Europäische PVC-Industrie startet neue Nachhaltigkeits-Selbstverpflichtung
(26.6.2011) Die europäische PVC-Industrie hat am 22.6. neue, ehrgeizige Ziele für die nachhaltige Entwicklung bis zum Jahr 2020 angekündigt und Unterstützung von politischen Entscheidern gefordert, um das Recycling in Europa zu fördern. Die VinylPlus-Initiative ist auf fünf Verpflichtungen aufgebaut, die folgende Ziele umfassen:
- einen Quantensprung bei den PVC-Recycling-Mengen und der Entwicklung innovativer Recycling-Technologien zu erreichen,
- Bedenken im Hinblick auf chlororganische Emissionen anzusprechen,
- die Verwendung von Additiven auf der Basis von Nachhaltigkeitskriterien sicherzustellen,
- die Energieeffizienz sowie die Verwendung von erneuerbaren Energien und Rohstoffen in der PVC-Produktion zu steigern und
- die Nachhaltigkeit in der gesamten PVC-Wertschöpfungskette voranzutreiben.
Die neue Initiative baut auf den Erfahrungen mit der auf zehn Jahre angelegten Selbstverpflichtung "Vinyl 2010" auf, um die nachhaltige Produktion und Verwendung von PVC zu verbessern. Vinyl 2010 gilt allgemein als führendes Beispiel für eine Selbstkontrolle der Industrie, die offenbar in der Praxis funktioniert und konkrete Ergebnisse liefert.
Einer der wichtigsten Erfolge war die Errichtung einer europaweiten Infrastruktur für die Sammlung und das Recycling von mehr als 250.000 Tonnen PVC pro Jahr, obwohl das Material vor dem Jahr 2000 von vielen als "nicht recycelbar" eingestuft wurde, und demnach nur für die Entsorgung auf Deponien geeignet schien.
Dr. Josef Ertl, Vorsitzender von VinylPlus, zum Start der neuen, auf 10 Jahre angelegten, Selbstverpflichtung: "Was Ziele und Umfang betrifft, so ist VinylPlus sogar noch ambitionierter als Vinyl 2010. Mit seiner ergebnisorientierten Selbstkontrolle will die PVC-Industrie auch weiterhin zum Erreichen der Ziele von Europa 2020 beim nachhaltigen Wachstum beitragen. Dies wird aber ohne die Unterstützung politischer Entscheider auf EU- und nationaler Ebene nicht möglich sein. Denn nur durch effektive Strategien beim Abfall-Management und bei der Grünen Beschaffung werden wir in der Lage sein, das Recycling sowie die Verwendung recycelter Materialien voranzutreiben. Die Förderung eines Null-Abfall-Programms in Europa würde helfen, Privat-Investitionen für das Abfall-Management zu gewinnen und das ökonomische Potenzial des Recycling-Sektors zu entfalten."
Ein konkretes Ziel der Selbstverpflichtung VinylPlus ist das Recycling von 800.000 Tonnen PVC pro Jahr bis 2020. Davon 100.000 Tonnen durch neuartige Technologien, um einen Weg für Anwendungen zu finden, die auch heute noch eine Herausforderung für das Recycling darstellen. Außerdem plant die PVC-Industrie die Einführung eines neuen VinlyPlus Zertifizierungs- und Kennzeichnungs-Systems. Es soll Kunden helfen, nachhaltig produziertes PVC zu erkennen und bevorzugt zu verwenden. Dies schafft gleichzeitig einen Mehrwert für die Mitglieder von VinylPlus.
VinylPlus wurde gemeinsam mit der internationalen NGO The Natural Step (TNS) entwickelt, die sich bei der Forschung und beim Dialog über nachhaltige Entwicklung engagiert. TNS-Manager David Cook erklärt dazu: "Menschen, die über die Beschaffung entscheiden, sind froh, wenn sie eine bessere Wahl treffen können. Insbesondere, wenn Lieferanten aktiv auf ihre Bedürfnisse eingehen und Nachhaltigkeits-Standards anwenden, auf die sie selbst hinarbeiten. In diesem Sinne ist Vinyl 2010 das seltene Beispiel für eine Industrie, die eine Umkehr durch freiwilliges Handeln erreicht hat. Mit VinylPlus steckt sich diese Industrie nun noch ehrgeizigere Ziele, um die gesellschaftlichen Bedürfnisse zu erfüllen und die Berechtigung sowie die Referenz von PVC als Material der Wahl für nachhaltigen Einkauf weiter zu verbessern."
Transparenz und offener Dialog
... mit internen und externen Zielgruppen soll die Schwerpunkte der Arbeit von VinylPlus sein. Die neue Selbstverpflichtung legt großen Wert auf den kontinuierlichen Dialog mit Stakeholdern. Damit will sie sicherstellen, dass sich das Engagement der PVC-Industrie für die Gesellschaft durch konkrete und weit reichende Vorteile auszahlt.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
-
Vinylplus
... vereint die große Mehrheit führender Unternehmen aus der PVC-Industrie aus 27 EU-Mitgliedsstaaten, aus Norwegen und der Schweiz. - The Natural Step (TNS)
- Greta: Neufenster aus Altfenstern und Produktionsresten in Betonoptik à la Salamander (24.3.2021)
- Verwertung alter Fenster und Fassaden schont Umwelt und Ressourcen (10.7.2015)
- Rehau verlegt dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung vollständig ins Fenster (28.3.2012)
- „I-tec“-Fenster: Verdeckte Verriegelung, integrierte Lüftung, energieautarke Beschattung (28.3.2012)
- Konzept-Fenster setzt auf gewichtsreduzierte Drei- und Vierfach-Isolierverglasung (28.3.2012)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Bericht vom EQAR-Kongress 2011 „Baustoff-Recycling in Europa“ in Brüssel (26.6.2011)
- Armstrong regt "green dialogue" an (17.2.2011)
- BGRB begrüßt Erhöhung der Recyclingquote (22.8.2010)
- Recycling-Gummigranulatplatte als Harte Bedachung (24.6.2010)
- REACh und Recycling-Baustoffe (7.6.2010)
- Von der Berichterstattung vergessenes Thema? Sondermüll beim Bauen und Sanieren (7.2.2010)
- Holz-Kunststoff-Verbundmaterial für Terrassendielen aus Etikettenreststoffen (26.11.2009)
- Kann man Laminatböden recyclen? (15.10.2009)
- homes 24: Nachhaltige Häuser aufbauen ... und abbauen (11.11.2008)
- Umnutzung statt Neubau - Forschen für Ressourcen schonendes Sanieren (24.8.2008)
siehe zudem:
- Fenster, elastische Bodenbeläge bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Bodenbeläge und Innenausbau bei Baubuch / Amazon.de