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Ufo-ähnliches Fachmarktzentrum in Baden-Baden gelandet

(27.4.2007) Auf dem ehemaligen Gelände der französischen Kaserne in Baden-Baden entstand mit "Shopping Cité" ein futuristisches Fachmarktzentrum mit Gastronomie und Dienstleistern. Es besteht aus zwei runden, Ufos ähnelnden Gebäudeteilen, die durch eine Passage verbunden sind. Jedes der beiden Hauptgebäude hat einen Radius von 65 m. Eine Konstruktion aus Kalzip-Bahnen umhüllt seitlich die runden Baukörper. Außerdem wird auf beiden Baukörpern sichelförmig ein Teil der Parkplatzfläche überdeckt. Die walzgerundeten und konischen Kalzip-Elemente prägen die Ufo-Optik und geben dem Gewerbebau ein eigenständiges Profil (siehe auch Bing-Maps und/oder Google-Maps).


Foto: Kalzip GmbH Bild vergrößern

Montiert wurden etwa 13.000 m² Fassadenfläche durch das Fachunternehmen B. Schlichter GmbH & Co. KG aus Lathen/Ems, Mitglied im Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau (IFBS). Der Bauherr, Oos-Center Baden-Baden GmbH, hatte als Generalunternehmer die Heitkamp Schlüsselfertigbau, Niederlassung Düsseldorf mit der Bauausführung betraut. Den Plan hatte das Büro form A Architekten aus Köln entworfen.

24.000 m² für Handel und Dienstleistung

Investor des Vorhabens sind Apollo Real Estate Advisors, London und Redos Real Estate GmbH Hamburg. Mit der Gesamt-Projektentwicklung wurde die 3C Real Estate AG, Bonn, beauftragt. Mit "Shopping Cité" sollte ein konzeptionelles, gestalterisches wie logistisches Unikat und ein neues Wahrzeichen für Baden-Baden geschaffen werden. Es befindet sich auf einem ca. 60.000 m² großen Grundstück, von dem an Handel und Dienstleistung ca. 24.000 m² vermietet sind. Mehr als 25.000 Menschen kamen Mitte November 2006 zur Eröffnung der Einkaufswelt.

Aluminium Profiltafeln der Marke Kalzip kamen hier zum Einsatz, weil sie den Planern den gewünschten kreativen Freiraum für eine variantenreiche Formensprache und eine zeitgemäße Architektur gaben. Seit der Markteinführung vor fast 40 Jahren wurden mehr als 70 Millionen Quadratmeter dieses flexiblen und multifunktional einsetzbaren Leichtmetalls verbaut und montiert.

Tragwerk aus gebogenen Stahlbindern

Die Konstruktion des Tragwerks besteht aus gebogenen Stahlbindern HEA 360 im Bereich der Kalotte und HEA 220 für die Umfassungswand. Die Binderradien betragen 57,04 m bis 3,79 m und stehen in konischem Verlauf in einem Abstand von 3,00 bis 6,00 m zueinander. In den Bereichen der Umfassungswände wurde die Kalzip-Fassade zur Außenseite hin mit Holzlamellen verkleidet und dabei ca. 9.000,00 m Lärchenholz in den Abmessungen 6,00 x 18,00 cm verbaut bzw. auf den Bördelstegen der Kalzip-Bahnen befestigt. Als Tragschale der Fassade dient horizontal montiertes Trapezprofil TR 160/250 und 85/280 in Blechstärken von 0,88 bis 1,25 mm, Farbton RAL 9006, mechanisch befestigt mit Hilti-Setzbolzen.

In wechselnden Radien walzgerundete und konische Kalzip-Bahnen, Farbton RAL 9007, teilweise in x-tail-Form mit Abmessungen bis 27,80 m Länge wurden als Fassade montiert. So entstand eine ungestoßene sowohl dem horizontalen als auch den vertikalen Radien folgende wasserführende Ebene. Ein Antigraffitischutz schützt die Oberfläche. Zwischen der Tragschale und der Außenhaut wurde Mineralfaserdämmung mit 60 bzw. 40 mm, teilweise mit Brandschutzanforderung, eingebaut.

Die x-tail-Aluminium Profiltafeln schaffen es, die Dynamik des architektonischen Entwurfs in den Baukörper zu übertragen. Ließen sich bislang Gebäudehüllen nur mit geometrischen Formen walzgerundet, konisch oder parallel, ausführen, ist mit dem innovativen Kalzip x-tail jede x-beliebige Form machbar.

Gerundete und konische Bahnen

Projektleiter Joachim Haats, B. Schlichter GmbH: "Die besondere Herausforderung bestand in der Herstellung einer in zwei Dimensionen gerundeten Fassadenfläche. Daraus ergaben sich gerundete und konische Kalzip-Bahnen. Zur Produktion mussten sie theoretisch ermittelt und berechnet und dann auf der Baustelle handwerklich sauber auf der vorab aufgebrachten Unterkonstruktion auf Klipps befestigt werden. Als Mitgliedsunternehmen im IFBS verfügen wir über langjährige Erfahrungen mit Bauelementen aus Metall, so dass unsere versierten Fachmonteure jederzeit auch individuelle architektonische Entwürfe optimal umsetzten können".

Die Montage der mit einer korrosionsfesten Aluminiumlegierung beschichteten Profiltafeln erfolgt durch eingebördelten Klipps, ohne dass die Dachhaut durchbrochen werden musste. Auch bewirkt die Verbördelung eine kraftschlüssige, dauerhafte Verbindung. Edelstahlschrauben sichern die Tafeln. Bis zu 60 Mitarbeiter montierten aufsteigend auf der eingenetzten Baustelle, zum Teil waren Scherenbühnen erforderlich. Die Montage dauerte ca. fünf Monate und beinhaltete auch die Rollsteigüberdachungen zu den runden Parkdecks.

Montage gemäß IFBS-Qualitätszeichen

Funktionalität, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit und Gestaltungsvielfalt zeichnen das Bauen mit Bausystemen im Metallleichtbau aus. Montageunternehmen im IFBS, dem Industrieverband für Bausysteme im Metallleichtbau e.V.(IFBS) sollen seit mehr als drei Jahrzehnten den Qualitätsstandard im Umgang mit diesen Bauelementen sichern. Das IFBS-Qualitätszeichen ist sichtbares Merkmal und gleichzeitig Auszeichnung für diese Ausführungsgüte. Die strengen, an den Fachregeln der Technik orientierten IFBS-Montagerichtlinien erfüllen die Forderung nach mehr "Qualität am Bau". Die regelmäßige Überwachung des Qualitätsstandards durch Sachverständige und jährliche Überprüfung erstreckt sich auf die Montage-Einrichtungen sowie auf die Montagearbeiten selbst. Gegenüber Architekten und Bauherren weist die Mitgliedschaft im IFBS einen Verarbeiter als kompetenten und versierten Partner mit hohem Qualitätsanspruch aus.

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