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Grauwasser - eine unbekannte Wasserressource

(5.2.2009) Die Wiederverwendung von Dusch- und Badewasser bietet noch weitgehend ungenutzte Möglichkeiten, Trinkwasser im Haus in größeren Mengen zu ersetzen. Die Techniken zur Aufbereitung sind ausgereift, und es lassen sich bereits bewerkenswerte Wasserqualitäten erzielen.

Grauwasser hat seinen Namen eigentlich nicht verdient. Denn die Perspektiven, die diese bei weitem noch nicht ausreichend genutzte Ressource bietet, sind alles andere als trist und grau. Grauwasser kommt aus der Badewanne, der Dusche und dem Handwaschbecken und ist nicht fäkalhaltig. Nach der Europäischen Norm 12056-1 gehören auch noch hoch belastete Abwässer aus Küche und Waschmaschinen dazu. Für die weitere Nutzung kommen allerdings nur die drei erstgenannten Bereiche in Frage.

In Grauwasser-Recycling-Anlagen können täglich zwischen einem und 150 Kubikmeter des Restwassers zu Klarwasser aufbereitet werden. Im Haushalt können dadurch 50 Prozent des Trinkwasserbedarfs ersetzt werden, durch Verwendung des Grauwassers zur Toilettenspülung und Bewässerung des Gartens.


Die iWater-Recycling-Anlagen arbeiten in zwei Schritten.

  • In der ersten Phase wird biologisch aufbereitet und mit Sauerstoff angereichert. Spezielle Reinigungsbakterien verarbeiten biologisch abbaubare Inhalte.
  • Im zweiten Schritt wird durch eine Membran hindurch hygienisiert. Bei einer Porengröße von 0,00005 Millimetern werden alle Inhaltsstoffe zurückgehalten, selbst Zigarettenrauch kommt da nicht durch.

Die Anlagen gibt es in unterschiedlichen Größen, für das Einfamilienhaus ebenso wie für Großgebäude, Hotels etwa. Sie können sowohl im Haus aufgestellt werden wie auch im Erdboden installiert sein. Es sind Zwei-Kammer-Systeme -  in den Klarwasser-Behälter kann zusätzlich Regenwasser eingeleitet werden. Die Steuerung sorgt dafür, dass bei leerem Speicher automatisch Trinkwasser zugespeist wird.

Mit der Zweifachnutzung lässt sich viel Geld sparen. Sie steht darüber hinaus für eine größere Unabhängigkeit von den Preisen des Wasserversorgers, reduziert die Abwasserbelastung und schont damit zugleich die Umwelt. Außerdem werden die Anlagen gefördert. Zwar gibt es keine bundesweit einheitliche Regelung. Die Länder haben aber individuelle Programme aufgelegt. Hamburg zum Beispiel gibt 1.500 Euro beim Einbau einer Grauwasser-Recycling-Anlage.

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