75 Jahre Ytong: In Stein verpackte Luft
(5.8.2004) Dieser Stein ist weiß und besteht aus Kalk, Sand, Zement und Wasser. In seinem Inneren enthält er Millionen an Luftporen, die ihm auch den Namen gaben: Porenbeton. Vor 75 Jahren wurde er im südschwedischen Yxhult zum ersten Mal industriell hergestellt.
Aus dem ursprünglichen Namen "Yxhults Anghärdade Gasbetong" wurde kurze Zeit später die eingetragene Marke "Ytong", die erste Baustoffmarke der Welt. In Deutschland erlebte Ytong eine erste Blütezeit in den Jahren des Wiederaufbaus und vor allem während der Wirtschaftswunderzeit in den frühen 60er Jahren. Heute ist Ytong das Synonym für Porenbeton und hat sogar Eingang in den Duden gefunden.
In Deutschland wurde Ytong vor allem bekannt durch Konzepte für kostengünstiges Bauen im Wirtschafts- und Wohnungsbau. Bereits 1952 forderte der damalige Wirtschaftsminister Ludwig Erhard die Bauindustrie auf, Ytong als "anerkannt guten und modernen Baustoff" zu verwenden, der zudem vergleichsweise kostengünstig sei. Die schnell wachsende Akzeptanz ist eng verbunden mit der Einführung des Ytong-Planblocks im Jahr 1960. Der neu entwickelte großformatige Stein von bis dahin unbekannter Maßgenauigkeit, der mit Dünnbettmörtel zu einer fast fugenlosen Wand zusammengefügt werden konnte, veränderte die traditionelle Mauerwerkstechnik nachhaltig und grundlegend. Das Planblock-System verbesserte die Wärmedämmung um 20%, beschleunigte den Bauvorgang und senkte so die Baukosten.
Im gewerblichen Wohnungsbau und Industriebau hat sich der Baustoff als eine feste Größe auf internationaler Ebene im Markt etabliert. Durch das umfangreiche Produktspektrum kann ein Haus vom Keller bis zum Dach komplett aus Porenbeton gebaut werden. Auch private Bauherren, die ein Eigenheim planen, setzen auf diesen Baustoff: Das Ytong-Bausatzhaus kann bspw. zum größten Teil in Eigenleistung erstellt werden und hat bereits für viele junge Familien den Traum vom eigenen Heim verwirklicht.
Seit 2002 gehört Ytong zusammen mit dem früheren Konkurrenten Hebel zur Xella Baustoffe GmbH, einem Unternehmen der Haniel Bau-Industrie GmbH in Duisburg. Mit einer Jahresproduktion von 6,8 Millionen Kubikmetern, 29 Produktionsstandorten in 11 Ländern und einem Vertrieb in 20 Ländern ist Xella der weltweit führende Hersteller von Porenbeton. Das Produktportfolio der Xella Baustoffe umfasst darüber hinaus Silka Kalksandstein, Fermacell Gipsfaser-Platten, Multipor Mineraldämmplatten sowie Aestuver Bauplatten.
siehe auch:
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- Neues Porenbeton-Berichtsheft zur DIN 4223 erschienen (26.1.2005)
- 23 neue Hebel Häuser zum Wohlfühlen (28.12.2004)
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- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Wärmebrückenkatalog WBK2004 auf CD-ROM (23.4.2004)
- T12: Neuer Wärmedämm-Planziegel für den Objektbau - Flächengewinn inbegriffen (19.4.2004)
- Praxis-Tipp: Decken- und Wandanschlüsse von nichttragenden Porenbeton-Trennwänden (27.10.2003)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Mauerwerksbau und Bauen bei Amazon - konkret z.B.:
- DIN Recherche nach Normen und Verlagsartikeln - Stichwort: "Mauerwerk"
- Wände • Steildach-Systeme bei Baulinks