[ Projektbericht ] Schienen für Rollregalsystem in Anhydritestrich eingebettet
(4.5.2004) Anhydritestrich bietet zahlreiche Produktvorteile. Ein besonders wichtiger ist für die Bodenbelags-Gewerke, dass es in den Randbereichen nicht zu Aufwölbungen kommt und sich große Flächen nahezu ohne Fugen verlegen lassen. Diese Materialeigenschaften wirkten sich positiv bei dem Bauvorhaben des Landschaftsverbandes Rheinland in der Abtei in Brauweiler bei Köln aus. Hier musste der Estrich exakt fünf Millimeter unterhalb der Metallschienen für ein Rollregalsystem angearbeitet werden. Denn der Oberboden, ein Kautschukbelag, sollte bündig mit den Schienenoberkanten abschließen. Unebenheiten durch Aufwölbungen und Höhenversatz in den Fugenbereichen - bei einem Zementestrich unvermeidbar - hätten später das reibungslose Gleiten der Aktenschränke behindert.
Der Estrichleger, das seit 30 Jahren bestehende Fachunternehmen Stanislaus Lampret, Kürten/Rheinisch-Bergischer-Kreis, überzeugte den Bauherrn aufgrund seiner Erfahrung, statt des geplanten Zementestrichs konventionellen Anhydritestrich einzusetzen - auf Basis des Bindemittels Bayer Anhydritbinder AB 20 der Bayer Chemicals AG, Leverkusen.
In das Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland wurden rund 1600 Quadratmeter Estrich eingebaut. Diese Fläche ist durch zwölf 20 Meter lange Schienen in 1,5 Meter breite Felder unterteilt - der konventionelle Anhydritestrich konnte auf der gesamten Länge fugenlos verlegt und maßgenau an die Schienen angearbeitet werden.
Die Verlegung von großen zusammenhängenden Flächen ohne Fugen wird in erster Linie dadurch möglich, dass das Quell-/Schwindmaß von konventionellem Anhydritestrich unter 0,1 Millimeter pro Meter liegt. Zudem liegt der thermische Ausdehnungskoeffizient deutlich unter dem Vergleichswert zementgebundener Estriche. Er hat in etwa die gleiche Größenordnung wie keramische Fliesenbeläge. Daher können beispielsweise auch Heizestriche auf Basis des Anhydritbinders großflächig ohne Fugen verlegt werden. Lediglich Bauwerksfugen müssen übernommen werden.
Wenn Anhydritestriche auskristallisieren, kommt es - im Gegensatz zu Zementestrichen - in den Randbereichen nicht zu Aufwölbungen. Der Höhenversatz im Fugenbereich eines Zementestrichs, der bei einer großen Fläche zahlreiche Fugen benötigt, kann bis zu zwei Zentimeter betragen. Die bei Zementestrichen nicht vermeidbaren Aufschüsselungen oder Randabsenkungen im Fugenbereich sind bei konventionellem Estrich auszuschließen. Darüber hinaus spricht für das Baumaterial die hohe Festigkeit und das gute Trocknungsverhalten.
siehe auch:
ausgewählte weitere Meldungen:
- neuer Vielzweck-Riss- und Fugenharz besonders geruchsarm während der Verarbeitung (17.1.2004)
- Rockwool stellt neues Trockenestrichelement vor (19.10.2003)
- Rigips erweitert Produktfamilie der Estrichelemente (8.6.2003)
- Estrich-Alternative: Gussasphalt mit temperaturbeständigen Hartschaum-Platten (3.3.2003)
- Estriche mit Quarzen: widerstandsfähig und farbig gestaltbar (22.1.2003)
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Estrich, Fußboden, Innenausbau - konkret z.B.
- DIN Recherche nach Normen und Verlagsartikeln - Stichwort: "Estrich"
- Bodenaufbau bei Baulinks