Baugewerbe sieht sich nicht vor neuer Rezession
(15.2.2009) Die Bauinvestitionen erreichten 2008 ein reales Volumen von ca. 219 Mrd. Euro. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 2,7%. Dabei haben alle Bausparten zugelegt, vor allem aber der Wirtschaftsbau:
- Der Wirtschaftsbau legte real über 7% auf 69 Mrd. Euro zu.
- Deutlich verhaltener verlief der öffentliche Bau mit einer Steigerung um 2,2% auf 27 Mrd. Euro.
- Vergleichbar reserviert zeigte sich der Wohnungsbau, wo die Bauinvestitionen nur um 0,7% auf 123 Mrd. Euro gestiegen sind.
Bedeutung und Gewicht des Wohnungsbaus sind unverkennbar: "Das mit 56% anteilsstärkste Segment bremste 2008 die Gesamtbilanz der Entwicklung der Bauinvestitionen aus. Ursache dafür ist der eingebrochene Wohnungsneubau." Mit diesen Worten kommentierte Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), das mittlerweile abgelaufenen Baujahr 2008 anlässlich der Frühjahrs-Pressekonferenz seines Verbandes.
"Wir gehen davon aus, dass das Baujahr 2008 mit einer Steigerung des baugewerblichen Umsatzes von 6% auf 85,5 Mrd. Euro schließen wird. Der Wirtschaftbau kommt auf 33,7 Mrd. Euro, was einer Steigerung von 10% nahe kommt. Im öffentlichen Bau erwarten wir eine Steigerung von gut 5% auf 26 Mrd. Euro, im Wohnungsbau ein Plus von knapp 2% auf 25,8 Mrd. Euro." So der ZDB-Präsident zur Umsatzentwicklung in 2008.
Loewenstein weiter: "Wir stellen uns auf ein schwieriges Jahr 2009 ein. Gleichwohl steht die deutsche Bauwirtschaft nicht am Beginn einer neuen rezessiven Phase. Mittelfristig wird sich die Gesamtkonjunktur - auch Dank der Konjunkturpakete - stabilisieren und damit auch die Baukonjunktur wieder zulegen."
Der ZDB erwartet, dass das Baujahr 2009 in der ersten Jahreshälfte im Hochbau insbesondere dank der Auftragspolster im Wirtschafts- und öffentlichen Hochbau noch vergleichsweise rege verlaufen wird. Die Auftragslage im Tiefbau lässt einen weniger günstigen Start erwarten. Im Jahresverlauf werde sich aber im Tiefbaubereich eine Besserung abzeichnen, die aus der beginnenden Umsetzung der Maßnahmenpakete für Wachstum und Beschäftigung rührt.
"Wir gehen davon aus, dass auch die Bauinvestitionen in diesem Jahr um nominal 0,8% geringfügig zulegen und 253 Mrd. Euro erreichen werden, nachdem sie im vergangenen Jahr um 6,2% deutlich zugelegt hatten." So die Begründung Loewensteins. Dabei werden die Wohnungsbauinvestitionen um nominal 0,7% (= 141,8 Mrd. Euro) zulegen, wogegen die Investitionen im Wirtschaftsbau um 3,2% (= 76,8 Mrd. Euro) zurückgehen werden. Aufgrund der Investitionsmaßnahmen von Bund, Ländern und Kommunen werden die öffentlichen Investitionen um 11,3% (= 34,5 Mrd. Euro) zulegen.
"Mit dem Wachstum im öffentlichen Bau können die Rückgänge im Wirtschaftsbau mehr als egalisiert werden, so dass der baugewerbliche Umsatz in 2009 mit einem Zuwachs von 1,3% noch schwach über dem Niveau von 2008 liegen wird. Die Gesamtentwicklung wird in den neuen Ländern mit einer Steigerung von 3,7% relativ besser verlaufen als die in den alten Ländern mit nur 0,7%. Die Beschäftigtenzahl wird bei der prognostizierten Entwicklung auf dem Niveau von 2008 mit 705.000 zu halten sein." So der ZDB-Präsident weiter.
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siehe zudem:
- Bauverbände, öffentliche Hand, Baujobs und Immobilien auf Baulinks
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