Kleines Schlauchbad ganz groß
(19.9.2009; Tag des Bades 2009) Zu hoch, zu schmal, zu kurz: Viele Bäder haben einen unglücklichen Schnitt und sind einfach zu klein. Wer aber laut der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) wichtige Grundsätze bei seinen Planungen beachtet, kann ungünstige Verhältnisse positiv beeinflussen und dem Eindruck von Enge optisch entgegenwirken. Etwas Geschick gehört allerdings dazu, denn gerade bei Grundrissen, bei denen es auf jeden Zentimeter ankommt, sind gründliche Überlegungen gefragt.
So rät der Bonner Branchenverband zu hellen Farben an Wand und Boden. Sie lassen den Raum größer wirken. Zu den Favoriten zählen neben Weiß- auch alle Grau- oder Sandtöne. Möbelfronten in dunklen gemaserten Holzfurnieren oder glanzvoll lackiert in Braunnuancen wie Nuss oder Cappuccino schmeicheln dem Auge und bringen Leben ins Ambiente. Großformatige Fliesen an Boden und Wänden erzeugen weniger Fugen und lassen Flächen insgesamt homogener erscheinen. Wenn außerhalb der Nassbereiche statt deckenhoher Verfliesung ein wasserabweisender, mineralischer Putz gewählt wird, trägt das zur wohnlichen Atmosphäre bei.
Kompakte Sanitärkeramik
Markenhersteller bieten spezielle Sanitärkeramik mit geringer Ausladung und kompakten Abmessungen. Kombiwannen laden gleichzeitig zum Duschen und Baden ein und zeigen, dass auch im Kleinbad beides geht. Schmerzhafte Kontakte mit dem Wanneneinlauf weiß dabei ein integrierter Zulauf zu verhindern. Eine seitliche Abmauerung bietet zudem mehr Abstellfläche und Armfreiheit für den Badenden. Für die Duschabtrennung ist transparentes Material ein Muss. Das dient dem Weitblick. Große Spiegel oder komplett verspiegelte Wände schummeln optisch Platz hinzu.
Ein besonderes Augenmerk unter den Kleinbädern gilt den häufig rund sechs Quadratmeter großen, sogenannten Standard-Schlauchbädern, erklärt VDS-Geschäftsführer Jens J. Wischmann. Dem Schlauchcharakter werde durch das Querstellen der Wanne entgegengewirkt. Mit Falt- bzw. Fadenstores oder dekorativen Bambusstäben könne man das WC im vorderen Bereich des Raumes separieren und trotzdem den "offenen" Charakter beibehalten; ein schmales Handwaschbecken vis-à-vis – fertig sei das Gäste-WC. Je nach Präferenz böten sich in hohen Altbaubädern außerdem deckenhohe Schranklösungen eventuell sogar mit Platz für eine 45 Zentimeter breite Waschmaschine an.
Planungsbeispiele
Entwurf 1 (Eingangsbild oben): Baden und duschen in einem, die Kombiwanne dabei quer gestellt, ein großzügiger Waschtisch mit Stauraum sowie ein mit Bambusstäben optisch abgetrennter WC-Bereich – damit gewinnt das rund sechs Quadratmeter große Standard-Schlauchbad auf den ersten Blick. Zur "offenen" Planung gehören ferner eine Glasabtrennung, die den Waschtisch vor Wasserspritzern abschottet, sowie großformatige Fliesen in Sandtönen, die gemeinsam mit dem Spiegel über der Vorwandinstallation Weite "vorgaukeln". Dazu dunkleres Holz am Waschtisch, das setzt wohnliche Akzente, erklärt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft.
Entwurf 2 (Grundriss): Wer in seinem Bad Wert auf Schrankplatz legt und noch dazu eine kleine Waschmaschine unterbringen möchte, kann diesen Entwurf adaptieren: Die die Bade- und Duschwanne steht wieder quer. Im Vergleich zur ersten Planung des sechs Quadratmeter großen Standard-Schlauchbades wird aber die Raumhöhe für eine L-förmige Kombination aus Hochschrank und unterhalb der Decke laufenden Oberschränken genutzt.
In "Cappuccino" lackierte Fronten zaubern Glanz und reflektieren zugleich Licht. Dem Eindruck von Enge wirkt außerdem die im Waschtisch- und WC-Bereich komplett verspiegelte Wand entgegen -und durch die dahinter liegende Fußbodenheizung kann sie nicht beschlagen.
Entwurf 3 (Grundriss): Ein von zwei strukturierten Natursteinwänden umrandeter Waschplatz dominiert das Schlauchbad bei dieser etwas "zugeknöpfteren" Planungsvariante. Durch den dreigeteilt wirkenden Raum und ein Handwaschbecken gegenüber dem WC ergibt sich ein "separates" Gäste-WC. Wer viel Besuch bekommt, weiß das zu schätzen. In der raumhohen Vorwandinstallation für das WC wurde eine runde Nische für Deko eingelassen. Viel Stellfläche und Stauraum bietet der Waschtisch. Im großzügigen Unterschrank ist auch wieder eine 45 Zentimeter breite Waschmaschine untergebracht. Der bündig in die Wand eingebaute Spiegelschrank hält zahlreiche Utensilien und Steckdosen bereit. Für komfortable Armfreiheit sorgt die Installation der Wannenarmatur seitlich in einem Rand aus Naturstein. Die Wände ringsherum sind wasserabweisend verputzt.
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siehe zudem:
- Sanitärkeramik, WC, Duschen, Duschwände, Armaturen, Badeinrichtung und barrierefreies Bad auf Baulinks
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