Abluftkatalysator für Kleinbetriebe und Kaminöfen
- Ein vom BMWi gefördertes Projekt aus dem Programm "Zukunftstechnologien für kleine und mittlere Unternehmen" (ZUTECH) der industriellen Gemeinschaftsforschung
- Abluftreinigung von offenen Kaminen und Kaminöfen
(4.5.2007) Die Abluft aus diversen technischen und industriellen Prozessen ist erheblich mit Geruchs- und Schadstoffen belastet. So werden eta bei der Herstellung und Verarbeitung von Kunststoffen, Farben und Lacken große Mengen Kohlenwasserstoffe emittiert. In metallverarbeitenden Betrieben entstehen wiederum jede Menge Rauchgaspartikel - beispielsweise durch die thermische Zersetzung von Wachsformen, die für den Mikroguss von Schmuck oder Kleinbauteilen benörigt werden. Abluftreinigungsverfahren aus der Großindustrie wie thermische Nachverbrennung, Adsorption und Abgaswäsche können allerdings in Kleinbetrieben bei den üblicherweise beengten Platzverhältnissen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur eingeschränkt eingesetzt werden.
Vor diesem Hintergrund haben Wissenschaftler vom Forschungsinstitut Edelmetalle und Metallchemie (FEM) und vom Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) auf der Basis eines IUTA-Patentes einen kostengünstigen und robusten Oxidationskatalysator zur Marktreife entwickelt. Bei Kohlenwasserstoffen verspricht er einen Wirkungsgrad von über 90%. Gerade Kleinbetrieben mit diskontinuierlichen Emissionen bietet sich damit eine wirtschaftliche Möglichkeit, Abluft umweltgerecht zu reinigen. Außerdem kann der neue Katalysator einfach installiert und gewartet werden.
Das Trägermaterial des Katalysators besteht aus Edelstahlspänen, die in der metallverarbeitenden Industrie als als Abfall anfallen. Die gereinigten Späne werden in einem einstufigen Verfahren mit einem Katalysatormetall wie Palladium, Platin oder Nickel beschichtet - während herkömmliche Katalysatoren meist in einem mehrstufigen und damit auch teureren Prozess hergestellt werden.
Anders als Katalysatoren mit keramischem Trägermaterial kann der Späne-Katalysator wieder aufgearbeitet werden. Durch einen Beizprozess lässt sich das wertvolle Edelmetall von der Oberfläche der Späne entfernen. Die gereinigten Metallspäne können nochmals beschichtet werden und die Edelmetallhaltigen Lösungen können wiederverwertet werden.
Das Konzept zur Abgasreinigung mit Metallspänekatalysator wurde mit der schwäbischen Firma Nonnenmacher in die betriebliche Praxis überführt. In die Abluftleitungen von zehn Ofenanlagen zur Herstellung von Mikrogussteilen wurden Katalysatoreinheiten eingebaut, die seit 18 Monaten störungsfrei funktionieren. Eine zusätzliche Behandlung der Abgase kann vollständig entfallen.
private Abluftreinigung von offenen Kaminen und Kaminöfen
Die Firma moreCat hat das Konzept des Metallspänekatalysators als Lizenznehmer übernommen und zur Abluftreinigung von offenen Kaminen und Kaminöfen in privaten Haushalten gemeinsam mit dem IUTA weiterentwickelt. In Deutschland gibt es über 14 Mio. holzbetriebene Kleinfeuerungsanlagen, aus denen ebenso viel gesundheitsschädlicher Feinstaub emittiert wird wie aus Verbrennungsmotoren im Straßenverkehr. Der Abluftkatalysator mindert die Emissionen und die damit verbundenen Geruchsbelästigungen um bis zu 75% und hält bis zu 50% der Staub- und Rußpartikel zurück. Auch zur Abluftreinigung in Industriebetrieben wird der neue Katalysator von moreCat angeboten.
siehe auch für weitere Informationen:
- Forschungsinstitut Edelmetalle und Metallchemie (FEM)
- Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V. (IUTA)
- Nonnenmacher GmbH
- moreCat GmbH
- Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF)
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siehe zudem:
- Kaminofen, Holzpelletsheizung und Abgasanlage auf Baulinks