Thermoelektrika: Neue Materialien erzeugen Strom aus Wärme
(29.2.2008) Bei Verbrennungungsprozessen jeglicher Art in Kraftwerken oder Motoren geht in der Regel mehr
als die Hälfte der theoretisch verfügbaren Energie ungenutzt als Abwärme
verloren. Diese Wärme
Mindestens seit mehr den 1950er Jahren existieren Peltierkühler, die Wärme abführen und elektronische Bauteile oder Campingboxen kühlen und dabei Strom verbrauchen - siehe auch Wikipedia. Thermoelektrika nehmen umgekehrt aus Temperaturdifferenzen Wärme auf und erzeugen Strom. Beim Auto käme mit einem Thermoelektrikum der Strom für Autoradio, Licht und Klimaanlage nicht nur aus der Lichtmaschine, sondern auch aus der überschüssigen Wärme im Motorraum, Anstriebsstrang, Auspuffanlage,....
Andere Anwendungen sind bereits auf dem Markt - beispielsweise thermoelektrische Uhren, die Körperwärme als Energiequelle nutzen, oder energieautarke Aktoren in der draht- und batterielosen EnOcean-Gebäudetechnik (siehe Beitrag "Neu von EnOcean: energieautarke Aktoren und Solar-Präsenzmelder" vom 28.2.2008). Das Praktische: Elektronik, die Energie aus Körper- oder Raumluftwärme holt, macht unabhängig von Netzanschlüssen, Batterien oder Akkus.
Bisher fehlten Materialien, deren Wirkungsgrade hoch genug sind, um die Entwicklung breit aufgestellter (Massen-)Produkte zu rechtfertigen. Wie inzwischen Forscher mit Nanotechnik die Effizienz von Thermoelektrika verdreifachten, berichteten die Chemiker Sabine Schlecht und Harald Böttner in der Februarausgabe 2008 der „Nachrichten aus der Chemie“.
siehe auch für weitere Informationen:
- Thermoelektrika: Rekordmaterial Zinnselenid wandelt bis zu 20% Wärme in elektrischen Strom (5.5.2019)
- Strom aus Holz - Teil 2: „e-Kaminofen“ mit Holzvergasertechnik und thermo-elektrischem Generator (29.3.2017)
- „thermoHEUSLER“: Thermoelektrik mit Halb-Heusler-Verbindungen auf dem Weg zur Industriereife (13.2.2014)
- TÜV Nord bestätigt elektr. Steam Mission-Leistung bei der Abdampfnutzung (6.12.2010)
- EnOcean nutzt Wärme beim Energy Harvesting (13.11.2010)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Deutscher Solarzellenhersteller Q-Cells ist Nummer eins der Weltrangliste (29.2.2008)
- Neuer Rekord beim Wechselrichterwirkungsgrad (24.1.2008)
- Hindernisse bei der Verbreitung gebäudeintegrierter Photovoltaik (4.1.2008)
- Stromgewinnung aus Wärme (30.11.2007)
- Latent gespeichert, und der Solarstrom kommt auch nachts (30.11.2007)
- Förderprogramme Photovoltaik 2008 (30.11.2007)
- Solarhaus der TU Darmstadt gewinnt Solar Decathlon in Washington (28.10.2007)
- Solarzellen werden durch Lasertechnik besser und preiswerter (15.10.2007)
- Wie lange halten Solarzellen tatsächlich? (15.10.2007)
- Prototyp: Photovoltaik-Modul mit Rückkontaktzellen und Designanspruch (5.9.2007)
- Gebäude - ästhetischer Energiesammler statt dröge Energieschleuder (31.7.2007)
- Sharp Solar mit Triple-Zellen und Lichtkonzentrator (21.6.2007)
- für die Insel: netzunabhängige Strom- und Wärmeversorgung (2.2.2007)
- Strom aus Niedertemperaturwärme unter wirtschaftlichen Bedingungen (28.12.2006)
- Energiespeicher ebnen den Weg zur Energieautonomie (13.11.2006)
- Fraunhofer Marktstudie ermittelt Potenzial für Strom aus Abwärme (29.12.2005)
- Thermovoltaik: Strom aus Wärme (25.11.2005)
siehe zudem:
- Solarstrom, BHKW, KWK, Elektroinstallation, Stromversorger und Solaranlagen auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Photovoltaik, Solartechnik bei Baubuch / Amazon.de