GTÜ will Online-Energieausweise verbieten lassen
(3.1.2010) Im Zuge der Neufassung der EU-Gebäuderichtlinie fordert die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) die Bundesregierung auf, Energieausweise aus dem Internet zu verbieten. Mit der EU-Richtlinie zum Gebäudeenergieverbrauch woll(t)en die EU-Institutionen erreichen, dass Käufern und Mietern bei Abschluss eines Kauf- oder Mietvertrages auch der jeweilige Energieausweis übergeben werden muss. Bisher mussten Verkäufer bzw. Vermieter den Ausweis nur auf Anfrage vorlegen. Des Weiteren sind die Energiekennwerte nach der EU-Gebäuderichtlinie auch in Wohnungsanzeigen und Immobilienportalen zu veröffentlichen.
GTÜ-Geschäftsführer Rainer de Biasi begrüßt die Verschärfung der europaweiten Regelung zu Energieausweisen als wichtigen Schritt zur Förderung der Transparenz im Immobiliensektor: „Durch die Verpflichtung zur Veröffentlichung der Energiekennwerte können potenzielle Käufer und Mieter vor dem Abschluss eines Vertrages den Umfang der zukünftigen Heizkosten adäquat einschätzen.“ De Biasi mahnt gleichwohl an: „Aus der Weichenstellung der Europäischen Union muss die Bundesregierung nun Konsequenzen ziehen. Der Gesetzgeber muss den Online-Energieausweis abschaffen, da er das vorgegebene Transparenz- und Qualitätsniveau nicht erfüllt und Möglichkeiten zum massenhaften Missbrauch bietet.“ Im Gegensatz zum Online-Energieausweis, den ein Immobilieneigentümer durch das Ausfüllen eines Formulars gleichsam selbst erstellt, sei ein Energieausweis von einem öffentlich bestellten und vereidigten sowie qualifizierten Sachverständigen doch wohl glaubwürdiger und nachhaltiger.
Verschärfung der Energiestandards für Immobilien
Die neue EU-Gebäuderichtlinie sieht europaweit strengere Richtlinien für Wohnungsneubauten vor, und ab 2020 sollen Neubauten einen Energieverbrauch haben, der sich nahe Null bewegt.
„Im Immobiliensektor gibt es ein enormes Energieeinsparungspotenzial, da fast die Hälfte des weltweiten Energieverbrauchs auf Gebäude entfällt. Daher begrüßen wir, dass nun auch für alle EU-Länder strengere Standards geplant sind. Schließlich ist der Klimawandel ein globales Problem“, erinnert de Biasi. „Weitere Herausforderungen sind nun energieeffiziente Lösungen für Bestandsbauten sowie die Umsetzung strengerer Energierichtlinien für Gebäude in außereuropäischen Ländern.“
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- GTÜ - Gesellschaft für Technische Überwachung mbH
Neutralitäts-Check: Die GTÜ ist eine Überwachungsorganisation freiberuflicher Sachverständiger in Deutschland; hinter der GTÜ steht der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. (BVS). Die GTÜ bietet Sachverständigenleistungen in den Bereichen Baubegleitung, Energieberatung, Qualitätsmanagement, Anlagensicherheit und Fahrzeuguntersuchungen an. Im Rahmen der Baudienstleistungen umfasst das Kompetenzfeld der GTÜ die Baubegleitende Qualitätsüberwachung (BQÜ), die Erstellung von Energieausweisen, Schadensgutachten sowie Bauabnahmen und Baubegutachtungen sowie einen technischen Immobiliencheck. Die für Baudienstleistungen eingesetzten GTÜ-Vertragspartner sind öffentlich bestellte und vereidigte sowie qualifizierte Bausachverständige.
- Online-Energieausweise und -Energieberatung mit TÜV-Zertifikat (26.4.2009)
- EnergieSparRatgeber für Heizkosten, Thermostatcheck, Pumpen, Modernisierung, Strom sparen, Kühlschrank-Check, Elektrogeräte-Check, Haushaltsgeräte, Büromaschinen, Unterhaltungselektronik
- Energieausweis online ausstellen
ausgewählte weitere Meldungen:
- ASUE-Broschüre informiert über die EnEV 2009 (20.12.2009)
- Einigung über Gebäudeeffizienz-Richtlinie (22.11.2009)
- VBI-Arbeitshilfe mit Lesefassung zur EnEV 2009 (16.11.2009)
- EnEV-Software: Wärmeschutz und Energiebedarf nach EnEV 2009 (1.11.2009)
- Neuer interaktiver Ratgeber "SolardachCheck" (28.10.2009)
- EnEV 2009: Neue Regeln für Hausbesitzer und Bauherren (30.8.2009)
- Neue Broschüre zur EnEV 2009: 'Energieeffizientes Planen und Bauen' (30.8.2009)
- CO₂-Gebäudesanierungsprogramme werden aufgestockt (30.8.2009)
- Gebrauchterwerber sorgen für Modernisierungsschub (26.7.2009)
- Sanieren: Was es kostet, wie viel der Staat dazugibt und wann es sich rechnet (19.7.2009)
- EnEV 2009-Nachweis mit neuer Software von Unipor (1.11.2009)
- Neue EnEV 2009-Software von Solar-Computer (1.11.2009)
- Allplan 2009 verspricht kostenoptimierte und nachhaltige Planungsprozesse (27.4.2009)
- Forsa-Umfrage: Die Deutschen sparen Energie an der falschen Stelle (8.3.2009)
- EnEV kompakt - 100 Antworten auf die wichtigsten Fragen (31.8.2008)
- Energiesparhäuser oft eine Mogelpackung? (15.6.2008)
- Stiftung Warentest hat Heizkörperthermostate getestet (4.6.2008)
siehe zudem:
- Heizung, Lüftung, Dämmstoffe, Fassadendämmung, Fenster, erneuerbare Energien, Lampen, Heizölpreise und Energieberatung auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Heizung, Solartechnik, erneuerbare Energien, Wärmedämmung und Niedrigenergiehaus bei Baubuch / Amazon.de