Studie: "Tele-Arbeiter" brauchen größere Wohnungen
(30.12.2003) Das Home-Office ist im Vormarsch: Schätzungen sprechen von bis zu vier Millionen häuslichen "Tele-Arbeitern" im Jahr 2005. Damit würde sich die Zahl seit 1999 (1,5 Mio.) mehr als verdoppeln. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf Wohnen und Eigentum hat das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) im Auftrag der LBS-Zukunftswerkstatt ermittelt. Demnach trägt "Tele-Arbeit" zur Nachfrage nach größeren Wohnflächen bei. Denn oft haben auch Heimarbeiter Kunden- und Geschäftsverkehr - dieser erfordert einen von den Wohnräumen abteilbaren Bereich. Regionale Nähe zum Arbeitgeber ist dennoch weiterhin notwendig: Bis zu zwei Tage verbringen die meisten "Tele-Arbeiter" im Firmenbüro.
86 Prozent der Telearbeiter arbeiten zumindest zeitweise zu Hause, nur jeder sechste ist ausschließlich unterwegs oder nutzt "Satellitenbüros". Immobilien-Anbieter müssen / sollten auf diese Entwicklung in mehrfacher Hinsicht reagieren. Denn Mieter und Eigentümer benötigen zum Beispiel eine Infrastruktur mit schnellem Internet-Zugang. Außerdem müssen die Innenräume gut teilbar sein. "Das Wohnzimmer als Ort für Arbeitsgespräche wirkt leicht unprofessionell", meint Dr. Uwe Krink von der LBS.
Nähe zum Arbeitgeber
Durch das Internet sollte die räumliche Entfernung vom Auftrags- oder Arbeitgeber eigentlich keine Rolle spielen, konstatiert das IZT. Dennoch siedeln sich Heimarbeiter weniger auf dem Lande als in der Nähe ihrer Firmenstandorte an. Denn der urbane Lebensstil der meisten Telearbeiter spricht ebenso gegen den Trend "raus aus der Stadt" wie die Tatsache, dass sie unverändert bis zu zwei Arbeitstage in der Firma verbringen. Ein Home-Office in Oberbayern mit Job in Hamburg bleibt daher die Ausnahme, erwarten die Trendforscher.
Durch diese räumliche Abhängigkeit vom Arbeitgeber werden viele Familien eher mieten statt kaufen oder neu bauen, meint das IZT. "Darauf sollten sich Investoren am Rande von Ballungszentren mit größeren Wohneinheiten einstellen", betont Krink.
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