TÜV entwickelt neues Prüfverfahren für Frostbeständigkeit von Vakuumkollektoren
(6.9.2011) Der TÜV Rheinland hat ein neues Verfahren für die Frostschutzprüfung von Vakuumröhrenkollektoren mit Wärmerohren entwickelt. Das aufgrund umfassender Tests seit Anfang des Jahres 2011 entwickelte Prüfprozedere steht ab sofort Herstellern von Vakuumröhrenkollektoren sowie Produzenten von so genannten Heatpipes zur Verfügung. Es wurde auf Basis der allgemeinen Prüfverfahren für thermische Solaranlagen nach EN 12975-2 erarbeitet und umfasst insbesondere einen zehn Tage dauernden Testzyklus mit großen Temperaturwechseln, um jeweils ein vollständiges Gefrieren und Auftauen der Heatpipes zu erreichen.
Hintergrund der von TÜV Rheinland vorangetriebenen Forschungsreihe
waren verschiedene Schadensmeldungen nach dem strengen Winter
2009/2010 in Deutschland mit langer Frostperiode und Temperaturen
deutlich unter
Vakuumröhrenkollektoren mit frostgefährdeten Wärmeträgern
„Das aufgetretene Problem ist nicht generell auf alle Vakuumröhrenkollektoren übertragbar. Neben dem verwendeten Wärmeträger ist auch die jeweilige Bauart entscheidend. Etablierte Hersteller haben dieses Problem schon vor Jahren erkannt und gelöst“, so Ulrich Fritzsche, Experte für Solarthermie und Projektverantwortlicher bei TÜV Rheinland. Allerdings sei in den neuen Entwurf der Prüfnormen für Kollektoren bereits ein Hinweis auf die Gefährdung von Vakuumröhrenkollektoren mit frostgefährdeten Wärmeträgern - meist auf Wasser basierend - aufgenommen. Und es sei wahrscheinlich, dass eine generelle Prüfung der Frostsicherheit vorgeschrieben werde. „Derzeit ist für eine positive Bewertung der Frostsicherheit der Hinweis erforderlich, dass der Kollektorkreis mit einem Glykol-Wasser-Gemisch betrieben werden muss. Genau dies ist jedoch nicht immer ausreichend“, so Fritzsche. Bei Einführung einer verpflichtenden Frostprüfung sei auch für bestehende Zertifikate der Nachweis der Frostbeständigkeit nachträglich zu erbringen. Dies würde Herstellern von Vakuumröhrenkollektoren und von Heatpipes ebenso wie Verbrauchern und Investoren die erforderliche Sicherheit bringen.
Das neue Verfahren zur
Frostbeständigkeitsprüfung für Vakuumröhrenkollektoren umfasst 20
Testzyklen von jeweils 12 Stunden in der Klimakammer. „Für
Solarkollektoren nehmen wir eine Mindestlebensdauer von 20 Jahren
an. Daran haben wir uns orientiert. Denn es ist sehr
wahrscheinlich, dass die Kollektoren mindestens einmal jährlich
Frost ausgesetzt sind“, erklärt Ulrich Fritzsche. In den
Prüfzyklen wird der Inhalt der Wärmerohre im Wechsel mindestens 30
Minuten lang auf
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- TÜV Rheinland AG
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- Förderratgeber von co2online
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siehe zudem:
- Solarkollektoren, Solarspeicher und erneuerbare Energien auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Solartechnik, Photovoltaik, erneuerbare Energien bei Baubuch / Amazon.de