Wienerberger mit guten Ergebnissen im 1. Halbjahr 2003
- Wienerberger weiter auf Wachstumskurs
- Konzernumsatz +9% auf 870,6 Mio. Euro
- EBITDA +10% auf 161,6 Mio. Euro
- Gewinn je Aktie +9% auf 0,73 Euro
- Ziel 2003 - operative Ergebnisse +10% - erneut bestätigt
- Streubesitz der Wienerberger Aktien auf 63% gestiegen
(27.8.2003) Im ersten Halbjahr 2003 hat sich Wienerberger erneut besser als das wirtschaftliche Umfeld entwickelt. Trotz des witterungsbedingt schwierigen 1. Quartals konnten die Ergebnisse deutlich gesteigert werden. Der Konzernumsatz ist um 9% auf 870,6 Mio. Euro gewachsen. In dieser Verbesserung sind 48,4 Mio. Euro aus der Erstkonsolidierung von Koramic Roofing enthalten. Das um diese Akquisition bereinigte Umsatzwachstum von 3% kommt primär aus einem deutlichen Mengenanstieg in Zentral- und Osteuropa, sowie aus der Konsolidierung der ehemaligen Hanson-Ziegelaktivitäten. Der schwache Dollar führte bei Ziegel USA zu einem Umsatzrückgang von 18%, während Preise und Absatzmengen stabil blieben. Im Bereich Dachsysteme verzeichnete Koramic Roofing insgesamt zufriedenstellende, über Plan liegende Ergebnisse und Bramac profitierte von ihren starken Marktpositionen in Zentral- und Osteuropa. Im Segment Beteiligungen und Sonstiges gab es bei Pipelife ein beträchtliches Absatzminus, während Steinzeug leicht zulegen konnte.
Das EBITDA der Gruppe verbesserte sich deutlich um 10% auf 161,6 Mio. Euro. Belastet wurde das Ergebnis durch negative Währungseffekte von US-Dollar und polnischem Zloty mit 6,5 Mio. Euro. Positiv ausgewirkt hat sich dagegen in erster Linie die fortgesetzte Kostenoptimierung in allen Bereichen. In Deutschland konnten Energie- und Personalkosten weiter stark reduziert werden. Sehr gute Ergebnisse verzeichneten Italien, Ungarn, Tschechien, die Slowakei, Slowenien und Bramac. Rückgänge mußten in Österreich, Dänemark und USA (v.a. währungsbedingt) sowie bei Pipelife hingenommen werden. Anteil am starken EBITDA-Wachstum hatten auch die Synergien aus der Hanson-Akquisition, die erstmals in vollem Umfang genutzt werden konnten. Der Beitrag von Koramic Roofing zum EBITDA der Gruppe erreichte 11,8 Mio. Euro.
Das EBIT ist noch deutlicher um 15% auf 83,7 Mio. Euro gestiegen. Aufgrund des niedrigeren Zinsniveaus konnte das Finanzergebnis trotz der Neuakquisitionen von -19,2 auf -18,3 Mio. Euro verbessert werden. Damit erhöhte sich auch das Ergebnis vor Steuern um beachtliche 22% auf 65,4 Mio. Euro. Der Steuersatz lag bei 26%, nachdem er im Vorjahr mit 17% ungewöhnlich niedrig war. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich um 9% auf 48,4 Mio. Euro, woraus sich ein ebenfalls um 9% höherer Gewinn je Aktie von 0,73 Euro ergab.
Das Eigenkapital verringerte sich aufgrund der Dividendenzahlung sowie negativer Währungseffekte um 5% auf 901,9 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote ist im Vergleich zum 31.12.2002 von 41 auf 34% zurückgegangen, während das Gearing auf 96% gestiegen ist. Bis zum Jahresende 2003 wird der Verschuldungsgrad aufgrund der hohen Cash-flows, die Wienerberger im zweiten Halbjahr erwirtschaftet, wieder auf rund 90% sinken.
Auf der Aktionärsseite wurde das Umtauschangebot von Koramic in Wienerberger Aktien von den belgischen Investoren angenommen. Streubesitz und Liquidität haben sich damit weiter erhöht und derAnteil der nicht syndizierten Wienerberger Aktien ist auf rund 63% gestiegen. Wienerberger ist nunmehr eine breitgestreute Publikumsgesellschaft, die sich zu einem hohen Standard in ihrer Corporate Governance verpflichtet fühlt. Zusammen mit überdurchschnittlichen Ergebnissteigerungen, limitiertem Risiko und der attraktiven Dividendenrendite ist die Wienerberger Aktie eine interessante Investitionsmöglichkeit für langfristige Anleger.
Mit Jahresbeginn wurden von Wienerberger 50% der Anteile am Tondachziegelgeschäft von Koramic übernommen und als weiteres Kerngeschäft etabliert. Darüber hinaus sind in 2003 insgesamt rund zwanzig Wachstumsprojekte mit einem Investitionsvolumen von 170 Mio. Euro geplant. Derzeit errichtet Wienerberger neue Ziegelwerke in Rumänien, Polen und den USA sowie eine zusätzliche Dachziegellinie in Deutschland. Das Ziegelwerk Pont de Vaux in Frankreich ist angelaufen und wird bis Jahresende seine volle Leistung erreichen. Im ersten Halbjahr wurden zwei holländische Vormauerziegelwerke in die Organisation integriert und zwei Hintermauerziegelwerke in Belgien akquiriert. Zum Ausbau der Flächenbefestigungsaktivitäten hat die Tochtergesellschaft Semmelrock ein Betonpflasterwerk in Südpolen übernommen und mit einem Werksneubau in Kroatien begonnen. Alles Expansionsschritte, die laut Wienerberger "den Fokus auf profitables Wachstum mit Synergiepotential unterstreichen".
Operatives Ergebnis 2003: > +10%
Die Einschätzung der Konjunkturaussichten ist unverändert. Wienerberger rechnet kurzfristig ...
- mit keiner Wirtschaftserholung in Westeuropa,
- weiterem Wachstum in Osteuropa und
- einem starken Wohnbau in den USA, wo allerdings der schwache Dollar die Ergebnisse schmälert.
Für das Gesamtjahr 2003 sieht man bei Wienerberger das Ziel einer zumindest 10%igen Steigerung der operativen Ergebnisse bestätigt, was angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen ein erfreuliches Gewinnwachstum erwarten läßt.
siehe auch:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Aufträge im Bauhauptgewerbe im Juni 2003: -12% zum Vorjahr (20.8.2003)
- Weitere Umsatzrückgänge im Baustoff-Fachhandel: Trendwende nicht in Sicht (19.8.2003)
- 225.000 Bauanträge für Ein- und Zweifamilienhäuser bis Jahresende erwartet (19.8.2003)
- Bauwirtschaft nach wie vor bedeutender Wirtschaftszweig: 10 Prozent des BIP für Bauinvestitionen verwendet (8.8.2003)
siehe zudem: