Markt für Wintergärten in Österreich
(2.10.2006) Der Markt für Wintergärten in Österreich hat schon sonnigere Zeiten gesehen. Seit 2003 sinken die Absatzzahlen - bei gleichzeitig steigenden Rohstoffpreisen und zunehmender ausländischer Konkurrenz. Dennoch: Durch innovative Produkte und neue Materialien soll(te) es der Branche gelingen können, den Umsatz ins Positive zu drehen - analysiert das Beratungsunternehmen Kreutzer Fischer & Partner im unlängst veröffentlichten "Branchenradar Wintergärten in Österreich 2006".
2005 wurden laut Branchenradar in Österreich 5.000 Wintergärten verkauft - um 2,1% weniger als noch im Jahr zuvor. Rückläufige Wohnbauzahlen, die schlechten konjunkturellen Rahmenbedingungen und das veränderte Kaufverhalten der Konsumenten machen demnach auch vor den Wintergärten nicht halt. Im Durchschnitt kostete 2005 ein Wintergarten 16.300 Euro. Die Preise steigen, die Absatzzahlen sinken. Dementsprechend haben die Wintergärten-Produzenten mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen. 2005 konnte die Branche einen Umsatz von 81,7 Mio. Euro verbuchen. Gegenüber 2004 ein Minus von 0,4%. Bei den Produzenten herrscht dennoch Optimismus.
Erweiterung der Angebotspalette als Überlebensstrategie
Absatzrückgänge, gestiegene Rohstoffpreise und zunehmende ausländische Billigkonkurrenz machen dem Markt für Wintergärten zu schaffen. Eine Erfolgsstrategie lautet: Ausnutzung der Cross-Selling-Möglichkeiten. Namhafte Hersteller grenzen sich von der Masse der Anbieter dadurch ab, dass sie zahlreiche Zusatzleistungen um das Produkt herum anbieten. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Die Bandbreite reicht von der Pflanzenberatung, der Lichtgestaltung, der Beschattungstechnik, bis hin zur Terrassen- und Gartengestaltung. Dies ermöglicht den Herstellern, Preissteigerungen leichter an die Kunden weiterzugeben. Bis 2007 rechnet das Beratungsunternehmen aufgrund durchgesetzter Preissteigerungen und einem Anziehen der Nachfrage mit einem Gesamtumsatz von 84,5 Mio. Euro.
Holz/Alu am beliebtesten
Obwohl Holz/Alu-Wintergärten mit einem Durchschnittspreis von 18.400 Euro am teuersten sind, seien sie am beliebtesten. Ihr mengenmäßiger Anteil beträgt 2005 bereits 32,1% - Tendenz stark steigend. Kunststoff macht laut Untersuchung derzeit einen Anteil von 13,4% aus, werde aber ebenfalls zunehmend beliebter. Die Kombination Kunststoff/Alu sowie Stahl/Glas würden noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Vertrieb über den Baumarkt wird in Österreich nicht akzeptiert
Die zögerlichen Versuche einiger Hersteller, den Wintergarten in modularer Bauweise über die Baumärkte anzubieten, ist laut Kreutzer Fischer & Partner "nachhaltig gescheitert". Aufgrund der individuellen Charakteristik und der entsprechenden Beratungsintensität des Produktes verweigerten die Kunden diesem Vertriebsweg die Akzeptanz und beziehen den Wintergarten direkt über den stark segmentierten Fachhandel. Derzeit beträgt der Anteil der Baumärkte lediglich 1%.
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