Pladur-Wrinkle für leichte Stahldächer in Dachziegeloptik
(10.10.2006) Stahl, der aussieht wie Keramik - das steht u.a. auf dem Plan des Profit-Centers Color der ThyssenKrupp Steel AG. Das Profit Center ist spezialisiert auf organische Oberflächen - das sind Lacke oder Kunststofffolien, die im Coil-Coating-Verfahren auf Stahlfeinblech aufgebracht werden. Pladur-Wrinkle ist eine Lackbeschichtung, die den Namen ihrer speziellen, rauen Oberfläche verdankt. "Wrinkle" heißt im Englischen Runzel und die Oberfläche soll dem Stahl das Aussehen keramischer Dachziegel verleihen. Eingesetzt wird Pladur-Wrinkle unter anderem für Sandwich-Elemente und profilierte Stahlbleche für Gebäudedächer.
Zur BAU 2007 will das Profit Center Color gemeinsam mit dem österreichischen Hersteller Taborsky stählerne Dachpfannenprofile vorstellen. Das in der Nähe von Wien ansässige Unternehmen bezieht das Vormaterial vom Profit Center Color und gibt ihm auf seiner Profilieranlage eine Gestalt, die sich an Dachziegeln orientiert. Zwei wesentliche Unterschiede gibt es allerdings:
- Mit den ein Meter breiten und je nach Kundenwunsch bis zu acht Meter langen profilierten Blechen lassen sich Dächer deutlich schneller eindecken als mit keramischen Ziegeln.
- Und das stählerne Dachpfannenprofil wiegt mit 4,8 Kilogramm pro Quadratmeter wesentlich weniger als ein Ziegeldach mit seinen etwa 40 Kilogramm pro Quadratmeter.
Mit diesen Eigenschaften eignet sich das Profil unter anderem für Dachsanierungen, weil der bestehende Dachstuhl in den meisten Fällen nicht erneuert werden muss, wenn man die Stahlelement einsetzt. Aber auch bei Neubauten lassen sich mit den profilierten Blechen Zeit und Kosten für Verlegung und Unterkonstruktion sparen. Wer den Dachpfannen-Look besonders schätzt und auch bei flachen Dächern nicht darauf verzichten möchte, kann das stählerne Dachziegelprofil bis zu einer Dachneigung von zehn Grad einsetzen, ohne dass Wasser durch die Längs- und Querfugen der Dacheindeckung dringt.
Trägermaterial für Pladur-Wrinkle ist beidseitig feuerverzinktes Feinblech, das auf der Effektseite die 35 Mikrometer dicke Wrinkle-Beschichtung und auf der Rückseite eine etwa acht Mikrometer dicke Schutzlackschicht trägt. Im Gegensatz zu bekannten matten Lacken soll die Wrinkle-Beschichtung weniger schmutzempfindlich und leichter zu reinigen sein. Das Material ist in den Farben hell- und dunkelbraun, grün, rot, sowie schwarz und grauschwarz erhältlich.
siehe auch:
- Taborsky VertriebsGesmbh&CoKG
- ThyssenKrupp Steel AG
- auf der BAU 2007 (15.-20.1.2007 in München) in Halle B3, Stand 109
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- "Ratgeber Dach" vom RAL Deutschen Institut für Gütesicherung (12.2.2006)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Stahlbau und Fassade bei Amazon
- Metalldach, Steildachsysteme und Fassadenverkleidung bei Baulinks