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Konkret: Passivhaus mit Porit-Porenbeton

(18.8.2008) Die Idee, ein wohngesundes Eigenheim mit niedrigem Energiebedarf zu bauen, stand für die junge Bauherrenfamilie Fischer von Anfang an fest. Grund dafür waren dramatisch gestiegene Energiepreise und zunehmende Umweltbelastungen - auch die Enkelgeneration sollte unbeschwert in den neuen vier Wänden leben können. Zusammen mit dem Architekten Christian Teege entschieden sie sich für ein Passivhaus: Der Heizwärmebedarf sollte so gering sein, dass eine konventionelle Heizungsanlage überflüssig wird. Möglich ist das durch einen bestmöglichen Wärmeschutz der Gebäudehülle sowie eine moderne Lüftungstechnik, die für Frischluft sorgt und die Wärme der Abluft nutzt. Wichtig war der Bauherrenfamilie auch die Verwendung von ökologisch unbedenklichem Baumaterial ebenso wie eine ansprechende Gestaltung: Hohe Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen sollten Hand in Hand gehen mit guter Architektur.


Entstanden ist ein großzügiges Massivhaus mit 140 m² Wohnfläche und einem leicht gebogenem Pultdach. Auf einen Keller wurde aus Kostengründen verzichtet. Die äußere Form entspricht den Regeln der Passivhaus-Bauweise - eine kompaktes Gebäude ohne energieschluckende Vorsprünge, wie beispielsweise Erker. Die großen Fensterflächen orientieren sich - wie in einem Passivhaus üblich - nach Süden: Auf besonderen Wunsch des Bauherren wurden durchgehend verglaste und mit 2,60 m ungewöhnlich hohe Fenster eingebaut. Auf der Ost- und auf der Nordseite gibt es aus energetischen Gründen nur wenige kleine Öffnungen.

Eine energetisch optimierte Gebäudehülle

Was ein Passivhaus von herkömmlichen Wohngebäuden unterscheidet, ist der beispiellos niedrige Energieverbrauch: Das Domizil der Fischers benötigt heute im Schnitt nur 1,5 Liter Öl bzw. 1,5 m³ Erdgas pro m² Wohnfläche und Jahr. Im Vergleich dazu "schluckt" ein konventionell beheiztes Gebäude in der Regel acht bis zwölf Liter Heizöl pro m² Wohnfläche und Jahr. Ein so genanntes Niedrigenergiehaus kommt mit drei bis sieben Litern aus.

Wichtigste Voraussetzung für ein gut funktionierendes Passivhaus: das Mauerwerk. Architekt Christian Teege entschied sich für hochwärmedämmende Außenwände aus Porenbeton: Die Außenwände im Passivhaus Fischer sind aus ...

  • 24 cm dicken Porit-Plansteinen, die von Haus aus einen U-Wert von U = 0,34 W/m²K aufweisen, sowie
  • einem zusätzlichen 20 cm dicken Wärmedämmverbundsystem aus Polystyrol und
  • je 1,5 cm dickem Außen- und Innenputz.

Insgesamt erreicht dieser Wandaufbau einen U-Wert von 0,116 W/m²K. Alle weiteren Bauteile, wie Fenster, Dach und Bodenplatte, wurden vom Planer energetisch darauf abgestimmt. Porit-Porenbeton könne sich laut Hersteller auch hinsichtlich der Ökobilanz sehen lassen: Von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis zur Entsorgung seien die Plansteine äußerst umweltverträglich und tragen außerdem durch die guten bauphysikalischen Eigenschaften zu einem behaglichen Raumklima bei - sommers wie winters.

Haustechnik rundet die Bautechnik ab

Technisches Herzstück des Hauses ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und nachgeschalteter Luft-Wasser-Wärmepumpe. Diese wird durch eine 6 m² große Sonnenkollektoranlage für die Erwärmung des Brauchwassers unterstützt. Ein Lüftungs-Kompaktgerät steuert die gesamte Haustechnik und stimmt sie aufeinander ab: Solaranlage, kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Warmwasserbereitstellung und Heizwasserbedarf. Eine konventionelle Warmwasserheizung war nicht erforderlich.


Wie andere Passivhäuser auch, stellt das Domizil der Fischers keine speziellen technischen Anforderungen an seine Nutzer. Ein behagliches Raumklima herrscht das ganze Jahr über, da der hohe Wärmeschutz im Sommer als Kühlung wirkt. Es gibt keine Zuglufterscheinungen und um das Lüften muss sich niemand kümmern. Die Mehrkosten konnte die Bauherrenfamilie durch den Wegfall der konventionellen Heizung, des Schornsteins, durch die niedrigen Betriebskosten und einen zinsverbilligten Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Höhe von 50.000 Euro bereits kompensieren.

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