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Fachverband Transparente Wärmedämmung prägt neuen Begriff: "Solare Umweltwand"

(21.1.2005) "Genial einfach, dauerhaft, ohne Installation und Wartung" - dafür steht die transparente Wärmedämmung (TWD) bzw. die "solare Umweltwand". Dabei unterscheidet man in Wirkung und Aufbau zwei sehr unterschiedliche Systeme:

  • Entweder wandelt die transparente Wärmedämmung als Teil der Fassadendämmung Sonnenwärme in Heizenergie um ("Umweltwand mit Sonnentank"), oder
  • sie sorgt als lichtdurchlässige Fassadenkonstruktion für blendfreie Büros, ohne Verschattungsanlage und nahezu ohne Kunstlicht ("Umweltwand mit Tageslichtgewinn").

In beiden Fällen ergibt sich eine Energiebilanz, die die Grenzwerte der EnEV klar unterbietet. Vom ökologischen Nutzen ist auch das Umweltministerium überzeugt und beteiligte sich an der Entwicklung. Zur BAU 2005 startet nun der Fachverband Transparente Wärmedämmung (FV TWD) eine umfassende Info-Kampagne. "Die Solare Umweltwand ist marktreif und gehört in jedes Energiekonzept", stellt Verbands-Geschäftsführer Dr. Werner Platzer fest.

Mit der Solaren Umweltwand stehen neue Konstruktionen bereit, die Sonnenenergie nutzen und dadurch weniger fossile Energien verbrauchen. Sie ergänzt Solarthermie und Photovoltaik als "dritte Kraft der Sonne" (Platzer).

Zurück zu den zwei Funktionsprinzipien: Beide Konstruktionen kommen ohne zusätzliche Installationen aus, sind nach dem Einbau also sofort einsatzfähig. Sie nutzen die Sonne als Wärme- bzw. Lichtuelle, benötigen aber keine Energiewandler oder -träger. "Entwicklungstechnisch High-Tech, anwendungstechnisch Low-Tech" - bringt es der Fachverband auf eine Formel.

Umweltwand ...

... als "Sonnentank": Die Sonnenstrahlen der tief stehenden Wintersonne dringen durch die transparente Wärmedämmung (z.B. auf der Hauswand stehende Glasröhrchen) und treffen auf die massive Wand. Diese erwärmt sich und gibt die Wärme an den Wohnraum ab - unabhängig vom Baustoff (z. B. Ziegel, Kalksandstein oder Beton). Optimal geeignet sind Wände mit hoher Rohdichte. Nebeneffekte der "warmen Wände": Das Raumklima verbessert sich, die Strahlungswärme empfinden Menschen im Vergleich zur Konvektionswärme von Heizkörpern als angenehmer. Zudem sind warme Wände trocken und so weniger gefährdet, dass sie Schimmel befällt.

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Transparente Wärmedämmung (TWD) als "Sonnentank"

Damit es im Sommer wiederum nicht zu heiß in den Räumen wird, reflektieren spezielle Strukturen an der TWD-Oberfläche Sonnenstrahlen bei hohen Einfallwinkeln.

... mit Tageslichtgewinn: Transparent, aber nicht durchsichtig - so bieten sich die Tageslichtsysteme für den Objekt- und Gewerbebau an. Durch ihren Aufbau gelangt Tageslicht in die Räume - allerdings diffus und sehr harmonisch sowie ohne Schlagschatten. Daher ist es in diesen Gebäuden angenehm hell. Scheint über den ganzen Tag das Licht gleichmäßig, führt dies beispielsweise zu idealen Arbeitsbedingungen in Werkhallen (TWD im Sheddach) oder in Museen zu konstant störungsfreier Präsentation der Exponate. Lampen und Leuchten können länger aus bleiben (weniger Stromverbrauch), Verschattungsanlagen werden seltener notwendig. Die Tageslichtsysteme kombinieren zudem einen guten U-Wert mit einem niedrigen g-Wert. Dadurch dämmen sie im Winter effektiv die Raumwärme und verringern im Sommer die Überhitzung durch die Sonne. (zur Erinnerung: Der g-Wert gibt an, wieviel Prozent der Sonnenenergie durch das Glas von außen nach innen geht.)

  
Transparente Wärmedämmung (TWD) mit Tageslichtgewinn (siehe Meldung "Transluzente Wärmedämmung für Profilglasfassaden" vom 10.3.2004)

Erste Wahl im Solar-Mix

Die Solare Umweltwand ergänzt die Techniken Solarthermie und Photovoltaik. "Zwei spezielle Argumente machen die Solare Umweltwand allerdings zur ersten Wahl: Erstens lassen sich die Systeme einfach mit der ohnehin notwendigen Dämmung oder in die Glasfassade einbauen. Zusätzliche Installationsarbeiten entfallen. Zweitens fällt anschließend nahezu keine Wartung oder Pflege an", stellt Dr. Platzer fest.

Weniger Öl, weniger CO₂


TWD als "Sonnentank" und Gestaltungselement im Einsatz

Der Energieverbrauch hängt zwar immer vom Objekt und vom Verhalten der Bewohner ab. Als Kalkulationsgrundlage nennt der Fachverband 10 bis 13 Liter Öl-Ersparnis pro Jahr und Quadratmeter Umweltwand. Das entspricht etwa 13 bis 17 Kubikmeter Kohlendioxidgas. Dr. Platzer: "Schon bei einem Einfamilienhaus ergibt sich ein zusätzliches Einsparpotenzial gegenüber dem EnEV-Standard von 225 Kubikmeter Kohlendioxid pro Jahr - sogar mehr als 900 Kubikmeter sind möglich". Das entspricht etwa 450 bis 1.800 Kilogramm. Der Bund fördert (z. B. über die KfW) Sanieren, wenn Mindest-Umweltschutz-Werte erreicht werden. Die Umweltwand kann in diesen Nachweis entsprechend einfließen.

Übrigens: Der Fachverband TWD wurde 1998 von Industrie und Wissenschaft (u. a. Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme, Institut für Fenstertechnik - ift) gegründet, um die Systeme technisch fortzuentwickeln und den Markt zu erschließen.

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