IVD: Wohnungsmieten bleiben weitgehend stabil
- Starkes Süd-Nord und West-Ost-Gefälle
(16.10.2004) Alle, die derzeit eine Neubauwohnung in Hamburg oder eine Altbauwohnung in Düsseldorf zur Miete suchen, müssen mit acht bis neun Prozent höheren Mieten als noch im Vorjahr rechnen. Diese kräftigen Mietsteigerungen gehören allerdings zur Ausnahme. Größtenteils sind die durchschnittlichen Wohnungsmieten aller Kategorien (einfacher / mittlerer / guter Wohnwert), Altersklassen und Regionen - außer in Süddeutschland - nahezu stabil geblieben oder sogar gesunken. So sind beispielsweise Plattenbauten mit einfachem Wohnwert fünf Prozent günstiger als vor zwölf Monaten.
Auf diese Entwicklung der Nettokaltmieten weist der Immobilienverband Deutschland (IVD) hin, der die Neuvertragsmieten für Wohnraum in 270 deutschen Städten ermittelt hat. "Unter dem Strich haben die Mieter leider nichts von der Stabilisierung der Mietpreise, weil die Betriebsnebenkosten derzeit explodieren. Allein die Verteuerung des Heizöls um fast 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr treibt die Nebenkostenpauschalen in die Höhe", schildert IVD-Präsident Johannes-Peter Henningsen die Situation bei Neuverträgen.
Im Bundesdurchschnitt kostet ...
- eine Altbauwohnung mit mittlerem Wohnwert 4,69 Euro/m² (+0,25%) und mit gutem Wohnwert 5,56 Euro/m² (unverändert),
- eine Nachkriegsbauwohnung 5,15 Euro/m² (+0,4%) bzw. 6,01 Euro/m² (+0,4%) und
- eine Neubauwohnung im Erstbezug 6,23 Euro/m² (+ 0,25%) bzw. 7,01 Euro/m² (+0,4%).
Insgesamt klafft das Niveau der Wohnungsmieten in den einzelnen Regionen weit auseinander. In den süddeutschen Bundesländern sind die durchschnittlichen Mieten am höchsten. Für Wohnungen mit mittlerem bzw. gutem Wohnwert müssen ...
- im Altbaubereich 5,27 Euro (+1,9%) bzw. 6,17 Euro (+0,9%),
- im Nachkriegsbaubereich 5,74 Euro (+ 2,3%) bzw. 6,68 Euro (+ 1,3%) und
- für Neubauten im Erstbezug 6,81 Euro (+1,5%) bzw. 7,67 Euro (+ 1,5%) gezahlt werden.
Für Norddeutschland ergeben sich zurzeit im Bereich mittlerer bzw. guter Wohnwert.
- für Altbauten Quadratmetermieten von 4,59 Euro (-1%) bzw. 5,57 Euro (-0,5%),
- für Nachkriegsbauten 4,77 Euro (-0,6%) bzw. 5,86 Euro (+0,6%) und
- für Neubauten im Erstbezug 5,97 Euro (+1%) bzw. 6,79 Euro (+ 0,9%).
- Das Mietniveau in Norddeutschland liegt rund 3,2 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt und sogar 12,5 Prozent unter dem Durchschnitt der süddeutschen Länder.
In den westlichen Bundesländern haben die IVD-Marktexperten im Bereich mittlerer bzw. guter Wohnwert die folgenden Mieten beobachtet:
- Altbauten 4,38 Euro (unverändert) bzw. 5,12 Euro (unverändert),
- Nachkriegsneubauten 4,99 Euro (-0,4%) bzw. 5,67 Euro (-0,25%) und
- Neubauten Erstbezug 6,07 Euro (-0,7%) bzw. 6,79 Euro (-0,6%).
Mit Abstand am niedrigsten sind die Mieten in den ostdeutschen Bundesländern. Für Wohnungen mit mittlerem bzw. gutem Wohnwert werden die folgenden Werte beobachtet:
- Altbauten 4,26 Euro (+ 0,5%) bzw. 5,18 Euro (-0,75%),
- Nachkriegsneubauten 4,35 Euro (-1,9%) bzw. 5,28 Euro (-1,7%) und
- Neubauten im Erstbezug 5,29 Euro (-0,2%) und 5,96 Euro (-2,5%).
- In Leipzig und Dresden allerdings sind die Mieten für Neubauten im Erstbezug mit gutem Wohnwert gestiegen und liegen in Leipzig bei durchschnittlich 6,85 Euro (+5%) und in Dresden bei 5,60 Euro (+1,8%).
- Insgesamt liegen die Mieten in Ostdeutschland um 12,5 Prozent unter dem Niveau der westdeutschen Bundesländer und sogar um 21 Prozent niedriger als in Süddeutschland.
Das Mietpreisniveau in den Großstädten weist eine erhebliche Spreizung auf: so kostet eine Altbauwohnung mit mittlerem Wohnwert in Dortmund 4,50 Euro, in München mit 9,50 Euro jedoch mehr als das Doppelte. Eine Neubauwohnung im Erstbezug mit gutem Wohnwert ist in Bremen bereits zu einem Quadratmeterpreis von 7 Euro anzumieten, in München kostet sie durchschnittlich 11,75 Euro/Quadratmeter.
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