Jagdsaison auf Stromräuber eröffnet
- Erst ein Viertel aller Neuanschaffungen bei Kühl- und Gefriergeräten besitzt Effizienzklasse A++
(13.11.2010) Heimliche Stromräuber rücken zunehmend in den Fokus vieler Haushalte. So kann allein das Ausschalten des Standby-Modus an Elektrogeräten bis zu 100 Euro im Jahr sparen, was hochgerechnet auf die über 40 Millionen Haushalte der Bundesrepublik ein riesiges Einsparpotenzial ergibt.
Branchenkenner gingen bisher davon aus, dass ein geringer Energieverbrauch von Geräten eine große Rolle bei der Kaufentscheidung spielt. Eine forsa-Umfrage in 3.000 Haushalten, die gemeinsam vom BDEW, Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, und der HEA-Fachgemeinschaft beauftragt worden war, ergab nun ein völlig anderes Bild. Die wichtigsten Kriteriensind demnach Zuverlässigkeit, lange Lebensdauer, gute Gebrauchseigenschaften und Bedienfreundlichkeit. Erst danach wird auf den Energieverbrauch geschaut - und ein niedriger Anschaffungspreis landete sogar erst im Mittelfeld des Rankings. Mit dem Trend 'Homing' werden Werte wie Komfort und Qualität wieder mehr geschätzt.
Dazu passt auch der enorm gestiegene Ausstattungsgrad, vor
allem im Bereich Informations- und Kommunikationselektronik. War 1996 nur
ein Viertel der Haushalte im Besitz eines Computers, sind es heute mehr als 75
Prozent. Drucker, nach denen seinerzeit noch nicht gefragt wurde, gibt es heute
in 83 Prozent der Haushalte. (Was macht eigentlich ein Haushalt mit einem
Drucker, wenn er keinen Computer hat?) Auch die Anzahl der Fernsehgeräte mit Flachbildschirmen
ist stark gestiegen: bei Plasmabildschirmen ist die 10-Prozent-
und bei den LCD-Fernsehern die 25-Prozent-Marke überschritten. Auch Scanner, SAT-Anlage, Router oder
Spielkonsole sind selbstverständlich geworden, wobei mehrere Geräte durchaus Standard
sind. Einen
Aber während Computer und Co. meist möglichst neu sein sollen, gilt dies offenbar nicht für Haushaltsgeräte. Nach der Forsa-Umfrage sind in ca. 70 Prozent aller Haushalte Kühl- und Gefriergeräte mindestens zehn Jahre alt. Aus einer Untersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ist sogar eine Nutzungsdauer von 17 Jahren bei Gefriergeräten bekannt. Werden dann neue Geräte angeschafft, ragen nur 25 Prozent davon das Energielabel A++. Damit sind 75 Prozent des Neuerwerbs in puncto Energiebedarf zweit- oder gar drittklassig, obwohl sich der Mehrverbrauch über die Jahre addiert.
Vor diesem Hintergrund hat die HEA die Initiative HAUSGERÄTE+ ins Leben gerufen, die über Einsparpotenziale im Haushalt informiert und Verbraucher zum Austausch technisch veralteter Geräte motivieren will.
Intelligente Stromzähler, so genannte Smart Meter visualisieren den Verbrauch und helfen so, Einsparpotenziale zu erkennen. Solche Anzeigen am PC abrufen zukönnen finden mehr als drei Viertel der befragten Haushalte nützlich. Eine Angabe am jeweiligen Gerät selbst würden sogar 90 Prozent begrüßen. Die Möglichkeit, den Betrieb von Geschirrspüler, Waschmaschine oder Trockner auf Zeiten zu verschieben, in denen der Strom günstiger ist, finden 78 Prozent nützlich bzw. sehr nützlich.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- HEA - Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e.V.
- EnergieSparRatgeber für StromCheck express, KühlschrankCheck, Haushaltsgeräte
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