Mit Calciumsilikat-Platten gegen Schimmel
(10.1.2008; Deubau-Bericht) Die Kapillaraktivität des Materials Calciumsilikat ermöglicht bei Verwendung von Calsitherm Klimaplatten auch in kritischen Bereichen den Einbau einer innen liegenden Wärmedämmung ohne Dampfsperre. Diese Maßnahme führt zu einer Verringerung des Heizenergieverbrauchs und durch Verbesserung der Behaglichkeit zu erhöhtem Nutzerkomfort. Über den Prozess des permanenten Feuchtigkeitsaustausches bieten die Klimaplatten überdies die Möglichkeit, von Feuchtigkeit bedrohte Bausubstanz vorbeugend zu schützen und bereits durchfeuchtete Außenwände in einen Zustand der konstruktiven Unbedenklichkeit zurückzuführen.
Die diffusionsoffenen und kapillaraktiven Calsitherm Klimaplatten (Rohdichte 200-240) bestehen aus Calciumsilikat, einem Werkstoff auf mineralischer Basis. Sand und Kalk (Siliziumdioxid und Calciumoxid) sind natürliche Rohstoffe für die Herstellung der Platten. In Wasser aufgeschlämmt, reagiert die Mischung zu einer Vorstufe des Calciumsilikates. Nach dem Pressen in die unterschiedlichen Plattendicken wachsen die winzigen Calciumsilikatkristalle im Autoklaven unter hohem Druck und in überhitztem Wasserdampf zu einer feinporigen, offenen Struktur. Es entsteht ein mikro-poröses Gerüst aus Milliarden von Mikroporen, die untereinander und mit der Außenluft verbunden sind. Auf dieser extrem hohen Kapillarität beruhen die immense kapillare Saugfähigkeit, das enorme Wasseraufnahmevermögen (bis 90% des Plattenvolumens) sowie die wärmedämmenden Eigenschaften.
Als wahres Multitalent sind Calsitherm Klimaplatten ...
- diffusionsoffen (µ = 6) und
- kapillaraktiv,
- wärmedämmend (λz = 0,065 W/mK),
- nicht brennbar (A1 nach DIN 4102),
- schimmelhemmend (pH 10),
- nicht wasserlöslich,
- resistent gegen Ungeziefer,
- ökologisch und gesundheitlich unbedenklich sowie
- in sich formstabil - also selbsttragend.
Die Verarbeitung der Platten erfolgt mit praxisüblichen Trockenbau-Werkzeugen, wobei der Hersteller zudem auf eine gute Kantenstabilität und reduzierte Staubemission hinweist. Dies beruhe auf der Herstellung der Platten mittels hohem Pressungsdruck (also nicht durch Sägen aus Blöcken) auf das entsprechende Platten-Dickenmaß.
Calsitherm Klimaplatten sind vom DIBT unter der Nr. Z-23.11-1464 allgemein bauaufsichtlich als Wärmedämmplatten zugelassen und von der Arbeitsgemeinschaft Umweltverträgliches Bauprodukt e.V. (AUB) als umweltverträgliches Bauprodukt klassifiziert. Reste können als Bauschutt entsorgt werden.
Calsitherm Klimaplatte im System
Damit sich die Wirkungsweise der Calsitherm Klimaplatte voll entfalten kann, hat das Unternehmen Calsitherm Silikatbaustoffe speziell in Bezug auf die Diffusionsoffenheit und Kapillaraktivität der Gesamtkonstruktion aufeinander abgestimmte Systemkomponenten entwickelt. Für das handwerkliche Verarbeiten und Aufbringen der Platten, sowie für das Vor- und Nachbehandeln gelten die zugehörigen Verarbeitungshinweise. Nur bei Verwendung der Systemkomponenten entsteht am Objekt eine technisch und auch optisch einwandfreie Innendämmung. Dann ermöglicht die Calsitherm Klimaplatte mit ihren besonderen Eigenschaften eine dauerhafte Vermeidung von Schimmelbefall. Für jede Komponente steht ein separates Datenblatt mit Verarbeitungshinweisen zur Verfügung.
Calsitherm KP-Kleber: Der diffusionsoffene und kapillaraktive Klebemörtel ist nach dem Anmischen gebrauchsfertig und bindet hydraulisch ab. Er eignet sich für Wände, Decken und Böden im Innenbereich und hat eine lange klebeoffene Zeit, bei gleichzeitig hoher Abrutschsicherheit und Verbundhaftung.
Calsitherm KP-Tiefengrund: Der Tiefengrund ist eine wässrige Dispersion mit geringem Acrylatgehalt und dient der Oberflächenbehandlung (Nachbehandlung) von Calsitherm Klimaplatten vor dem Auftragen von KP-Glättspachtel / KP-Innenputz und Farbanstrichen bzw. vor dem Tapezieren. Er ist alkalibeständig, vermindert oberflächennah die kapillare Saugwirkung der Klimaplatte und verfestigt deren Oberfläche.
Calsitherm KP-Glättspachtel / KP-Innenputz: Beide Produkte sind auf Kalkbasis aufgebaut, untereinander kompatibel und für Feuchträume geeignet. Sie ergeben eine diffusionsoffene, kapillaraktive Beschichtung in Dicken von 0,5-1 mm (Spachtel) und 3-6 mm (Putz), die das Calsitherm-Klimaplatten-System ideal ergänzt. Je nach Wunsch kann eine glatte und feste Oberfläche (Spachtel) oder eine gefilzte oder strukturierte Oberfläche (Putz) erzeugt werden.
siehe auch für weitere Informationen:
- "ThermoPlatte" und "ThermoProfil" ergänzen Rigips' "Rigitherm"-Innendämmung (17.11.2011)
- Thermolut-Innendämmsystem mit Holzweichfaserplatten und Lehmputz (17.11.2011)
- Innendämmung mit Rotkalk und Perlite in einem Denkmalschutzobjekt (17.11.2011)
- TecTem Insulation Board Indoor erhält natureplus Qualitätszeichen (19.5.2011)
- Innendämmung wird Bestandteil der Verbandsaktivität des FV WDVS (3.4.2011)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Neue Wedi-Bauplatte mit Dampfbremse (15.1.2008)
- Feuchteschutz ist Klimaschutz (2.1.2008)
- Baustoffliste von TÜV Rheinland mit schadstoffarmen Baustoffen (12.12.2007)
- Problemzonen im Altbau dünner gedämmt - mit Vakuum (12.12.2007)
- Natürlich gegen Schimmel (11.12.2007)
- Biophysikalisch gegen Schimmelpilz (11.12.2007)
- Neue Kalkputze von quick-mix (1.11.2007)
- Kalk an der Wand für Wellness an Leib und Seele (20.4.2007)
- Keller - mit Außen- oder Innendämmung? (12.3.2006)
- Zwei in Einem: Neopor als Innendämmung in historischer Bausubstanz (9.11.2005)
- "Raumlufttechnik ohne Steckdose" basierend auf Calciumsilikat (16.9.2005)
siehe zudem:
- Trockenbau, Wandverkleidung, Wärmedämmung, Abdichten und Innenausbau bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Badezimmer, Wasser-/Sanitärinstallation und Wellness bei Baubuch / Amazon.de