10. Betonkanu-Regatta in Heidelberg
- Wettbewerb und Spaß bei der Betonkanu-Regatta
- Schwimmender Beton sorgte für viel Gaudi
- Und Beton schwimmt doch
(23.6.2005) Beton macht mächtig Spaß. Dies bewiesen bei der 10. Deutschen Betonkanu-Regatta in Heidelberg (17. und 18. Juni) 80 Teams mit 47 Wettkampfkanus und 8 Wasserfahrzeuge der offenen Klasse. Der Veranstalter, der Bundesverband der Deutschen Zementindustrie, blickt bei dieser Jubiläumsveranstaltung auf eine erfolgreiche Serie zurück. Die Mannschaften rekrutieren sich vorwiegend aus Studenten des Bauingenieurwesens. Sie alle haben mal wieder ihrem Können und ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.
Der Wettbewerb wurde in drei Kategorien ausgetragen: Konstruktion, Gestaltung und sportlicher Wettkampf. Eindeutiger Sieger im sportlichen Wettkampf der Herren waren die überragenden Sportler der Fachhochschule Trier. Bei den Damen siegte die FH Regensburg. Als interessanteste Konstruktion wurde die der Fachhochschule Nürnberg ausgezeichnet. Das Boot bestand aus ultrahochfestem Beton mit einer Druckfestigkeit von 290 N/mm². Den Gestaltungspreis erhielt die Fachhochschule Aachen und in der offenen Klasse siegte die TU Dresden mit dem Wasserrad "Drehsden". Das leichteste Boot brachte die FH-Hamburg mit. Es war nur 40 kg schwer. Das schwerste Boot wog 194 kg. Und eindeutig, es schwamm. Auf dem Neckar in Heidelberg bewegten sich aber auch viele andere Kuriositäten auf dem Wasser und sorgen bei bestem Wetter für jede Menge Gaudi.
Betonkanus mit Glasfaserbewehrung
Zu den vielen Teilnehmern dieser Regatta zählten auch Studenten der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre zwei Betonkanus Sancho und Pancho überzeugten mit solider Konstruktion und hochwertigem Finish. Die 8-köpfige Mannschaft aus Bauingenieurstudenten wurde von Dr.-Ing. Gerd Häselbarth vom F.A. Finger-Institut für Baustoffe und von Lafarge Zement als Sponsor unterstützt. Ziel war es, zwei schnelle, wendige, kippsichere, möglichst leichte und optisch ansprechende Kanus herzustellen. Mit einem Bootsgewicht von 60 kg und einer Auftriebskraft von über 7000 N wurde das Vorhaben sicher umgesetzt.
Basis für dieses Vorhaben war eine perfekte Schalung. Diese entstand aus vier PU-Schaumsegmenten, die von einer CNC-gesteuerten Fräse in Form gebracht wurden. Anschließend galt es, die einzelnen Segmente zu einen großen Ganzen zu verbinden, die Stoßflächen mit Acryl zu schließen, mehrfach mit Gipsspachteln zu glätten, feinste Oberflächen zu schleifen und zum Schluss mit einer Kunstharzgrundierung und Lack auf Hochglanz zu trimmen. Denn nur eine möglichst perfekt glatte Kanuoberfläche sichert später im Rennen auch hohe Geschwindigkeiten. Die so erstellte Schalung gibt die Maße des Kanus vor: Länge 5,40 m, Breite 0,77 m, maximale Höhe 0,35 m.
Die Betonkanus bestehen aus hochfestem faserbewehrten Leichtbeton mit einer Dichte von 1,7 kg/dm³. Dieser wurde in die Schalung hineingespachtelt. Der hochfeste Leichtbeton besteht aus dem Spezialzement Optacolor von Lafarge Zement, Microsilica, Gesteinsmehl, Sand, Glasfasern, einem Blähglasgranulat und Fließmittel. Anhand von Mörtelprismen wurden die mechanischen Eigenschaften geprüft. Die Druckfestigkeit des hierzu kreierten Leichtbetons betrug rund 50 N/mm², die Biegezugfestigkeit etwa 11 N/mm².
siehe auch:
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siehe zudem:
- Betonbau • Beton, Mörtel bei BAULINKS.d