Heizung, Lüftung, Aufzug sind die Energiefresser in Kliniken
- Fraunhofer-Institut untersucht Effizienz
- Einsparpotenzial enorm
- DBU fördert mit 125.000 Euro
(3.2.2006) In Deutschland gab es laut Statistischem Bundesamt 2004 insgesamt 2166
Krankenhäuser mit rund 530.000 Betten. Ihr Energiebedarf ist enorm: 5000 Liter
Heizöl pro Jahr würde jedes Patientenbett "schlucken", würden Wärme und Energie
mittels Heizöl erzeugt - ein modernes Einfamilienhaus kommt im selben Zeitraum
mit weniger als der Hälfte aus. Das Fraunhofer-Institut für
Ein lohnenswerter Ansatz: Die Energieagentur NRW rechnet damit, dass Krankenhäuser bis zu 40 Prozent der Kosten für Energie einsparen könnten - vor allem, weil Klinik-Anlagen oft sanierungsbedürftig sind und auf Grund häufiger Um- und Anbauten keine optimale Energieversorgung haben. Doch individuelle Verbrauchsanalysen sind kostspielig. Deshalb wurde in bisherigen Untersuchungen gerne der gesamte Energieverbrauch eines Krankenhauses betrachtet und versucht, diesen mit Hilfe allgemeiner Bezugsgrößen wie Fläche und Bettenzahl mit anderen Einrichtungen zu vergleichen. "Aber selbst wenn die Gesamtfläche zweier Kliniken identisch sind, hängt der Energiebedarf auch davon ab, wo gelüftet oder klimatisiert wird", betont DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.
Die individuellen Eigenschaften der 20 Krankenhäuser werden in der UMSICHT-Untersuchung nun erstmalig berücksichtigt. "Wir werden den Verbrauch von Heizung, Warmwasser, Kühlung, Lüftungsanlagen, Aufzüge, Druckluft und der zentralen Energiewandlungsanlagen messen", weiß Dr. Christian Dötsch vom Fraunhofer-Institut. Die Ergebnisse bewerten die Wissenschaftler dann anhand von individuellen Einflussgrößen wie der Patientenzahl.
"Um unsere Studie für andere Kliniken verwertbar zu machen, ist es nicht nur notwendig, dass wir charakteristische und relevante Verbrauchsbereiche untersuchen. Wir müssen uns auch auf eine übliche Krankenhausgröße mit 300-600 Betten festlegen", betont Dötsch. Jedes dritte Bett in Deutschland steht in dieser Klinikkategorie. Dadurch können die Ergebnisse der Untersuchung von einem Großteil der Krankenhäuser genutzt werden. Inzwischen haben sich bereits 17 Kliniken für die Teilnahme am Forschungsvorhaben beworben.
Das Projekt mit DBU-Unterstützung in Höhe von rund 125.000 Euro wird von einem Expertenbeirat aus Krankenhaus-Praktikern und regionalen Vertretern des Fachverbandes Krankenhaustechnik (FKT) aus NRW und Niedersachsen begleitet. Für Brickwedde zeigt das Projekt eindrucksvoll, wie Ökologie und Ökonomie vereinbar sind: "Krankenhäuser sollten in Zukunft jährlich nicht mehr rund drei Milliarden Liter oder umgerechnet 100.000 Tankwagenfüllungen Heizöl verbrauchen - das spart Kosten und schont die Umwelt."
siehe auch:
- Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
- Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
- Fachverband Krankenhaustechnik (FKT)
- Krankenhäuser im Umbruch - IIR-Konferenz am 22.+23.10 (10.8.2008)
- ReGen-Aufzugsantrieb spart bis zu 75% Strom (22.7.2008)
- Zwei Infobroschüren für medizinisch-soziale Einrichtungen (6.6.2008)
- Jahrbuch Energieeffizienz in Gebäuden 2007 (28.5.2007)
- Studie: Energieeinsparung contra Behaglichkeit in Büro- und Verwaltungsbauten (20.5.2007)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Automatiktüren für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen (3.2.2006)
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- Protokollband "Energieeffiziente Raumkühlung" des Arbeitskreises kostengünstige Passivhäuser (12.8.2005)
- Plattenbau - vom "Energiefresser" zum Super-Niedrigenergiehaus (10.8.2005)
- Projektbericht: Trinkwasserinstallation in der Unfallklinik Murnau (25.7.2005)
- VdZ-Information stellt Energiesparkonzepte auf den Prüfstand (22.1.2005)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Haustechnik, Heizung, Klimatechnik bei Amazon
- interaktive Online-EnergieSparRatgeber ( Heizkostenvergleich, PumpenCheck, Modernisierungsratgeber)
- Heizung, Lüftung und Aufzüge auf Baulinks