Entspannung an den Mietwohnungsmärkte
- Monatliche Miete bei 445 € (West) bzw. 335 € (Ost)
(18.2.2006) Der sich zu Beginn des neuen Jahrzehnts abzeichnende Anstieg der Wohnungsmieten hat sich in den letzten drei Jahren wieder abgeschwächt. Während die durchschnittlichen Mietkosten 2002 und 2003 noch im Gleichschritt mit den Lebenshaltungskosten zugenommen hatten, sind sie 2004 und 2005 nur noch um jeweils 1,0 Prozent angestiegen und lagen damit deutlich unter der Steigerungsrate der Lebenshaltungskosten von 1,6 bzw. 2,0 Prozent. Ohne die (kalten) Wohnnebenkosten lag der Mietanstieg 2005 mit 0,9 Prozent sogar nur noch knapp halb so hoch wie die allgemeine Inflation. Auf diese Entwicklung hat heute das ifs Institut für Städtebau in Berlin hingewiesen.
Dr. Stefan Jokl, Leiter des Instituts: "Vor dem Hintergrund der leerstehenden Wohnungen und der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit lassen sich höhere Mieten nur schwer durchsetzen, obwohl die Zahl der neugebauten Mietwohnungen seit 1995 auf nur noch ein Fünftel eingebrochen ist. Man muss bei den angegebenen Werten für die Mietentwicklung allerdings berücksichtigen, dass es sich um statistische Durchschnittswerte handelt, die für den gesamten Mietwohnungsbestand ermittelt worden sind. Regional bzw. lokal beobachtete Mietpreissteigerungen können hiervon deutlich nach oben und unten abweichen. Dies gilt insbesondere für Neuvertragsmieten."
Nach Angaben des Instituts sind die Mieten für Altbauwohnungen (bis 1948 erbaut) 2005 mit einem Anstieg um 1,2 Prozent erneut stärker gestiegen als die Mieten für Neubauwohnungen (nach 1948 erbaut) mit 0,9 Prozent. Dies sei eine Entwicklung, die als Folge der hohen Neubauzahlen bereits seit Mitte der 90er Jahre zu verzeichnen sei. Mit einem Anstieg um 1,4 Prozent hätten sich die Wohnnebenkosten erneut überproportional verteuert, nachdem sie auch in den Vorjahren schneller gestiegen seien als die Mieten.
Auch der längerfristige Vergleich mache deutlich, dass die Mieten in den letzten Jahren weniger stark gestiegen seien, als die allgemeinen Lebenshaltungskosten und die Wohnnebenkosten. Während sich die Mieten seit 2000 um 5,9 Prozent verteuert hätten, seien die Lebenshaltungskosten um 8,3 Prozent und die Wohnnebenkosten sogar um 8,9 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum seien die Preise für Wohngebäude dagegen lediglich um 2,1 Prozent gestiegen. Dr. Jokl: "Einmal mehr bestätigt sich: Eigentum erwerben ist günstiger als zur Miete wohnen".
Nach Angaben des Instituts beliefen sich die absoluten Mietzahlungen (einschließlich der kalten Nebenkosten) der privaten Haushalte monatlich um Durchschnitt ...
- in Westdeutschland auf rd. 445 € und
- in Ostdeutschland auf rd. 335 €.
Bei durchschnittlichen Größen der Mietwohnungen ...
- von 73 Quadratmetern im Wesen bzw.
- 63 Quadratmetern im Osten
... ergebe sich eine Quadratmetermiete
- von 6,10 € (West)
- bzw. 5,30 € (Ost).
siehe auch:
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siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Immobilien und Baurecht bei Amazon
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- Fördermittel der Städte, Landkreise, Gemeinden, Energieversorger, Bundesländer und des Bundes
- Immobilien, Verbände und öffentliche Hand auf Baulinks