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Lafarge Zement: Technisches Forum 2004 in Leipzig

(15.10.2004) Unter das Motto "Bauen - Herausforderung und Vision" stellte Lafarge Zement sein diesjähriges Technisches Forum in Leipzig. In seinen einleitenden Worten zeichnete Jochen Pfitzner, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing der Lafarge Zement GmbH, ein Bild der neuen Rahmenbedingungen mit Emissionsbeschränkungen und -handel, LKW-Maut, europäisch harmonisierten Normen und steigenden Energiekosten. Pfitzner: "Gerade in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen halten wir es für wichtig, mit unserem Technischen Forum eine gemeinsame Plattform für fachlichen Austausch zu schaffen."

Lafarge Zement, DIN 1045-2, DIN EN 206-1, Portlandzement, Fliesenkleber, Estrich, Mauermörtel, EN 197-1, DIN 1164, Portlandkompositzement, Zementverbrauch

Prof. Dr. Kurt H. Biedenkopf: Illusionen abbauen
Als prominenter Festredner sprach Biedenkopf u.a. von drei großen Illusionen, wonach Wachstum Arbeitsplätze schaffe, die Rente sicher sei und der Staat vieles steuern könne. "Man kann", so Biedenkopf, "von Menschen, die über Jahrzehnte ein illusionäres Bild der Gesellschaft vermittelt bekamen, nicht erwarten, dass sie die anstehenden Reformen verstehen." Er forderte eine höhere Transparenz der wirklichen Lohnkosten und der Staatsfinanzen sowie die ganze Wahrheit in der Rentenfrage.
Laut Biedenkopf werden Infrastruktur und öffentliche Verwaltung weiterhin wichtige Baubereiche bleiben. In etwa 10 Jahren könne dann der Bedarf an altengerechten Wohnungen steigen. Ökologisches und betriebskostensparendes Bauen werde ebenso gefragt sein, wie Sanierungen auf hohem Niveau. Bei Immobilienpreisen und Mieten müsse man allein schon aus demografischen Gründen mit sinkenden Erträgen rechnen. Im Industriebau, prophezeit Biedenkopf, müsse man damit rechnen, dass reine Produktionsstätten in andere, preiswertere Bereiche der europäischen Gemeinschaft abwandern.


Dr. Karl-Uwe Voß: Achtung europäische Normen greifen!
Die europäische Normung beginnt zu greifen. Daneben stellt sich die Frage, welche der in der Koexistenzphase gültigen Normen wie z.B. die DIN 1045-2 und die DIN EN 206-1 den "Stand der Technik" darstellen? Voß empfiehlt Bedenken anzumelden, sollte eine Ausschreibung nach der "alten" DIN 1045 vorliegen. Er meint auch, dass das Erlernen der vielen neuen Normen in der kurzen Zeit nahezu unmöglich sei. "Doch wir müssen uns dieser Problematik stellen. Die Normen sind im Großen und Ganzen in Ordnung, nur die Art der Einführung ist nicht akzeptabel", so Voß. So seien z.B. die Normen für Fliesenkleber und Estrich, fast unbemerkt, bereits eingeführt. Die Mauermörtel-Norm folgt im Februar 2005. Fachbetriebe sollten die Neueinführungen der Normen sorgfältig verfolgen.

Dipl.-Ing. Gernot Tritthart und Dipl.-Ing. Alexander Paatsch: Portlandkompositzemente - Eine Alternative für die Zukunft
In der neuen europäischen Zementnorm EN 197-1 sind 27 Normzemente enthalten. In der DIN 1164 waren es zwölf. Die 15 neuen Normzemente sind vor allem Kompositzemente, die im europäischem Ausland intensiver genutzt werden. In Deutschland hält sich der Anteil dieser Zemente bei rund acht Prozent, Tendenz steigend. Alexander Paatsch dazu: "Durch die Erhöhung des Zumahlfaktors werden im Rahmen der CO₂-Problematik nicht nur Brennstoffe eingespart. Die neuen Zemente bieten auch bessere betontechnologische Eigenschaften." Über Österreichs positive Erfahrungen mit Portlandkompositzementen berichtete Gernot Tritthart. In der Alpenrepublik liegt der Anteil dieser Zemente bei über 30 %. Tritthart: "Portlandkompositzemente sind robust und zuverlässig in der Verarbeitung."


Dipl.-Ing. Stathis Natsis und Dipl.-Ing. Giorgos Melatos aus Griechenland:  Olympisch Bauen
Über das olympische Bauen in Athen berichteten die griechischen Ingenieure Natsis und Melatos. Der Hauptzementlieferant für die 300 olympischen Großbaustellen war Lafarge mit der griechischen Tochter Heracles. Das Unternehmen mit drei Werken zählt zu den größten Industriebetrieben des Landes und produziert rund 9,5 Mio. Tonnen Zement, davon fast die Hälfte Kompositzemente. Zu den herausragenden architektonischen Bauwerken der Olympiade gehört u.a. das Olympiastadion, entworfen vom spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava. Allein für dieses Bauvorhaben mussten in einem Zeitraum von 12 Monaten rund 100.000 m³ Stahlbeton bereitgestellt werden. Der Pro-Kopf-Zementverbrauch liegt in Griechenland mit 1000 kg, u.a. auch wegen der Erdbebengefahr, rund drei mal so hoch wie hierzulande.

Prof. Dr. Felix von Cube: Erfolgreich Arbeiten im Flow
Je sicherer unser Leben, um so größer die Bereitschaft zum Risiko. Ein überwundenes Risiko vergrößert unseren Erfahrungsschatz und erzeugt ein Glücksgefühl. Dieses tolle Gefühl, auch Flow genannt, ist eine starke Triebfeder auch für höhere Leistungen und mehr Engagement im Beruf und nicht nur in der Freizeit. Bei der Führung ihrer Mitarbeiter sollten Vorgesetzte daher darauf achten, so Felix von Cube, dass die Risiken des täglichen Handelns erkennbar bleiben, die individuellen Stärken gefördert und neue Herausforderungen, der Leistung des jeweiligen Mitarbeiters entsprechend, angegangen werden. Auf diese Weise erlebt jeder Mitarbeiter sein Erfolgserlebnis, den Flow, das Glücksgefühl in der Arbeit.

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