Das erste "Ein-Liter-Haus" des Saarlandes ist fertig
(3.11.2003) Ein Liter Heizöl pro Jahr und Quadratmeter - mit diesen Verbrauchswerten könnte das neue so genannte "Ein-Liter-Haus" im Saarbrücker Stadtteil Burbach glänzen, wenn es denn mit Heizöl heizen würde. Da die 1 bis 1,5 Kubikmeter "Restwärmebedarf" an (umweltfreundlichem) Erdgas, die das Haus pro Jahr und Quadratmeter tatsächlich braucht, in etwa dem Heizwert von einem Liter Heizöl entsprechen, darf das Haus aber trotzdem den Titel "Ein-Liter-Haus" tragen. Ein Haus herkömmlicher Bauweise benötigt etwa zehn Mal so viel Energie.
Das Burbacher Modellhaus wurde am 28. Oktober eröffnet. Der Bau des 240 Quadratmeter Wohnfläche bietenden Doppelhauses hatte elf Monate in Anspruch genommen und hat seine Bauherren, die Stadtwerke Saarbrücken, Energie SaarLorLux und das Energie-Unternehmen Electrabel Deutschland rund 600.000 Euro gekostet.
Erneuerbare Energien, gut gedämmt
Das "Demonstrationsobjekt für eine zukunftsorientierte Bauweise", so die Beschreibung der Initiatoren, verfügt über eine hervorragende Wärmedämmung, eine besonders sparsames Erdgas-Brennwert-Heizanlage und nutzt das natürliche Regenwasser für Toilettenspülung, Gartenbewässerung und Waschmaschine. Außerdem bedienen sich eine Solar- und eine Photovoltaik-Anlage an der kostenlosen und erneuerbaren Sonnenenergie.
Eine Hälfte des Doppelhauses in der Burbacher Vollweidstraße wird bereits seit dem 1. Oktober von einer vierköpfigen Familie bewohnt. Die andere Hälfte soll noch einige Monate lang als Studienobjekt für Fachleute und andere Interessierte dienen.
Die Bauherren hatten das Projekt "Ein-Liter-Haus" gestartet, um zu zeigen, welche Energiesparpotenziale geschaffen werden können, wenn man im Hausbau konsequent auf "natürliche Baustoffe, modernste Technik und intensive Wärmedämmung" setzt, so der Vorstandsvorsitzende der Saarbrücker Stadtwerke, Franz Heinrich.
siehe auch:
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- Energieeinsparungsverordnung (EnEV): Altimmobilien-Käufer müssen nachrüsten! (15.8.2003)
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