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Von der Kirchensitzheizung zum Thermo-Messgewand

(23.10.2007; Hinweis vom 29.10.2020: Kirchenheizungen und Thermo-Messgewänder werden von EFG nicht mehr angeboten!) Ca. 45.000 Kirchengebäude existieren in Deutschland. Davon sind die meisten alte, unisolierte Bauwerke. Und etwa 90% dieser Gotteshäuser stehen unter Denkmalschutz. Die stetig steigenden Energiepreise und der hohe Energieverbrauch herkömmlicher Kirchenheizungen sind mittlerweile ein großes Problem, das immer mehr Pfarrgemeinden an die Grenzen ihrer finanziellen Belastbarkeit bringt.

Es ist durchaus keine Seltenheit, dass eine Kirche mit 300 Sitzplätzen bis zu 10.000 Euro, manchmal sogar noch mehr, jährlich an Heizkosten verursacht. Und das, obwohl die Gotteshäuser nur wenige Stunden pro Woche für Gottesdienste und Veranstaltungen wie Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen etc. genutzt werden. Zudem schädigt falsches Heizen häufig die alte Bausubstanz, zerstört Kunstgegenstände und Gemälde, verschmutzt durch unerwünschte Luftzirkulation den Kircheninnenraum, strapaziert die Mechanik der Orgel und verursacht so kostspielige Reparatur und Restaurierungsarbeiten. Doch wie kann man dem vorbeugen?

Nicht die Kirche heizen, sondern die Besucher wärmen!

Ein findiger Maschinenbauingenieur aus Kaufbeuren mit dem Spezialgebiet Solar- und Heiztechnik, Martin Sandler, bringt mit einem neuen Ansatz die Kirchenheizung auf Sparkurs. Nicht die Kirche heizen, sondern die Besucher wärmen lautet sein Credo. Dabei macht sich Sandler zunutze, dass jeder Mensch Wärme erzeugt. In einer kalten Kirche jedoch entzieht die Umgebung dem Menschen mehr Wärme, als dieser zu diesem Zeitpunkt selbst produziert. Der Wärmehaushalt gerät aus dem Gleichgewicht und der Kirchenbesucher beginnt zu frieren. Untersuchungen haben ergeben, dass bereits eine Wärmezufuhr von lediglich 10 bis 25 Watt pro Kirchenbesucher Abhilfe schaffen könnte. Hier bietet eine Sitzheizung optimale Voraussetzungen.


Die Kirchensitzheizung, die Martin Sandler mit seinem Unternehmen EFG Energie für Gebäude GmbH & Co. KG herstellt und vermarktet, verbraucht ca. 100 bis 200 mal weniger Energie als eine konventionelle Heizung wie z.B. eine Bankstrahler- oder Warmluftheizung und ist in jeder Kirche einsetzbar. Während die meisten herkömmlichen Kirchenheizungen mit hohem Energie- und Kostenaufwand das kalte Gotteshaus heizen, erwärmt die EFG Kirchensitzheizung gezielt den Gläubigen während seines Aufenthaltes. Dabei überträgt die Sitzheizung die Wärme von der beheizten Sitzauflage direkt und ohne Umwege zum darauf sitzenden Besucher. Nach einer Vorlaufzeit von nur zwei bis drei Minuten ist die volle Heizkraft erreicht.

Der Prototyp ist bereits seit zehn Jahren im bayrischen Kleinkemnat in Betrieb. Die reinen Stromkosten betragen für die 87 beheizten Sitzplätze rund 12 Euro pro Jahr. Vergleichbare Kirchen mit konventionellen Kirchenheizungen weisen oft jährliche Heizkosten von 1.500 bis 3.000 Euro auf. Bei einer Anfangsinvestition von ca. 8.000 Euro amortisiert sich die Heizung durch die Energieeinsparung in der Regel schon nach zwei bis fünf Jahren. Wird zudem der Wegfall von Reparatur- und Renovierungskosten, verursacht durch falsches Heizen, mit berücksichtigt, so soll die Amortisationszeit durchschnittlich sogar bei zwei Jahren liegen.

Die Gemeinde spart zwar durch Einsatz dieser modernen Kirchenheizungen Geld und Energie und die historische Bausubstanz, Gemälde, Kunstgegenstände und Orgel werden geschont. Der einzige Wermutstropfen dieses hocheffizienten Heizsystems: die Kirche bleibt kalt - eiskalt. Für die Kirchenbesucher ist dies kein Problem, doch Pfarrer und Ministranten leiden oft unter der Kälte.

Thermo-Messgewand - damit auch der Pfarrer sich wohl fühlt

Auch für Pfarrer und Messdiener hat Martin Sandler eine Lösung: das Thermo-Messgewand. Das Thermo-Messgewand, welches in den Farben schwarz und weiß angeboten wird, besteht aus einem atmungsaktiven, waschbaren und winddichten Hightech-Funktionsstoff und ist mit einer wärmereflektierenden Schicht ausgestattet. Das federleichte Gewand wiegt in der Größe L gerade einmal 600 Gramm und reflektiert die vom Träger abgestrahlte Wärme zu 70% wieder nach innen. Hier wirkt also das gleiche Prinzip wie bei der Rettungsfolie. Resultat: Die handelnden Personen rund um den Altar frieren nicht mehr. Der erste, der diese neue Technik in der Praxis testen durfte, ist Jugendpfarrer Richard Dick aus dem Allgäu: "Normalerweise bin nach zwei Gottesdiensten im Winter ausgekühlt bis auf die Knochen und brauche ein warmes Bad zum Aufwärmen. Mit dem Thermo-Messgewand ist mir jetzt immer noch wunderbar warm."

Im Sommer dagegen reflektiert das Messgewand die auftreffende Wärmestrahlung der Sonne nach außen. Wenn beispielsweise bei einem Gottesdienst im Freien oder bei einer Beerdigung die Sonne vom Himmel sticht, dann kann das Messgewand auch als Wärmeschutzbekleidung getragen werden.

Die Bekleidung ist aber nicht nur für Pfarrer interessant. Auch Ministranten, Kirchenmusiker, Chöre und Ordnungspersonal in Domen und Kathedralen wie die Kölner Dom-Schweizer profitieren von der neuen Entwicklung aus dem Allgäu. Lieferbar ist die neue Funktionskleidung je nach Verwendungszweck als Thermo-Albe, als Thermo-Talar, als Thermo-Chor- oder Ministrantengewand oder als Thermo-Unterziehmantel. So gestaltet sich das Thermo-Messgewand als ideale Ergänzung zur Kirchensitzheizung. Diese ist mittlerweile in Deutschland schon in mehr als 60 Kirchen mit insgesamt rund 10.000 Sitzplätzen eingesetzt.

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