Baulinks -> Redaktion  || < älter 2008/0785 jünger > >>|  

IVD-Wohn-Preisspiegel: Große Differenzen beim Mietpreisanstieg

(12.5.2008) Mieten in Deutschland wird teurer. Besonders tief in die Tasche greifen müssen diejenigen, die Altbauwohnungen in den guten Wohnlagen der deutschen Großstädte beziehen wollen. Hier stiegen die Mieten im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent - gegenüber 0,7 Prozent Preisanstieg für Altbauwohnungen in guten Wohnlagen insgesamt. Das zeigt eine detaillierte Auswertung des IVD-Wohn-Preisspiegels 2007/2008, der bundesweit die Miet- und Kaufpreise in 370 Städten in Deutschland untersucht hat.

Einen überdurchschnittlich hohen Preisanstieg verzeichneten im vergangenen Berichtsjahr Wohnungen mit guter Ausstattungsqualität - und zwar unabhängig vom Baufertigstellungsalter. "Zudem werden gut sanierte Altbauten nach wie vor stärker nachgefragt als Neubauten. Daher haben insbesondere Altbauwohnungen in Städten mit über 300.000 Einwohnern überdurchschnittliche Mietsteigerungen zu verzeichnen", sagt Jürgen Michael Schick, Vizepräsident und Sprecher des Immobilienverbands IVD in Berlin. "Vor dem Hintergrund, dass die Baugenehmigungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken sind, ist davon auszugehen, dass die Mieten vor allem in den Großstädten weiter steigen werden und die Nachfrage nach Altbauwohnungen weiter zunehmen wird", so Schick.

Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes waren 2007 in Deutschland rund 182.000 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt worden. Das entspricht einem Rückgang von 26,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die aktuelle Höhe der Baugenehmigungen ist damit die niedrigste der Nachkriegszeit.

Im Bereich der Neubauwohnungen war der Mietpreisanstieg laut IVD-Preisspiegel stärker ausgeprägt als noch in den Vorjahren. Im Bundesdurchschnitt ist die Steigerung mit rund einem halben Prozent zwar nur etwas höher als im Vorjahr, jedoch sind in Großstädten Steigerungsraten von ein bis zwei Prozent zu verzeichnen. Die Mieten für Neuvertragswohnen - also für Wohnungen, für die im Berichtsjahr erstmals ein Mietvertrag unterzeichnet wurde - sind in allen Segmenten und Städtegrößen gestiegen. "Allerdings lässt sich derzeit noch nicht sagen, wie dauerhaft diese Entwicklung sein wird. Noch ist es zu früh, von einer tatsächlichen Knappheit zu sprechen", sagt Schick. Ein Zehnjahresvergleich des IVD zeigt, dass die Wohnungsnettokaltmieten für eine durchschnittliche Wohnung heute statistisch lediglich um etwa 5 Prozent höher liegen als 1997.

Im Zehnjahresvergleich haben die Städte Berlin, München und Frankfurt das Mietpreisniveau von 1997 heute bereits überschritten. So sind die Nettokaltmieten in Berlin heute rund 5 Prozent höher als vor 10 Jahren. In München liegen diese heute bereits rund 10 Prozent und in Frankfurt rund 8 Prozent über dem Niveau von 1997. Die Städte Hamburg, Köln und Düsseldorf liegen mit ihren heutigen Nettokaltmieten lediglich knapp unter dem Niveau von vor 10 Jahren.

In konkreten Zahlen ausgedrückt: Der Quadratmeterpreis für eine durchschnittliche Mietwohnung mit drei Zimmern und etwa 70 Quadratmetern Wohnfläche in mittlerer Lage und mittlerer Qualität aus der Nachkriegsära kostet heute bei Vertragsabschluss rund 5,05 Euro/m² monatlich nettokalt - ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für eine vergleichbare Mietwohnung im Neubau-Erstbezug muss rund ein Euro je Quadratmeter mehr gezahlt werden. Mit entsprechend 6,05 Euro/m² liegen die Mieten hier etwa ein halbes Prozent über den Werten des Vorjahres. Eine vergleichbare Wohnung aus der Vorkriegszeit ist mit durchschnittlich 4,60 Euro/m² insgesamt billiger, hat sich aber im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg um 0,7 Prozent stärker verteuert.

München spitze

Die Unterschiede in den einzelnen Städten sind stark ausgeprägt. So kostet eine Mietwohnung aus der Nachkriegszeit in München mit 8,90 Euro/m² rund 75 Prozent mehr als im bundesweiten Durchschnitt. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen

  • Stuttgart mit 8,50 Euro/m²,
  • Darmstadt mit 8,00 Euro/m²,
  • Mainz mit 7,70 Euro/m² sowie
  • Wiesbaden und Heidelberg mit je 7,60 Euro/m².

In der Bundeshauptstadt Berlin liegen die Durchschnittsmieten mit 5,90 Euro/m² deutlich unter den Mieten der übrigen Großstädte.

"Die Entwicklung insgesamt stützt die These des IVD, dass es durch die sich weiter vergrößernde Lücke zwischen dem Neubaubedarf und dem tatsächlichen Neubau mittelfristig insbesondere in Metropolen und Metropolräumen zur einer Verknappung von Wohnraum und damit zu weiteren, teils deutlichen Mietsteigerungen kommen wird, wenn die Bundesregierung nicht die für eine Trendumkehr notwendigen Maßnahmen ergreift", konstatiert Schick.

siehe auch für weitere Informationen:

ausgewählte weitere Meldungen:

siehe zudem:


zurück ...
Übersicht News ...
Übersicht Broschüren ...

Impressum | Datenschutz © 1997-2024 BauSites GmbH