GdW kritisiert unzureichende Wirkung des Konjunkturpakets II
(26.4.2009) Im Nachgang zum Konjunkturgipfel im Kanzleramt am 22. April 2009 zeigte sich GdW-Präsident Lutz Freitag enttäuscht über das Ergebnis des Gesprächs über das Konjunkturpaket: Die Vorschläge der Wohnungs- und Immobilienbranche im Vorfeld der Programmentwicklung seien nicht berücksichtigt worden. Auch dieser Gipfel habe nichts daran geändert. "Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft ist eine Branche mit sehr großer volkswirtschaftlicher Bedeutung", mahnte der GdW-Präsident. Immerhin seien 18,6 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung von der Immobilienwirtschaft direkt erbracht oder indirekt bewirkt worden. "Indem die Bundesregierung die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft beim Konjunkturpaket II bisher außen vor gelassen hat, vergibt sie die große Chance, diesen Wirtschaftssektor als Konjunkturstütze zu nutzen", kritisierte Freitag.
Wohnungswirtschaftliche Investitionen lösen weitaus größere Multiplikatoreffekte aus, als dies in anderen Bereichen der Fall sei. So können beispielsweise bei der Wohngebäudesanierung im Rahmen der Stadt- und Quartiersentwicklung mit vergleichsweise geringen Fördermitteln enorme Investitionen in Gang gesetzt werden. Dies hätte nennenswerte Effekte auch bei der Beschäftigung auf den lokalen Arbeitsmärkten zufolge. Weitere positive Konjunkturimpulse wären mit ermäßigten Mehrwertsteuersätzen zu erreichen, wie sie von der EU vorgesehen wurden. "Dies wären wichtige Bausteine für starke wohnungswirtschaftliche Impulse zur Förderung der Konjunktur", erklärte Freitag. Zudem wäre es zwingend erforderlich, auch Wohnungsunternehmen in das Kredit- und Bürgschaftsprogramm des Konjunkturpakets II einzubeziehen. Letztlich mache die Finanzmarktkrise auch vor der Wohnungswirtschaft nicht halt. Zwar verfüge die Branche über stabile Mieteinnahmen sowie ein langfristiges Geschäftsmodell; es sei aber nicht auszuschließen, dass geplante neue Projekte oder Bestandsmodernisierungen sowie erforderliche Umfinanzierungen aufgrund fehlender Finanzierungspartner oder verschlechterter Finanzierungskonditionen zurückgestellt oder aufgegeben werden müssten, so der GdW-Präsident.
siehe auch für weitere Informationen:
ausgewählte weitere Meldungen:
- NRW-Portal zum Thema "energetische Sanierung kommunaler Gebäude" (26.4.2009)
- 300 Millionen Euro für Bahnhöfe (26.4.2009)
- ZDB erwartet sehnlichst Umsetzung der Konjunkturprogramme (18.4.2009)
- Bau- und Installationsbetriebe: Droht 2009 die große Insolvenzwelle? (19.4.2009)
- Schüco schnürt sechs Energy² Konjunkturpakete (14.4.2009)
- Konjunkturpaket II am 29.4.: Wie profitiert wer wann maximal? (14.4.2009)
- Bauzulieferbranche erwartet stärksten Umsatzeinbruch im zweiten Halbjahr 2009 (5.4.2009)
siehe zudem:
- öffentliche Hand, Fassadendämmung, Dämmstoffe, Fassaden, Fenster, Dachziegel, Dächer, Dachisolierung, Aufzüge, Fenster und Container auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Sanieren, Passiv- und Niedrigenergiehaus, erneuerbare Energien, Energieeinsparverordnung bei Baubuch / Amazon.de