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IKK 2006 Nürnberg: Impulse für die Energieeffizienz

(10.8.2006) Über 40% Energie lassen sich nach Studien der EU im europäischen Wärmemarkt einsparen. Auch im Kühlbereich schlummern große Potentiale. Die Klima- und Lüftungstechnik bietet dafür energieeffiziente Komponenten und Systeme. Einen repräsentativen Überblick über den aktuellen Stand der Technik liefert die Fachmesse IKK, die vom 18. bis 20. Oktober 2006 im Messezentrum Nürnberg stattfindet.

Der Sektor mit dem größten Primärenergieverbrauch ist nicht der Verkehr, wie vielfach angenommen, sondern der Gebäudebereich. Im Neubau, aber vor allem im Bestand liegen enorme Einsparpotentiale, um weniger Energie zu verbrauchen und gleichzeitig CO₂-Emissionen nach den Forderungen des Kyoto-Protokolls zu reduzieren. Alleine Deutschland besitzt demnach im Gebäudesektor ein Energieeinsparpotenzial von rund 125 TWh, was fachliche Untersuchungen ergaben. Dies entspricht einer jährlichen Energiekosteneinsparung von fast 4 Mrd. Euro. Gleichzeitig könnten die CO₂-Emissionen um etwa 30 Mio. Tonnen reduziert werden. Um diese Einsparungen zu realisieren bedarf es einer Gesamtinvestitionssumme von etwa 20 Mrd. Euro. Ein immenses Potential und gleichzeitig Zahlen, die ebenso auf andere europäische Länder übertragen werden können.

Politik liefert Steilpass für Planer und Anlagenbauer

Für Bewegung hat in den vergangenen Monaten auch die Politik gesorgt. Die Europäische Richtlinie 'Energy Performance of Buildings' fordert vor allem von Nichtwohngebäuden (Verwaltung, Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, etc.) deutliche Einsparungen. Gleichzeitig legt die neue Richtlinie ein wesentlich größeres Augenmerk auf den Energieverbrauch von Lüftungs- und Klimaanlagen, bzw. Kühlsystemen. In Deutschland findet dies in der Vornorm DIN 18599 Umsetzung. Und da sich rund 80% aller deutschen Nichtwohngebäude in öffentlicher Hand befinden, braucht man kein Prophet zu sein, um hier große Chancen zu wittern. Parallel dazu fordert voraussichtlich ab 2007 die Novelle der EnEV durch den neuen Energieausweis klare Angaben zum Energieverbrauch von Gebäuden. Architekten, TGA-Planer, Energieberater, Anlagenbauer und Fachbetriebe gehören zu den Gruppen, die für die Ausstellung von Energieausweisen in Frage kommen. Ihnen obliegt es, Lösungen vorzuschlagen, ob und wie ein bestehendes Gebäude oder eine Liegenschaft Energie sparen kann.

Die IKK zeigt die passenden Lösungen

Sind die Schwachstellen eines Gebäudes ausgemacht, braucht es intelligente Lösungen für die Umsetzung der Einsparungen nach Vorgaben des Energieausweises. Eine bessere Wärmedämmung, aber in praktisch allen Fällen eine Modernisierung der veralteten Haus- oder Gebäudetechnik ist notwendig. Jedes Gebäude besitzt durch unterschiedlichste Nutzungen eigene Anforderungen, für die auf der IKK ein repräsentatives Angebot vorhanden ist. Der Fachbesucher findet dezentrale Klima- und Lüftungssysteme, basierend auf Wasser oder Direktverdampfung, Zentralklimaanlagen oder Wohnungslüftungen und auch Wärmepumpen, effiziente Wärme- und Kältespeichertechnologien oder sogar solar unterstützte Heiz- und Kühl- bzw. Absorptionstechniken. Hinzu kommen immer effizienter werdende Bauteile zur Wärmeübertragung und Wärmerückgewinnung, sparsame Verdichter, Pumpen oder Ventilatoren sowie intelligente Bauteile und Strategien zur Regelung einer Anlage – bis hin zu intelligenten Gebäudeautomationssystemen. Wer sich heute auf der IKK informiert, findet eine breite Auswahl und ist bestens auf die Anforderungen des Marktes von morgen vorbereitet.

Fachforum rundet das Angebot ab

Ideal ergänzt wird das präsentierte Fachangebot durch das fünfte IKK-Fachforum "Innovative Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik - Systeme, Komponenten und Ausführungsbeispiele". Besprochen werden in der Halle 9, Stand 9-310, an allen drei Tagen ausgewählte Systemlösungen der Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik in einer Sonderschau. Parallel dazu liefern vertiefende Fachvorträge Hintergründe sowie Gelegenheiten zu fachlichen Diskussionen. Zu den diesjährigen Schwerpunktthemen zählen Wärmepumpen, Heizung, Lüftung sowie Gewerbliche- und Industrieanwendungen in der Kälte- und Klimatechnik.

Hintergrundinformation

Für die Gebäudesanierung hat die deutsche Bundesregierung jährlich 1,4 Mrd. Euro bereitgestellt. Mit diesen Finanzmitteln sollen über die 4-jährige Legislaturperiode rund 25 Mrd. Euro im Bausektor ausgelöst und zusätzlich Arbeitsplätze geschaffen werden. Im Rahmen des neuen CO₂-Gebäudesanierungsprogramms stehen pro Jahr 200 Mio. Euro als direkte Zuschüsse (z.B. zur Zinstilgung oder gebunden an verschiedene Maßnahmenpakete) zur Verfügung. Weitere 100 Mio. Euro sind für Gebäudesanierungen der öffentlichen Hand eingeplant.

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