Verda(e)mmt warm mit Flachs und Hanf: 500. Bauherr freut sich über Förderung
(25.11.2003) Bereits 500 Bauherren haben sich den Wärmeschutz ihres Hauses mit Dämmstoffen aus Pflanzenfasern oder Wolle fördern lassen. Naturdämmstoffe sind gesundheitlich unbedenklich und dämmen mindestens so gut wie mineralische Produkte. Der Kunde muss sich jedoch erst an sie gewöhnen, sie kennen und nachfragen, damit die noch recht stattlichen Preise der Naturdämmstoffe sinken. Das Verbraucherschutzministerium bezuschusst deshalb seit August diesen Jahres den Einsatz natürlicher Erzeugnisse im Bereich der Schall- und Wärmedämmung.
Heizkosten zu sparen ist neben der Schaffung neuen Wohnraumes vielfach das Motiv bei Dach- und Fassadenarbeiten. In den letzten drei Jahren wurden in Deutschland an über fünf Millionen Häusern fast 90 Millionen Kubikmeter Dämmstoffe verbaut. Diese Masse an mineralischen und synthetischen Matten und Platten kann zumindest teilweise durch vielfältige natürliche Produkte ersetzt werden. Naturdämmstoffe weisen ein sehr gutes Wärmespeichervermögen auf, dämmen exzellent und bieten zudem einen hervorragenden sommerlichen Wärmeschutz.
Der überwiegende Teil der Bauherren legt im Sanierungsfall selbst Hand an. Gerade hier bieten die einfach zu verarbeitenden Naturdämmstoffe Vorteile. Die bisher noch erheblich höheren Preise für die alternativen Materialien werden nun durch das Markteinführungsprogramm "Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen" abgepuffert.
Bauherren bekommen je nach Förderkategorie einen Zuschuss von 30 oder 40 Euro pro Kubikmeter Naturdämmstoff. Die Förderung wird als nicht rückzahlbare Zuwendung gewährt und ist auf einen Maximalbetrag von 100.000 Euro beschränkt. Voraussetzung ist, dass der Dämmstoff in der Förderliste der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), dem Projektträger für dieses Förderprogramm, aufgeführt ist. Die bisher über zwanzig gelisteten Materialien entsprechen den bauphysikalischen und baurechtlichen Anforderungen und tragen zum Teil das begehrte Qualitätszeichen von natureplus.
Die Baustoffe aus Flachs, Hanf, Wolle oder Roggen sind vor allem im Naturbaustoffhandel zu bekommen. Gerade in den letzten Jahren haben sich in Deutschland parallel zu konventionellen Baumärkten 360 ökologische Fachzentren für umweltbewusste Heimwerker etabliert. Mit einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit will die FNR aber auch den konventionellen Baufach- und Heimwerkerhandel ansprechen. Mit den Möglichkeiten der Förderung kann der Handel sein Sortiment ausdehnen, zumal das Programm in den nächsten Wochen bekannter und die Nachfrage steigen wird. Die FNR zielt mit diesen Maßnahmen auf eine Erhöhung des Naturdämmstoffanteils von derzeit vier auf zukünftig über zehn Prozent.
Detaillierte Informationen zu der Förderrichtlinie und der Förderliste erhalten Sie unter www.naturdaemmstoffe.info. Dort finden Sie auch die Antragsformulare.
siehe auch:
- Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)
- Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
ausgewählte weitere Meldungen:
- Bundesregierung startet Förderprogramm für Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen (25.7.2003)
- Dämmstoff aus nachwachsendem Rohstoff auf dem Weg zum bezahlbaren Standard? (23.7.2003)
- Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen - Vorurteile und Hemmnisse abbauen (15.5.2002)
- Dämmstoff-Alternative aus Hanfwolle - Dämmung, die nachwächst (11.5.2002)
- Kriterien für den richtigen Dämmstoff (30.11.2001)
siehe zudem:
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Literatur / Bücher zu den Themen
Wärmedämmung,
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