BFW-Konjunkturumfrage: Immobilienbranche atmet langsam auf
(11.5.2009) Auch ein halbes Jahr nach dem Einbruch der Finanzmärkte zeigen sich die Unternehmen der privaten Immobilien- und Wohnungswirtschaft noch mit deutlich angespannter Geschäftsstimmung. Allerdings wird die Lage nicht mehr ganz so dramatisch gezeichnet wie noch im Herbst letzten Jahres. "Von einer Entspannung der Branche kann aber keinesfalls die Rede sein", erklärte Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen e.V., Spitzenverband der privaten Immobilienwirtschaft, bei der Vorstellung der aktuellen BFW-Konjunkturumfrage am 7. Mai 2009 im Rahmen des BFW Immobilien Kongresses in Berlin.
vom Bauträger, über Projektentwickler, bis Immobilienverwalter
Rund 40 Prozent der Unternehmen wollen die Investitionen in diesem Jahr senken. Im Herbst 2008 waren es noch über 60 Prozent. "Auch wenn die Lage inzwischen etwas entspannter ist, darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Investitionsniveau insgesamt deutlich gesunken ist. Im vergangenen Frühjahr waren es noch lediglich 18 Prozent, die ihre Investitionen drosseln wollten", erläuterte der BFW-Präsident. Rund die Hälfte der Unternehmen möchte auch in Krisenzeiten ihre Investitionen konstant halten. Rund zwei Drittel planen zudem eine gleichbleibende Beschäftigungssituation.
Etwas entspannter blicken die Unternehmen auch auf ihre Umsatz- und Gewinnentwicklung. Zwar liegen die Erwartungen noch deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums, sind aber dennoch optimistischer als noch im Herbst. Rechneten im Herbst 2008 noch 64 Prozent mit sinkenden Gewinnen, so sind dies heute mit 32 Prozent nur noch halb so viele.
der Blutkreislauf der Branche, der Kredit, muss zirkulieren
Erstmals erreicht die Finanzmarktkrise die Immobilienverwalter,
die sich bislang von der Krise weitestgehend unbeeindruckt zeigten. Bei ihnen
ist die Stimmung derzeit sogar schlechter als unter den Unternehmen in der
Bauträgerschaft. "Dies macht deutlich, dass die Finanzmarktkrise stufenweise für
die verschiedenen immobilienwirtschaftlichen Akteure spürbar wird.
Zuerst waren vor allem Bauträger und Projektentwickler, gerade auch wegen ihres
hohen Fremdfinanzierungsanteils, betroffen", so Rasch. "Aber auch
bestandshaltende Wohnungsunternehmen müssen Modernisierungen mit Blick auf den
demografischen Wandel und den Klimaschutz vornehmen. Wenn aber der Blutkreislauf
der Branche, der Kredit, nicht mehr richtig zirkuliert, bekommen auch sie die
Krise letztlich zu spüren."
Die BFW-Konjunkturumfrage zur Einschätzung der konjunkturellen Lage auf dem Immobilienmarkt erscheint halbjährlich. Die Befragung erfolgt unter den 1.600 BFW-Mitglieds- und verbundenen Unternehmen. Die vorliegenden Ergebnisse sind die fünften dieser Art. Die erste Konjunkturumfrage erschien im Frühjahr 2007.
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siehe zudem:
- Immobilien, Baufinanzierung und Baurecht auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen nachhaltiges Bauen, Corporate Architecture, Baustoffe bei Amazon