Wenn Preis und Ökobilanz glänzen, ist es leicht, seidig zu schimmern
(15.11.2007) Nobles dunkles Blaugrau und edler seidiger Glanz über Jahrzehnte, das sind die Merkmale von Schieferdächern. Erschaffen vor Jahrmillionen von Mutter Natur, verweist Schiefer außerdem auf eine blendende Ökobilanz. Und dann ermöglichen moderne Produktionstechniken auch noch interessante Preisgestaltungen....
Zusätzlich zur traditionsreichen Altdeutschen Deckung aus Moselschiefer entwickelte Rathscheck Schiefer, der führende Produzent hierzulande, in den zurückliegenden Jahrzehnten viele neue Schiefer-Deckarten. Diese Entwicklungen eröffnen interessierten Bauherren wieder den Weg zum traditionellen Schieferdach. Zumal sich die edel und dazu ökologisch Dachdeckung heut jeder leisten kann (siehe "Moderne Schieferdeckarten im Vergleich").
Schieferrenaissance nicht aufzuhalten
Der Hauptgrund für die Renaissance des Schiefers liegt im mittlerweile breiten Angebot kostengünstiger Deckarten. Sie veränderten die Kalkulation, weil sie vor allem einfacher zu verlegen sind. Zu den preiswertesten Deckarten gehört die Universal-Deckung (Bild oben). Sie weist Ähnlichkeiten mit der klassischen Altdeutschen Deckung auf und verfügt über alle Eigenschaften eines edlen Schieferdaches - und zwar ab 47 Euro/m² incl. Material und Lohn (siehe auch Beitrag "Ein Schieferformat für drei verschiedene Deckbilder" vom 4.12.2003).
In England und Frankreich ist die geradlinige Rechteck-Doppeldeckung seit Jahrhunderten Tradition (Bild unten). Hierzulande zählt sie immer noch zu den jungen Deckarten. Sie ist durch die doppelte Deckung besonders solide und setzt starke Akzente auf modern gestalteten Häusern. Auch diese Deckart steht mit 60 Euro/m² für ein solides Preis-Leistungs-Verhältnis (siehe auch Beitrag "Schieferdeckung im Alurahmen auf massivem Betondach" vom 19.7.2007).
Warum schimmert Schiefer eigentlich so seidig und ist quasi selbstreinigend?
Schiefer ist ein Millionen Jahre altes Sedimentgestein und besteht bei einer Dicke von etwa 5 mm unter anderem aus rund 450 Glimmerlagen. Diese glänzenden Gesteinsschichten unterliegen, wie alle anderen der Witterung ausgesetzten Baumaterialien, der Verschmutzung. Doch durch Verwitterung (Wind und Wetter) gelangen immer wider neue schimmernde Glimmerlagen an die Oberfläche. Eine Schieferplatte wird auf diese Weise nach 100 Jahren um etwa 0,3 mm dünner. Für die Haltbarkeit eines Daches hat dieser geringfügige Materialverlust keine Bedeutung, erklärt aber, warum ein Schieferdach auch noch nach Jahrzehnten so elegant schimmert.
siehe auch für weitere Informationen:
- Pflasterklinker oder Betonstein? Studie zu CO₂-Emissionen und Ressourcenverbrauch (11.11.2011)
- Dem Glauben einen neuen (Schiefer-)Boden bereitet (16.8.2010)
- Symmetrische Schieferdeckung mit Unterdach als Dachverkleidung (2.3.2010)
- Schieferverlegung mit Druckluftnagler (2.3.2010)
- Handbuch Geneigtes Dach (24.10.2009)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Schieferdeckung im Alurahmen auf massivem Betondach (19.7.2007)
- Rautenziegel - von Diagonalen geprägt (19.7.2007)
- Rathscheck Schiefer: Broschüre über Schieferarchitektur (28.2.2007)
- Unbeschichtete Eternit Dachplatte in zementgrau für "Neue Natürlichkeit" (30.1.2007)
- Projektbericht: Sehr individuelle Architektur mit wilder Deckung (24.10.2006)
- Schiefer ist nicht zwingend "schieferfarben" (14.11.2005)
- Moderne Schieferdeckarten im Vergleich (10.1.2005)
- Projektbericht: Hellgrüne Schieferfassade für besonderen Wohnungsbau (7.11.2005)
siehe zudem:
- Dachdeckung und Fassadenverkleidung auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Fassade, Dach bei Amazon