Landschaftsarchitektur: Abgestimmte Profil- und Schwerpunktbildung der Ausbildungsstätten gefordert
(15.4.2004) Eine Initiative zur Zukunft der Hochschulausbildung in der Landschaftsarchitektur starten BDLA, BGL, BdB, DGGL, BDGL, FLL und GALK. Alle Verbände wenden sich mit großem Nachdruck gegen die Schließung von Studiengängen und die Verschlechterung von Studienangeboten an einer Reihe von Hochschulstandorten in Deutschland. Die Verbände bezweifeln, dass dabei die bundesweiten sowie die europaweiten Auswirkungen für Umwelt- und Lebensqualität bedacht werden.
Fachbereiche der Landschaftsarchitektur umfassen im Wesentlichen die Schwerpunkte Freiraum-, Objekt- und Grünplanung, Landschaftsplanung und Naturschutz, Landschaftsbau, Grünverwaltung, Umweltprüfung und Gartendenkmalpflege.
Forschung und Lehre an den deutschen Hochschulen genießen internationale Anerkennung. Wissenschaftler und Absolventen oben genannter Fachbereiche sind im Ausland aufgrund ihrer Kompetenz gefragt. In keinem anderen Land Europas gibt es eine so umfassende Ausbildung: ein deutlicher Standortvorteil deutscher Hochschulen im internationalen Wettbewerb, der angesichts der erweiterten europäischen Union und der Internationalisierung der Berufsausbildung gesichert werden muss.
Es kann deshalb nicht sein, dass über die Zukunft eines Fachbereichs nur nach der Interessenslage einer Hochschule oder eines Bundeslandes entschieden wird. In Anerkennung der veränderten Rahmenbedingungen bieten die Verbände bei der notwendigen Neuorientierung und Modernisierung der Hochschulen ihre konstruktive Unterstützung an. Sie sehen dafür Möglichkeiten durch:
- eine verstärkte Kooperation innerhalb und zwischen den Hochschulen,
- eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Praxis und Hochschule,
- eine bundesweit abgestimmte Profil- und Schwerpunktbildung der Ausbildungsstätten,
- eine verstärkte Vertretung fach- und berufspolitischer Ziele in Politik und Gesellschaft.
Die Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen stellt Fachhochschulen und Universitäten vor neue Herausforderungen. Die Verbände halten im Interesse einer qualifizierten, an europäischen Maßstäben zu messenden Ausbildung der Studenten eine Weiterentwicklung der Studienangebote für unverzichtbar und bieten dazu ihre Mithilfe an.
Darüber hinaus geben neue Aufgaben im gesamten Berufsfeld der Nachausbildung einen hohen Stellenwert. Die Fort- und Weiterbildung als zusätzliches Segment des Hochschulangebots kann sowohl einen wirtschaftlichen Vorteil als auch einen qualitativen Schub an den Hochschulen für Forschung und Lehre bewirken.
Die Planung, Erhaltung, Pflege und Entwicklung von Kulturlandschaften, historischen Gärten und Parks, der Schutz von Natur und Landschaft, die regionale Freiraumsicherung und die Erhaltung einer ausgewogenen Freiraumstruktur in der Stadt sind wesentliche Schwerpunkte einer nachhaltigen Umwelt-, Raumordnungs- und Stadtentwicklungspolitik, die ohne qualifizierte Landschaftsarchitekten nicht erreichbar ist.
siehe auch:
- Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V. Bundesgeschäftsstelle (BDLA)
- Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL)
- Bund deutscher Baumschulen e.V. (BdB)
- Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL)
- Bundesverband der Diplomingenieure Gartenbau und Landespflege e.V (BDGL)
- Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL)
- Ständige Konferenz der Gartenamtsleiter beim Deutschen Städtetag (GALK)
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siehe zudem:
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