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Konjunkturumfrage 2010 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau

(25.7.2010) Die Geschäfts- und Auftragslage der bayerischen Ingenieurbüros hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Auch den kommenden Monaten sehen die meisten Bauingenieure positiv entgegen. Das geht aus der Konjunkturumfrage 2010 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau hervor, an der rund 400 Ingenieure und Ingenieurbüros aus dem Freistaat teilgenommen haben. "Die Gesamtsituation wird positiv eingeschätzt, die Wirtschaftskrise hat die Ingenieurunternehmen bisher kaum getroffen", so Kammerpräsident Dr.-Ing. Heinrich Schroeter am 21.7. in München. Trotz der überwiegend positiven Einschätzung zeichnen sich auch negative Entwicklungen ab. Der Mangel an Ingenieuren auf dem Arbeitsmarkt hat sich deutlich verschärft. Fast die Hälfte der Büros hat Schwierigkeiten, qualifizierte Stellen zu besetzen.

Die allgemeine Geschäftslage ihres Planungsbüros bewerteten ...

  • 13,5% der Teilnehmer als "sehr gut" (im Vorjahr waren dies noch 11,5% gewesen),
  • 49,5% der Teilnehmer "gut" (Vorjahr 42%) und
  • 25% als "befriedigend" (Vorjahr 30,7%).

Auch die Auftragslage hat sich verbessert: Bewertet wird sie ...

  • von 21,9% der Teilnehmer als sehr gut (Vorjahr 17,7%),
  • von 43,2% als "gut" (im Vergleich zum Vorjahr (34,9%) ist dies eine Steigerung von fast zehn Prozentpunkten!),
  • von 20,9% als befriedigend (Vorjahr 28,8%) sowie
  • von 10,1% der Teilnehmer als "schlecht" (Vorjahr 15,1%) und
  • von 4,0% als "sehr schlecht" (Vorjahr 3,5%).

Generell hat das Auftragsvolumen in den vergangenen 12 Monaten zugenommen: Angekreuzt wurde ...

  • von 33% "gestiegen" (Vorjahr 24%),
  • 4,7% sogar "stark gestiegen".

Ertragslage verbessert - Umsätze und Investitionen gestiegen

Gegenüber der Vorjahresumfrage hat sich die Ertragslage der Planungsbüros insgesamt verbessert. So beantworteten ...

  • 24,8% der Teilnehmer die Frage mit "verbessert" (Vorjahr 17,3%),
  • 2,5% mit "stark verbessert" und
  • 48,9% mit "nicht verändert" (Vorjahr 43,8%).

Insgesamt sind die Umsätze der Ingenieurbüros im Vergleich zum Vorjahr gestiegen:

  • bei 2,3% der Befragten sind die Umsätze "stark gestiegen" (Vorjahr 2,5%),
  • bei 30,0% (Vorjahr 22,7%) "gestiegen" und
  • bei 43,0% (Vorjahr 38,3%) gleich geblieben.

Die durchschnittlich bessere wirtschaftliche Situation ermöglicht es den Planungsbüros konsequent in die Zukunft zu investieren:

  • 26,4% der Teilnehmer haben ihre Investitionsausgaben gesteigert (Vorjahr 25,2%),
  • bei 55,8% sind die Ausgaben "gleich geblieben" (Vorjahr 48,2%), und
  • 21,6% (Vorjahr 14,6%) planen eine Steigerung ihrer Investitionsausgaben in den nächsten sechs Monaten.

Die bayerischen Planungsbüros blicken überwiegend positiv in die Zukunft:

  • Rund Viertel (26,6%; Vorjahr 17,3%) gehen von einer Steigerung der Umsätze bis zum Oktober 2010 aus.
  • Gleich bleibende Umsätze erwarten 57,6% (Vorjahr 54,4%) der Teilnehmer,
  • sinkende Umsätze 12,9% (Vorjahr 22,8%).

Hinsichtlich des Auftragsvolumens erwarten ...

  • 24,5% (Vorjahr 15,8%) ein erhöhtes,
  • 56,2% (Vorjahr 53,2%) ein gleich bleibendes,
  • 18,9% der Teilnehmer ein sinkendes Auftragsvolumen, in der Vorjahresumfrage waren dies noch 30,5%.

Mitarbeiterzahlen steigend - Mangel an Ingenieuren

In den letzten 12 Monaten hat rund ein Fünftel (21,5%, Vorjahr 14,2%) der befragten Ingenieurbüros ihre Mitarbeiterzahlen erhöht, beinahe ein Viertel (23,3%, Vorjahr 12,8%) hat offene Stellen und 14,5% (Vorjahr 6,9%) wollen ihre Mitarbeiterzahlen bis Oktober dieses Jahres weiter steigern.

Gerade bei den Ingenieuren im Bauwesen herrscht großer Mangel an qualifiziertem Personal auf dem Arbeitsmarkt, wie die aktuelle Umfrage bestätigt: Fast die Hälfte (45,7%) der Büros hat Schwierigkeiten, qualifizierte Stellen zu besetzen. Derzeit stagniert die Zahl der Absolventen im Bereich Bauingenieurwesen bei jährlich 3.200. Der Einstellungsbedarf liegt aber bei 4500 bis 5000 Mitarbeitern/Jahr.

Fazit

Die finanzielle und wirtschaftliche Situation der bayerischen Ingenieurbüros hat sich insgesamt in den vergangen Monaten verbessert. Auch die Erwartungen für die kommenden Monate sind überwiegend positiv. "Trotzdem gibt es für die Bayerische Ingenieurekammer-Bau keinen Grund sich auszuruhen, denn es gibt auch Planungsbüros, denen es nicht so gut geht", sagte Schroeter. So gaben insgesamt 12,1% (Vorjahr 15,7) der Befragten an, ihre Geschäftslage sei schlecht oder sehr schlecht. Zudem warnte Schroeter: "Der beträchtliche Mangel an Ingenieuren gefährdet nicht nur die Entwicklung neuer Produkte und Technologien, auch Marktchancen können nicht genutzt werden. Dies beeinträchtigt Attraktivität und Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Bayern."

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