BDF: „Abreißen und neu bauen kann hohe Sanierungskosten verhindern“
(29.3.2009) Anfangs ist die Freude über ein geerbtes Haus zumeist groß. Genauso groß können aber die Sanierungskosten werden, die sich hinter den massiven Mauern des neuen Familiendomizils verstecken. Schnell verschlingen Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen horrende Summen. "Als Lösung bei aussichtslosen Fällen bietet sich der Abriss des alten Gemäuers und der Neubau eines zeitgemäßen Effizienzhauses ... an", so Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), in trauter Einigkeit mit beispielsweise auch der Mauerwerksindustrie.
Bei einem unsanierten Einfamilienhaus aus den 1970er Jahren mit rund 150 m² Wohnfläche schlägt eine komplette, energetische Modernisierung, die mit einem modernen "Effizienzhaus 55" vergleichbar ist, nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur (dena) mit bis zu 60.000 Euro zu Buche. Von der Sanierung umfasst sind dann unter anderem ...
- eine Dämmung der Außenwände, des Kellers und des Dachraumes,
- hochwertige Wärmeschutzfenster sowie
- eine moderne Heizungs- und Lüftungsanlage.
Ist das Haus gar aus den 1050er oder 1960er Jahren, können durch marode Wasserrohre und veraltete elektrische Anlagen noch höhere Kosten entstehen. Dazu kommen oft der notwendige Einbau einer zeitgemäßen Küche und sonstige Arbeiten wie Malerarbeiten, das Auslegen neuer Bodenbeläge und die Modernisierung der sanitären Einrichtungen für mehrere 10.000 Euro zusätzlich.
Nachkriegscharme ohne Extras
Außerdem besitzen Altbauten aus den 1050er bis 1970er Jahren oft den Charme älterer Kleinwagen mit Grundausstattung. Man kann es darin aushalten, Komfort und Extras sucht man aber in vielen Fällen vergeblich. Das Dach ist nur als Abstellkammer nutzbar und das Haus hat einen völlig unzeitgemäßen Grundriss mit Mini-Küche, kleinem Badezimmer und unterdimensionierten, viel zu dunklen Kinderzimmern, in denen sich höchstens noch der Haushund wohlfühlt. Für die fälligen Umbau- und Erweiterungsarbeiten können sehr schnell noch einmal mehr als 30.000 Euro zusammenkommen: So wird die Sanierung zu einer Angelegenheit, die im schlimmsten Fall Jahre dauert und dazu führen kann, dass der Gegenwert des geerbten Gemäuers erreicht oder sogar überschritten wird.
Mit einem Neubau alle Trümpfe in der Hand
Steht bei Einberechnung dieser Faktoren fest, dass die Sanierungs- und Modernisierungskosten sich weit jenseits der 100.000 Euro-Marke bewegen, kommt eine andere Lösung in Frage: Abriss und Neubau an gleicher Stelle. Der Abriss schlägt laut Verband für Abbruch und Entsorgung e.V. in Rostock gewöhnlich mit rund 10.000 Euro zu Buche und für weit unter 200.000 Euro gibt es bereits hochwertige, schlüsselfertige Häuser im KfW-40-Standard mit 150 m² Wohnfläche. Bauherren, die gerne Eigenleistungen erbringen möchten, werden schon im Bereich um 150.000 Euro fündig. Die Angebote reichen dabei vom traditionellen Einfamilienhaus mit Satteldach, über den puristischen Bauhaus-Stil bis hin zu zukunftsweisenden modularen Wohnkonzepten und freien Architektenplanungen.
siehe auch für weitere Informationen:
- BDF - Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V.
- DGfM - Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V.
- Verband für Abbruch und Entsorgung e.V.
- dena - Deutsche Energie-Agentur GmbH
- Fördermittel von Energieversorgern und der öffentlichen Hand
- EnergieSparRatgeber für Heizkosten, Thermostatcheck, Pumpen, Modernisierung
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- Praxis-Ratgeber für die richtige Dämmung des Hauses (27.2.2008)
- Bine-Buch: "Altbauten sanieren - Energie sparen" (10.2.2008)
- art: architektonische Selbstverstümmelung durch Wärmedämmung (25.11.2007)
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siehe zudem:
- Fertighäuser, Fertigbau, Mauerwerk, Dämmen, WDVS, Fenster, Heizungstechnik, Solarwärme, Solarstrom, Wärmepumpen und Holzpelletsheizung auf Baulinks
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