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Ziegel-Hersteller erwarten weiter Konjunktur für das Eigenheim

(15.1.2004) Nach "mageren Jahren mit schwächerem Absatz und extrem sinkenden Preisen" profitierten die 25 Ziegelwerke der unipor-Gruppe im Geschäftsjahr 2003 von der Diskussion um die Eigenheim-Zulage. Der Gesamtumsatz stieg um 18,7 Prozent auf 140,7 Mio. Euro, der Absatz Mauerziegel gleichzeitig um etwa 215 Mio. auf 1,3 Mrd. Normalformat-Einheiten. Vorstandsvorsitzender Kastulus Bader (Landshut) erwartet eine Fortsetzung des "kleinen Baubooms bei Ein- und Zweifamilienhäusern", da eine hohe Zahl bereits genehmigter Eigenheime in diesem Jahr realisiert werden. Allerdings beklagte er anlässlich der Fachmesse Deubau in Essen den fortschreitenden Konzentrationsprozess in der Ziegelindustrie zu Lasten mittelständischer Betriebe.


Erneut bedauerte der unipor-Vorsitzende, dass der Ziegel-Mittelstand in mehreren Marketing-Gruppen weitgehend deckungsgleiche Aktivitäten durchführt und damit den Ziegel-Konzernen Vorschub leistet. Insbesondere bei Forschung und Marketing gebe es Handlungsbedarf für neue, gemeinsame Aktionen. Mit etwa 500.000 Euro blieb der Entwicklungsetat der unipor-Werke in den letzten Jahren konstant hoch.

Preisdruck belastet die Einträge

Nachdem die Baugenehmigungen im Jahr 2003 um mehr als 20 Prozent zunahmen, konnten die 25 unipor-Mitgliedsbetriebe in ihren 35 Werken im Herbst voll durcharbeiten. Der Preisverfall aus den Vorjahren wurde zwar aufgehalten, aber nicht genug, um weitere Betriebsstilllegungen und Insolvenzen in der Branche verhindern zu können. "Die hohe Standortdichte im Süden und Südwesten Deutschlands raubt dem Mittelstand den Sauerstoff für notwendige Entwicklung und Innovation," stellte Bader fest.

Während im öffentlichen und Wirtschaftsbau eher mit Rückgängen zu rechnen ist, hofft die unipor-Gruppe auf den Geschoss-Wohnungsbau. "Der Durchschnittsbedarf an bundesweit fertiggestellten Wohneinheiten wird seit Jahren nicht mehr gedeckt, die Bausubstanz schrittweise verbraucht", betonte Bader. Gleichzeitig wachsen die Haushalte bis 2010 um etwa 1,5 Mio. auf 39,5 Mio. Auch die sanierungsbedürftigen Wohnhäuser aus den 50er und 60er Jahren werden verstärkt nicht mehr saniert, sondern abgerissen und neu errichtet.

Baustellen kommen "auf Touren"

Obwohl die Erstellungs- und Materialpreise in den letzten Jahren schon erheblich gesunken sind, sieht die unipor-Gruppe noch Sparpotenzial an der Baustelle: Mit plangeschliffenen Ziegeln wird bereits viel weniger Mörtel verbraucht und die Errichtung der Wände kann noch beschleunigt werden. Geschäftsführer Dr. Thomas Fehlhaber stellte dafür das System "mauerTec" vor. Es umfasst ein Hochleistungs-Rührgerät (unimixX), Mörtelschlitten (unimaxX) und Planziegel der drei "Familien" NE (Niedrigenergie), unipor-Delta und WS (Wärme/Schallschutz für den Geschossbau).

Außerdem bietet die Gruppe zur Schall-Entkoppelung leichter Innenwände im Wohnungsbau spezielle Profile an. Für Bauingenieure und Architekten stehen Berechnungsprogramme jetzt auch im Internet zur Verfügung. Als "zukünftige Themen" benannte Fehlhaber Lösungen im Erdbeben- und Schallschutz sowie Windlasten im Rahmen der europäischen Normen-Entwicklung.

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