Bayerische Ingenieurekammer-Bau zeichnet "Wasser Bau Werke" aus
(23.1.2007) Mit ihrem Ingenieurpreis zeichnet die Bayerische Ingenieurekammer-Bau alle zwei Jahre herausragende Bauwerke und Projekte aus der Ingenieurwissenschaft und der Ingenieurpraxis im Bauwesen aus. Die Kläranlage Monheim ist eines dieser exzellenten, innovativen und wegweisenden Projekte. Die Jury war sich daher einig: Der erste Preis geht an das Ingenieurbüro Dr.-Ing. Helmut Resch aus Weißenburg.
Die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Wasser und die Entsorgung der Abwässer sind Themen, die sich oft im Verborgenen abspielen. Hoch komplexe Bauwerke und technische Anlagen, für deren Funktion, Qualität und Form Ingenieure verantwortlich zeichnen, sind seit Menschengedenken unverzichtbarer Bestandteil unserer Zivilisation. Wasser macht Zivilisation erst möglich.
Die im Bauwesen tätigen Ingenieure setzen sich in ihrem beruflichen Alltag oft mit dem Thema "Wasser" auseinander. Sie planen und bauen, um Wasser für die Bevölkerung nutzbar, erlebbar und genießbar zu machen. Ingenieure schaffen Wasserbauwerke.
Im Mai 2006 wurde von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau der Ingenieurpreis 2007 Wasser Bau Werke ausgelobt. Unter den eingereichten Beiträgen hat die Jury unter Vorsitz des Präsidenten des Bayerischen Landesamts für Umwelt, Prof. Dr.-Ing. Albert Göttle, die diesjährigen Preisträger ermittelt.
Der erste Preis, dotiert mit 5.000 Euro, geht an Dr.-Ing. Helmut Resch, Weißenburg, für die Kläranlage Monheim.
Dieses Projekt, so die Jury, überzeugt durch ein hohes Innovationsniveau sowie durch den erzielten ökologischen und volkswirtschaftlichen Nutzen. Bei der Kläranlage in Monheim werden neue Technologien, beispielsweise ein Verfahren zur Mikrofiltration, mit höchstem technologischen Sachverstand eingesetzt. Dadurch wurde ein Gesamtbauwerk geschaffen, das bei ungewöhnlich geringem Platzbedarf hervorragende Reinigungsergebnisse erzielt. Nach Überzeugung der Jury wird die Kläranlage in Monheim für viele andere Projekte im In- und Ausland beispielgebend sein.
Mit dem zweiten Preis in Höhe von 2.500 Euro wird Dipl.-Ing. Helmut Ferrari aus München ausgezeichnet.
Er hat in nur eineinhalbjähriger Planungs- und Bauzeit bei der Wasserkraftanlage am Lech in Augsburg nach Ansicht der Jury ein hervorragendes Konzept zum "Geschiebemanagement" realisiert. Das Problem bei Wasserkraftanlagen: Jedes Gewässer transportiert Sand, Kies, Geröll und andere Feststoffe mit sich. Im Laufe der Zeit führt dies bei Wasserkraftanlagen, die das Wasser ja stauen, unweigerlich zu Problemen, wenn nicht intelligent eingegriffen wird. In Augsburg wird das Geschiebe in einer sogenannten Kiesfalle aufgenommen, die sich durch den aufgestauten Wasserdruck in regelmäßigen Abständen selbst reinigt. So wird der Zulauf zur Turbine frei gehalten, ohne dass Fremdenergie eingesetzt werden muss.
Den dritten Platz, dotiert mit 1.250 Euro, belegt Dr.-Ing. Frank Kleist, München.
Er hat mit seinem Projekt "Süßwasserspeicherung mittels Grundwasseranreicherung" wesentlich zur Verbesserung des verfügbaren Grundwassers und damit zur Wasserversorgung im Sultanat Oman beigetragen. Dort wird durch den Bau eines Speicherbeckens Niederschlagswasser gesammelt, das anschließend versickert und damit den Grundwasserspiegel anhebt. Dieses Verfahren ist wesentlich wirtschaftlicher als beispielsweise eine Meerwasserentsalzung.
Mit einer Belobigung wird der Doktorand Dipl.-Ing. Matthias Haselbauer, München, ausgezeichnet. Er hat einen Fischpass neu entwickelt - also eine Möglichkeit für Fische, in einem Gewässer größere Höhenunterschiede oder bauliche Barrieren zu überbrücken, der nach Ansicht der Jury wegweisend sein kann für künftige Projekte dieser Art.
Die Ehrung der Preisträger fand beim 15. Bayerischen Ingenieuretag statt, der am 19. Januar 2007 ab 10:00 Uhr im ICM der Messe München stattfand.
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siehe zudem:
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