"Holzheizungen dreckiger als alle Motoren"
(4.5.2006) Gas und Öl werden teurer - der Holzmarkt boomt. Das Geschäft mit Pellets, Kettensägen und Öfen floriert. Doch der Trend zum Knisterfeuer (ob im Wohnzimmer oder Heizungskeller) hat Schattenseiten. Holz- und Kohleöfen pusten nicht nur Gifte wie Dioxin, Teer und krebserregende Kohlenwasserstoffe (PAH) in die Luft, sondern auch heimtückische Feinstäube.
Wie die ZEIT in der Ausgabe 19 vom 4. Mai 2006 schreibt, produzieren laut Umweltbundesamt allein die Kamine und Holzöfen von Haushalten und Kleingewerbe jährlich 24.000 Tonnen gesundheitsschädlichen Feinstaub - mehr als alle Motoren von Pkw, Lkw und Motorrädern zusammen. In Deutschland dürften jährlich etwa zwanzigtausend Tote auf die gesundheitliche Belastung durch Feinstäube aus Holzheizungen zurückgehen. Weil Heizen mit Holz als CO₂-neutral und als klimaschonend gilt, predigen Politiker lieber Russfilter für Dieselfahrzeuge und Tempolimits. Diese Anstrengungen führen zehn Millionen Ofenrohre von Holzheizungen ad absurdum. Denn ein alter Holzofen belastet die Luft stärker als 3.000 Gasheizungen einer ganzen Kleinstadt.
siehe auch:
- Novelle der Kleinfeuerungsanlagen-Verordnung (7.12.2009)
- Bundestag verabschiedet Novelle der Kleinfeuerungsanlagen-Verordnung (5.7.2009)
- Übergangsfristen für bestehende Einzelraum-Feuerstätten (2.3.2009)
- HKI-Datenbank klärt über emissionsarme Feuerstätten auf (10.12.2008)
- CO₂-neutrales Heizen mit Holz (16.12.2007)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen: