für die Ytong Multipor Mineraldämmplatte,
- Armierungsputz mit Gewebeeinlage,
- abschließender Oberputz sowie
- als Wandheizungsputz.
Die Verarbeitung ist auf fast allen Untergründen möglich - dazu zählen ...
- Multipor Mineraldämmplatten,
- Multipor Leichtmörtel,
- frische Kalk- oder Kalkzementputze,
- Lehmsteine und Lehmbauplatten,
- alle Arten von Mauerwerk,
- Gefache aus Schilfrohr,
- Ziegeldraht oder
- Fachwerkgeflecht.
Voraussetzung ist ein Putzgrund, der sauber, trocken und staubfrei ist. Als Untergrund besonders geeignet seien jedoch Ytong Multipor Mineraldämmplatten. Beide Materialien sollen sich optimal durch ihre bauphysikalischen Eigenschaften ergänzen. Die diffusionsoffene Dämmplatte kompensiert unerwünschte Tauwasserbildung in der Wandkonstruktion. Dadurch wird die Entstehung von Feuchteschäden nachhaltig verhindert. Das Ergebnis ist ein gutes Raumklima. Anforderungen an Wärmeschutz und Wohnkomfort werden so umweltschonend bei gleichzeitigem Schutz von erhaltenswerten Fassaden erfüllt.
Die Verarbeitungstemperatur muss = 5°C betragen. Dabei kann das Produkt sowohl maschinell als auch von Hand aufgetragen werden. Bis zu einer Dicke von 20 mm ist der Mörtel einlagig verarbeitbar. Bei größeren Putzstärken ist ein zweilagiger Putzaufbau nötig. Der Auftrag der zweiten Schicht kann erst erfolgen, wenn die erste Putzlage ausreichend durchgetrocknet ist.
Multipor Lehmmörtel härtet durch Lufttrocknung aus. Nach der Verarbeitung ist daher für eine gute Lüftung der Räume zu sorgen. Bei normalen Klimabedingungen ist mit einer Trocknungsdauer von 1 Tag pro Millimeter Putzdicke zu kalkulieren. Eingetrocknete Lehmmörtelreste können zur weiteren Verarbeitung durch Zugabe von Wasser einfach wieder aufgemischt werden.
Als Systemergänzung bietet Xella für das abschließende Oberflächenfinish die Multipor Lehmfarbe an. Die lösemittelfreie, natürliche Wandfarbe auf Lehmbasis verfügt über die gleichen positiven Produkteigenschaften wie Multipor Lehmmörtel. Die Verarbeitung erfolgt mit Rolle, Quast oder Pinsel. Die Farbe wird ausschließlich im Farbton weiß angeboten. Andere Farbtöne können durch Zugabe von Farbpigmenten erreicht werden.
Weitere Informationen zu Multipor Lehmmörtel können per E-Mail an Xella angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- zur Erinnerung: Warum, wie und wo Lehmputz?! (28.8.2012)
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- weitere Details...
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- Siebenstöckig mit Holz, Lehm und Beton im Großstadt-Dschungel (14.2.2010)
- Heilerde als Baustoff: Tonputz der bessere Lehmputz? (4.2.2010)
- Lehmbau - Praxisbeitrag (1.11.2007)
- Reiz- und allergenarmes Raumklima durch Lehm und Wandheizung (27.9.2007)
siehe zudem:
- Wandbaustoffe, Innenputz und Baubiologie auf Baulinks
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