Folien verbessern Raumakustik im Posttower
(2.3.2007) In den Bonner Rheinauen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schürmannbau und "Langem Eugen" steht der mit seinen 162,5 Metern Höhe und 40 Geschossen weithin sichtbare "Posttower", ein transparenter, von Helmut Jahn entworfener Doppelturm für die Konzernzentrale der Deutschen Post World Net (siehe Bing-Maps imd/oder Google-Maps). Es zeigte sich jedoch, dass die gläserne Architektur einen offensichtlichen Nachteil hat: sie ist ausgesprochen schallhart, so dass Mitarbeiter die Raumakustik zum Beispiel im Casino als unangenehm "hallig" empfanden.
Um die Akustik nachträglich zu verbessern, beauftragte die Deutsche Post Bauen GmbH das in Stuttgart ansässige Unternehmen Rosso Objekte, Nimbus GmbH damit, akustisch wirksame Lösungen für das Casino und Bereiche der Vorstandsetage zu entwickeln. Das Ergebnis: Vor die Glasfenster wurden in voller Geschosshöhe je 4,80 Meter hohe und 1,20 Meter breite, transluzente und dabei schallabsorbierende Paneele montiert, die von Hand verschiebbar an einem mehrläufigen Alu-Schienensystem befestigt sind.
Aufgrund der besonderen Höhe bot es sich an, in regelmäßigen Abständen vier Aluminiumprofile als Teilungsprofile horizontal zu integrieren, so dass sich die Paneele optisch an die Fassadenstruktur anpassen (Detail). Für den Architekten Dietrich Brennenstuhl, der in die Optimierung der Akustik einbezogen wurde, ist es entscheidend, dass "auch additive Maßnahmen so wirken, als seien sie integraler Bestandteil der Architektur und von Anfang an geplant".
Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung des akustischen Raumklimas war die Umsetzung einer Lösung für die Decke: 131 Rosso-Akustikfolien wurden zwischen Lichtleisten und technischen Elementen im Raster als Deckensegel ausgebildet und ergänzen die Folien am Fenster:
Schallschutz als additive Maßnahme
Die unter anderem im Posttower eingesetzte rossoacoustic-Folie ist Bestandteil des Paneelsystems Profil 22 und Profil 33. Diese spezielle Folie hat aufgrund einer feinen, gleichmäßigen Lochstruktur schallabsorbierende Eigenschaften und wurde von Rosso Objekte gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut entwickelt.
"Die Schallabsorption von rossoacoustic basiert auf dem Prinzip der Mikroperforation, dass heißt, die auf die Folie einfallende Schallenergie wird in sehr kleinen Löchern absorbiert. Es sind somit keine faserigen Materialien zur Schallabsorption nötig" erläutert der maßgeblich am Projekt beteiligte Ingenieur Horst Drotleff vom Fraunhofer Institut für Bauphysik. Die rossoacoustic-Paneele sind daher trotz ihrer akustisch wirksamen Eigenschaften leicht, lichtdurchlässig, ästhetisch ansprechend und lassen sich am Schienensystem beweglich aufhängen.
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