Transportbeton-Tage 2009: Transportbetonindustrie thematisiert Baustoffqualität
(7.9.2009) Unter dem Motto "Wir stehen für kontrollierte Qualität." fanden am 3. und 4. September in Baden-Baden die diesjährigen Transportbeton-Tage statt. Rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmer waren der Einladung ...
- des Bundesverbandes Transportbeton (BTB),
- der Forschungsgemeinschaft Transportbeton (FTB) und
- des Bundesüberwachungsverbandes Transportbeton (BÜV TB)
... gefolgt, um sich über aktuelle und kommende Entwicklungen in der Branche auszutauschen.
In seiner Begrüßungsrede ging BTB-Präsident Dr. Erwin Kern zum einen auf die wirtschaftliche Situation der Transportbetonindustrie und deren Perspektiven ein, zum anderen erläuterte er das vom Verband gewählte Jahresmotto "Wir stehen für kontrollierte Qualität": "Die bauwirtschaftlichen Daten lassen vermuten, dass auch für unsere Branche das Jahr 2009 nicht gerade rosig auslaufen wird." Nach den Prognosen des BTB würden im Jahre 2009 die Produktion um rund 11% und der Umsatz um rund 8% zurückgehen. 2010 rechne man mit einem weiteren Rückgang der Produktion (siehe auch Beitrag "Zweistellige Produktionsrückgänge beim Transportbeton" vom 6.9.2009). Dr. Kern hob hervor, dass das Konjunkturpaket II der Transportbetonindustrie keine entscheidenden Impulse geben könne. Die Mittel flössen zu sehr in Segmente wie die energetische Sanierung von Schulen, in denen Transportbeton nur geringe Marktanteile besitzt.
"Wir stehen für kontrollierte Qualität."
Neben den Herausforderungen der belastenden aktuellen und der ungewissen zukünftigen wirtschaftlichen Situation sei das Thema der Qualitätssicherung aus Sicht des BTB für jedes Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund habe der Verband sein Jahresmotto der Baustoffqualität gewidmet und das Veranstaltungsprogramm der Transportbeton-Tage entsprechend gewählt. Dr. Kern nahm die Unternehmerinnen und Unternehmer in die Pflicht, trotz Kostendrucks und insbesondere vor dem Hintergrund sich wandelnder Ausgangs- und Zusatzstoffe das hohe Niveau des Qualitätsbaustoffs Transportbeton unangetastet lassen. Dr. Kern: "Wir stehen für Qualität - wir, die Transportbetonhersteller, sind es, die mit den sich ändernden Gegebenheiten der Ausgangsstoffe umgehen müssen. Und wir sind es, die die Produktionsprozesse anzupassen haben, damit dieser Prozess des Wandels gelingt." Neben dem verantwortungsbewussten Gestalten der Produktionsprozesse durch die Unternehmen habe sich der BTB intensiv mit der Optimierung der Fremdüberwachung befasst. Der Austausch mit dem Deutschen Institut für Bautechnik, bessere Plausibilitätskontrollen und Maßnahmen wie unangekündigte Werksbesuche seien Mittel, um der verbandlichen Fremdüberwachung noch höhere Reputation zu verschaffen.
Transportbeton im Dialog
Zur Realisierung qualitätsbewussten Bauens gehört auch die Abstimmung mit den zuliefernden sowie den in der Wertschöpfungskette nachgelagerten Branchen. Traditionell tritt die Transportbetonindustrie deshalb im Rahmen ihrer Jahresveranstaltungen bewusst in den Dialog mit deren Vertretern. Nach Grußworten von Wolfgang Gerstner, Oberbürgermeister der Stadt Baden-Baden, eröffnete Dr. Christoph Müller vom Verein Deutscher Zementwerke die diesjährige Fachvortragsreihe. Er informierte über die Leistungsfähigkeit neuer Zemente mit mehreren Hauptbestandteilen und zeigte den Betonherstellern die Möglichkeiten und Grenzen dieser Zemente auf. Sie böten durch die Verringerung des Klinkergehalts und den verstärkten Einsatz anderer Hauptbestandteile eine Möglichkeit, die CO₂- Emissionen bei der Herstellung von Zement und Beton zu senken.
Über die Einsatzmöglichkeiten für Betonzusatzstoffe in der Transportbetonindustrie referierte Dr. Hans-Joachim Feuerborn (VGB PowerTech e.V.). Er stellte dar, wie vor allem die Revision der europäischen Betonnorm EN 206-1 dieses Thema aufgreift. Erfahrungen aus dem europäischen Ausland, die über die bisherige Anwendung in Deutschland hinausgehen, werden dabei berücksichtigt. Im Anschluss widmeten sich Harald Pflanzl und Dr. Klaus Lorenz (BASF Construction Polymers GmbH) der Zukunft der Betontechnologie vor dem Hintergrund des Einsatzes von Betonzusatzmitteln. Die beiden Referenten erläuterten, wie durch maßgeschneiderte Lösungen beim Einsatz von Zusatzmitteln die Betoneigenschaften gezielt optimiert werden können. Nach den Vorträgen zu den einzelnen Betonbestandteilen erläuterte Prof. Rolf Breitenbücher von der Ruhr Universität Bochum die Chancen und Grenzen neuer Technologien in der Transportbetonindustrie Durch gezielte Nutzung der Eigenschaften der einzelnen Stoffe und deren Kombination lassen sich Betone für den jeweiligen Anwendungszweck optimieren. Dieses Wissen könne dann auch genutzt werden, um vor dem Hintergrund schwankender Verfügbarkeit der Ausgangsstoffe eine gleich bleibende Betonqualität zu liefern.
Ausblick auf 2010
Im nächsten Jahr wird sich die Transportbetonindustrie anlässlich der dann anstehenden Fachtagung "Praxis Transportbeton" in Berlin treffen. Der mit den Transportbeton-Tagen alternierend stattfindende Kongress wird am 8. und 9. September 2010 sein 10-jähriges Bestehen feiern.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesverband Transportbeton (BTB)
- Bundesüberwachungsverband Transportbeton (BÜV TB)
- beton.org - BetonMarketing Deutschland GmbH
- Deutsche Zementindustrie sieht sich 2011 auf Wachstumskurs (14.6.2011)
- Betonzusatzmittel machen Beton für „The Shard“ fließfähiger, haltbarer, druckfester (23.11.2010)
- Celitement erhält Materialeffizienz-Preis des BMWi (23.11.2010)
- Klimaschonender Zement Celitement bekommt Pilotanlage (24.8.2010)
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siehe zudem:
- Betonbau, Betonzusatzmittel, Bauchemie, Wandbaustoffe, Bauwerksabdichtung, Bautrocknung und Betonfertigteile auf Baulinks
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