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Projektbericht: vorgespannter Leichtbeton für "schwebenden" Bürgersaal

(23.10.2006) Der neue Bürgersaal der Gemeinde Tamm bei Stuttgart (siehe Bing-Maps und/oder Google-Maps) fällt mit einer Architektur der Leichtigkeit auf: "Als würde der Hauptkörper über dem Sockelgeschoss schweben", so beschreiben die Architekten und Stadtplaner ihren Entwurf.

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Das Bauwerk wurde unter Verwendung von vorgespanntem Leichtbeton hergestellt, was im klassischen Hochbau recht selten vorkommt. Die Technik, die vorzugsweise im Brückenbau verwendet wird, kam hier zum Einsatz, um eine Auskragung des Hauptbaukörpers von fast 10 Metern über das eingerückte Sockelgeschoss zu realisieren. Diese entwurfsprägende Maßnahme sichert in der neuen Ortsmitte auch ein einige Pkw-Stellplätzen unterhalb des Baukörpers.

Leicht-Sichtbeton

Die außen liegenden, sichtbaren Tragstrukturen des Bürgersaales sollten weitgehend aus Sichtbeton bestehen. Gleichzeitig musste jedoch auch der Wärmeschutz des Bauwerkes berücksichtigt werden. Eine praktikable Lösung, die zudem das Eigengewicht der brückenähnlichen Konstruktion reduzierte, war die Wahl eines Leichtbetons als konstruktiven Baustoff. Der hier zum Einsatz kommende Beton wurde mit gebrannten Tonkugeln, sog. Blähton, hergestellt. Dieser Blähton ersetzte die grobe Gesteinskörnung. Nur die Sandanteile blieben erhalten. Auf diese Weise erzielten die Betontechnologen eine Betonrohdichte von 1,8. Die Firma Godel-Beton aus Stuttgart lieferte den Leichtbeton auf Basis der Lafarge Zemente CEM I 42,5 R und CEM III /B 32,5 N-LH/HS/NA in der Konsistenzklasse F4. Bei einem Ausbreitmaß von 490 bis 550 mm erfordert diese Mischung nur leichtes Rütteln, um zu verdichten. Damit ließen sich die Sichtbetonflächen in qualitativ besonders hochwertiger Form realisieren.

Je nach gewähltem Leichtzuschlag und der Zementsteinqualität, kann man mit Leichtbetonen sehr hohe Festigkeiten erzielen. Das Leistungsspektrum reicht vom LC 8/9 bis zum LC 50/55 - im Hochfestbereich sogar bis LC 80/88. In Tamm kam ein LC 40/45 zum Einsatz.

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