Konjunktureinbruch am Bau 2009, Stabilisierung 2010
(13.12.2009) "Wir hatten zu Beginn des Jahres ein schwieriges Baujahr 2009 prognostiziert. Diese Prognose hat sich bewahrheitet. Mit einem Minus von knapp fünf Prozent beim baugewerblichen Umsatz traf der Rückgang unsere Branche aber nicht so schwer wie andere Branchen. Für das kommende Jahr erwarten wir mindestens eine schwarze Null, ein geringes Wachstum ist in Aussicht. Der Beschäftigtenstand wird aufgrund der Produktivitätsentwicklung nur leicht rückläufig sein." So die Konjunktureinschätzung von Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, am 8.12. in Berlin.
Der Wohnungsbau wird 2009 zur umsatzschwächsten
Bausparte: Die Zahl der genehmigten Wohneinheiten in Wohngebäuden (Neu- und
Umbauten insgesamt) liegt mit 3.800 Wohneinheiten immer noch deutlich unter dem
Vorjahreswert
Bedingt durch die schwere Wirtschafts- und Finanzkrise musste
der Wirtschaftsbau ganz erheblich Federn lassen: In den ersten neun
Monaten sind die Aufträge um 17,5% eingebrochen. Das ist ein Rückgang um knapp
3 Mrd. Euro. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch vor den Umsätzen im
Wirtschaftsbau ein dickes Minus steht: nämlich
Allein die Entwicklung des öffentlichen Baus verläuft
mittlerweile positiv: Die Auftragseingänge liegen per September um 2% über dem
Vorjahresniveau. Per Saldo zeigt sich der Tiefbau in besserer Form (bei +3%)
als der Hochbau (bei
Im Trend zeichnet sich im öffentlichen Bau seit März insgesamt eine kontinuierlich positive Entwicklung ab. Nach den Einbrüchen um 20% in den Wintermonaten wurden in den Frühjahrsmonaten jeweils die Vorjahreswerte erreicht. Seit den Sommermonaten verläuft die Umsatzsteigerung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat mit wachsendem Tempo, von gut 2% im Mai, über 6% im Juni auf über 10% im September. "Hier zeigt sich die Marktwirksamkeit der Konjunkturprogramme mehr als deutlich", erklärte Loewenstein.
Zusammengefasst heißt das: Für den Wohnungsbau erwartet der ZDB wir 24,6
Mrd. Euro
Die Bauproduktion liegt per September 2009 mit fast 8%
gegenüber dem Vorjahr zurück. Der Wohnungsbau mit
Die Preisentwicklung hat auf die Umsatzentwicklung kaum Einfluss gehabt, da sich die Preise im Jahresverlauf sowohl für den Rohbau von Wohn- und Bürogebäuden als auch im Straßenbau nur seitwärts bewegt haben. "Insofern hat sich die mancherorts geäußerte Sorge, die Konjunkturpakete würden zu höheren Preisen führen, bisher nicht bestätigt. Bedingt durch die Erhöhung der Tariflöhne zum Juni 2009 und der Mindestlöhne zum September sind auch die Arbeitskosten gestiegen. Mithin hat sich die Ertragssituation der Unternehmen verschlechtert" - erläuterte Loewenstein die Situation der Betriebe.
Die drastischen Umsatzrückgänge haben Auswirkungen auf die Zahl
der Beschäftigten, die im Durchschnitt 689.000 betrug und damit um
16.000
Loewenstein erklärte, dass er für das Jahr 2010 die Hoffnung hege, dass sich der Umsatz im Wohnungsbau zumindest auf dem Niveau des Jahres 2009 stabilisieren wird. Im öffentlichen Bau wird der Großteil der Konjunkturpakete umsatzwirksam, so dass mit einem deutlichen Zuwachs zu rechnen ist, der den weiteren - wenn auch nicht mehr so steilen - Rückgang im Gewerbebau überkompensiert. "Alles in allem erwarten wir für das kommende Jahr aus heutiger Sicht für die Umsatzentwicklung im Bauhauptgewerbe mindestens eine schwarze Null, ein geringes Wachstum ist in Aussicht. Der Beschäftigtenstand wird aufgrund der Produktivitätsentwicklung nur leicht rückläufig erwartet" - so der ZDB-Präsident abschließend.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Ursachen für Krise in der Bauwirtschaft erforscht (15.11.2010)
- ifo Architektenumfrage: Geschäftsklima leicht eingetrübt (2.4.2010)
- Bundeskartellamt verhängt Bußgelder gegen Baustoff-Fachhandel (7.3.2010)
- Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland (28.2.2010)
- BBSR-Wohnungsmarktprognose bis 2025: Weiterhin Wohnungsneubau erforderlich (14.2.2010)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- LBS spürt Belebung im Wohnungsbau (13.12.2009)
- Bau in Deutschland: Die Perspektiven 2010 (29.11.2009)
- Aufträge im Bauhauptgewerbe im September: real
-5,7% zum Vorjahr (29.11.2009) - Fast jeder zweite Privathaushalt hat Haus- und Grundbesitz (29.11.2009)
- 3,1% weniger genehmigte Wohnungen von Januar bis September 2009 (22.11.2009)
- Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche um 104 Hektar pro Tag (16.11.2009)
- KfW: Beim Wohnungsneubau bleiben die Aussichten düster (8.11.2009)
- Bauwirtschaft erwartet für 2009 "blaues Auge" (18.10.2009)
- Bauwirtschaft fordert Korrektur der Wohnungsbaupolitik (18.10.2009)
- Wohnungsmangel in Deutschland: Bauverbände wollen vorbeugen (6.9.2009)
- Lageeinschätzung der Baukonjunktur im ersten Halbjahr 2009 (30.8.2009)
- 8,1% weniger genehmigte Wohnungen im ersten Halbjahr (23.8.2009)
- Europäischer Wohnungsbau im Sinkflug (2.8.2009)
- Erholung der europäischen Bauwirtschaft nicht vor 2011 (19.7.2009)
- 16,5% weniger Wohnungen im Jahr 2008 fertig gestellt (12.7.2009)
- Bauwirtschaft legt Forderungskatalog für kommende Legislaturperiode vor (28.6.2009)
- Raumordnungsprognose 2025/2050 (21.6.2009)
- ifo Bauvorausschätzung bis ins Jahr 2018 (26.4.2009)
- Roadmap Energiepolitik 2020 (15.2.2009)
- Studie: Green Buildings national unterschiedlich interpretiert (27.7.2008)
siehe zudem:
- öffentliche Hand, Verbände und Baupreise auf Baulinks
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