Warum sind Familienunternehmen so erfolgreich?
(17.1.2004) Gerade Familienunternehmen, die schon seit vielen Generationen bestehen, hängt oftmals ein verstaubtes Image an. Sie werden als "traditionell" und "altmodisch" oder gar als "Auslaufmodelle" beschrieben. Dass diese Beschreibungen völlig an der Wirklichkeit vorbei gehen, zeigt nun ein empirisches Forschungsprojekt am Deutsche Bank Institut für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke zu den "Erfolgsfaktoren von Mehrgenerationen-Familienunternehmen". Gefördert von der Equa-Stiftung wurde über zwei Jahre untersucht, wie es den Unternehmen gelingt, die familieninterne Nachfolge kompetent zu regeln, die von Generation zu Generation anwachsende Zahl von Gesellschaftern zu organisieren und die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens sicher zu stellen.
Im Rahmen des Projektes erforschte Unternehmen wie Oetker, Haniel, Freudenberg, Merck u.a. zeigen, dass familiäre Traditionspflege und unternehmerische Innovationskraft kein Widerspruch sein müssen. "Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Familienunternehmen ist das Management der Großfamilie", so Prof. Rudolf Wimmer, der das Projekt gemeinsam mit Prof Fritz B. Simon leitet. Mit der sozialen Kraft einer Eigentümerfamilie, die sich dem Wohle des Unternehmens unterordnet, verfügen Familienunternehmen über eine Ressource, die börsennotierten Unternehmen nicht zur Verfügung steht. Von entscheidender Bedeutung für den Zusammenhalt, so ein Ergebnis der Studie, sei, dass allen Gesellschaftern eine Teilhabe am Unternehmen vermittelt werde, der über finanzielle Ausschüttungen hinausgeht. Gelingt dies nicht, zerfalle das Gefüge. Es komme zu Konflikten unter den Gesellschaftern, die häufig sowohl das Unternehmen als auch die Familie zerstörten. Um diesen worst case zu vermeiden, sei es ratsam, die Gesellschafterverträge regelmäßig zu aktualisieren und die Priorisierung der Unternehmensinteressen schriftlich zu fixieren.
siehe auch:
- Deloitte und Wirtschaftswoche haben u.a. Uzin Utz für seine Nachfolgeregelung ausgezeichnet (1.12.2016)
- Familienunternehmer unterschätzen die psychologischen Auswirkungen der Nachfolge auf ihr Unternehmen (12.8.2006)
- 150 Jahre Winkhaus: Vom bescheidenen Kommissionsgeschäft zur internationalen Unternehmensgruppe (18.3.2004)
- weitere Details...
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zum Thema Familienunternehmen bei Amazon - konkret z.B.:
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