WDVS-Fassaden mit geflochtener und welliger Oberfläche
(26.8.2010) Gleich zwei ungewöhnliche Fassaden-Elemente zeigt ein Anbau in Erlangen: Das Obergeschoss wirkt wie ein geflochtener Korb, während Fassadenteile des Erdgeschosses die raumhohe Verglasung wie Vorhänge ergänzen. Um die Vision von Architekt und Bauherr zu realisieren, waren die Handwerker kreativ gefordert. Für die "Vorhänge" setzten sie zum Beispiel auf die Kombination aus Glasdekogewebe, Polyurethan-Bauschaum und Polystyrol-Hartschaum ... und eine kunstvolle Applikationstechnik.
Immer häufiger entscheiden sich Bauherren nicht für einen Neubau, sondern für einen Umbau des Bestandsgebäudes, das sie energetisch sanieren und mit Blick auf den Wohnkomfort aufwerten. In Erlangen kommt jetzt beides zusammen. Hier wurde ein altes Giebelhaus saniert und um einen Anbau ergänzt. (Entwurf: Jürgen Gruber, Architekturbüro bau|werk|stadt, Stuttgart).
Der Neubau ist im Erdgeschoss eine Stahlbetonkonstruktion, auf der das Obergeschoss in Holzbauweise steht. Das Erdgeschoss ist zurückgesetzt, raumhoch verglast und mit besagten Wandelementen bestückt, die wie Vorhänge wirken. Sie dienen als Wärmedämmung und kaschieren zugleich die Tragestruktur. Die Fassade erscheint federleicht, der "Korb" (also das Obergeschoss) scheint gleichsam frei darüber zu schweben.
Vorhang aus Brunnenschaum und Montageschaum
Die Handwerker waren kreativ gefordert, um die Vision von Architekt und Bauherr zu realisieren. Die Vorhangelemente sind Unikate, aus Glasdekogewebe, Polyurethan-Bauschaum und Polystyrol-Hartschaum entwickelt. Das Gewebe StoTex Classic bildet die Basis. Es besteht aus umweltneutralen Glasgarnen, die verrottungsfest, nicht brennbar und unempfindlich gegen Pilz- und Bakterienbefall sind. Das Gewebe ist dimensions- und nässestabil, also auch sehr lange korrigierbar.
Zunächst schufen die Beteiligten eine Musterschablone, mit der sie "Vorhang-Elemente" herstellten. Die Schablone wurde mit angefeuchtetem Glasdekogewebe ausgelegt und mit einem selbstexpandierenden Schaum ausgeschäumt - in den erdberührten Bereichen mit einem wasserdichten Brunnenschaum, darüber mit handelsüblichem Montageschaum. Die rückwärtige Verkleidung bildeten zwei Ebenen versetzt verlegter Polystyrol-Platten.
Insgesamt entstanden zehn Elemente, die nach Durchhärten des Schaums besäumt und mit Haftkleber auf dem Wärmedämm-Verbundsystem der Betonkonstruktion befestigt wurden. Die Beschichtung mit weißer Fassadenfarbe unterstreicht die Leichtigkeit des Faltenwurfs.
Weitere Informationen zu Wärmedämmverbundsystemen können per E-Mail an Sto angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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- WDVS-Magazin für Architekten und Planer über Fassaden-Design und Wärmeschutz (13.4.2014)
- WDVS - ein von Hild und K auf 112 Seiten kritisch diskutiertes System (10.12.2013)
- StoDeco Frame: Fassadengestaltung mit Tür- und Fensterprofilen (9.3.2013)
- Neues Magazin für Architekten und Planer: Fassaden-Design mit (WDV-)System (1.11.2012)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- art: architektonische Selbstverstümmelung durch Wärmedämmung (25.11.2007)
- Trendstudie zur WDVS-Entwicklung bis 2012 (7.8.2007)
siehe zudem:
- Wärmedämm-Verbundsysteme, Dämmstoffe, Putz, Mauerwerk, Fassade und Innendämmung auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Wärmedämmung und Niedrigenergiehaus bei Amazon