Skoberne: Abgasleitungen aus Kunststoff und Schachtsystemen aus Schaumkeramik
(7.7.2003) Vor 15 Jahren entstand in Deutschland eine neue und sehr überschaubare Marktnische. Aus dieser Marktnische hat sich die Öl- und Gasbrennwerttechnik in dem vergangenen Jahrzehnt überproportional verändert und zum heutigen Stand der Technik entwickelt. Als geeignetes Material zur Abführung der Abgase aus Brennwertfeuerstätten hat sich die Abgasleitung aus Polypropylen(s) durchgesetzt. Nahezu jeder Anbieter von Brennwertgeräten bietet in seinem Zubehörprogramm Abgasleitungen aus Polypropylen an.
Willi Skoberne entwickelt und produziert seit etwa 1987 Abgassysteme für öl- und gasbetriebene Brennwert-Feuerstätten. Die Erfolgsgeschichte begann in der Doppelgarage des Firmengründers im hessischen Seeheim. Das damals entwickelte Energiesparsystem auf Wärmetauscherbasis führte Energie aus den sehr heißen Abgasen der Heizkessel in den Heizkreislauf zurück. Schnell zeigte sich, dass herkömmliche Schornsteine völlig ungeeignet für die Abführung dieser kalten und feuchten Abgase waren. Aus der Not heraus wurde damit die Abgasleitung aus Polypropylen geboren.
Zulassungsvoraussetzungen und Kriterien für Abgasleitungen aus Polypropylen waren bis dato nicht vorhanden. Willi Skoberne hat maßgeblich an der Durchsetzung dieses Materiales in Verbindung mit den öffentlichen Prüf- und Zulassungsstellen und nicht zuletzt dem Schornsteinfegerhandwerk gearbeitet. Mehrere Patente tragen den Namen Skoberne. Und viele bis dato gültige Zulassungen und Prüfzeugnisse wurden beantragt. Willi Skoberne gilt in Fachkreisen als der Pionier der Kunstoffabgasleitungen.
1990 erhielt Willi Skoberne erstmals die bauaufsichtliche Zulassung für Abgasleitungen aus Kunststoff. Die Abgasleitungen bestehen überwiegend aus korrosions- und temperaturbeständigem Kunststoff, dem Polypropylen, schwerentflammbar. Die starren Rohre mit Muffenverbindung sind flexibel einsetzbar und in Nennweiten von D60 bis D200 erhältlich. Für verzogene Schornsteine wurden zudem flexible Abgasleitungen in den Dimensionen 80 und 110 entwickelt.
Diese Abgassysteme wurden gemeinsam mit den Entwicklungsabteilungen der Heizkesselhersteller entwickelt und ausgebaut. Im Verlauf der Jahre hat sich die raumluftunabhängige Betriebsweise von Brennwertgeräten durchgesetzt. Hier hat Skoberne reagiert und konzentrische Systeme zur Abgas- Zuluftführung entwickelt. Die Bandbreite umfaßt heute die Nennweiten 60/100, 80/125 und 110/150.
Neue Impulse für noch mehr Wachstum
Seit 1996 werden in enger Zusammenarbeit mit der niederländischen Partnerfirma Cox Geelen b.v. Abgassysteme für alle Betriebsarten und Ausführungen entwickelt und an Kesselhersteller in ganz Europa vertrieben. Über diesen Vertriebsweg werden weltweit Skoberne Abgasleitungen verkauft und eingesetzt.
1992 hat Schwiegersohn Sven Schuchmann das Ruder in die Hand genommen und weitere Innovationen auf den Weg gebracht. Ergänzt wird das Angebot mit modernen und innovativen Schacht- und Schornsteinsystemen. 1996 wurde eigens dafür die Skoberne Schornsteinsysteme GmbH gegründet. Tochter Heike Skoberne ist mit Geschäftsführerin dieser Firma.
Mehr als 50 Mitarbeiter forschen, tüfteln und bauen auf dem über
10.000 m² großen Firmengelände im hessischen Pfungstadt. Das Team bezog erst
Anfang des Jahres 2001 die zusätzlich neuen Produktions- und Lagerflächen.
Der Umsatz beider Unternehmen lag nach Auskunft der Geschäftsführer im Jahr 2001
bei 13 Mio. Euro. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Hessen eine
Steigerung auf 15 Mio. Euro Umsatz.
Rund 600.000 Meter Abgasleitungen werden jährlich an die Heizkesselindustrie
ausgeliefert. Schachtsysteme vertreiben die Abgas-Spezialisten an
Fertighaushersteller, den Sanitär- und Heizungs-Großhandel bzw. den
Baustoffgroßhandel.
Neuerungen und Wegweiser für die Zukunft
Neben den Abgasleitungen hat sich schon früh ein zweiter Produktzweig herauskristallisiert. Abgasleitungen, die in Gebäuden Geschosse überbrücken, müssen in einem Schacht mit definierter Feuerwiderstandsdauer geführt werden. Als Problemlösung hat Skoberne schon sehr früh einen Schacht F90 und Schornstein in Zusammenarbeit mit der Firma Hebel entwickelt. Für schmale Nischen und Installationswände kam 1997 der runde Skoberne-Conit-F30-Schacht hinzu. Der Schacht wurde vielfach in der Fertighausindustrie eingesetzt.
Anfang 2001 stellte Skoberne ein Schachtsystem vor, dass aus einem völlig neuartigen Material hergestellt wird: SKOBIFIX. Der Name mit dem -ix am Ende steht für ein patentiertes Schachtsystem, das aus dem neuen und einzigartigen Material besteht: der SKOBIFIX Schaumkeramik.
SKOBIFIX Schachtsysteme aus Schaumkeramik sind extrem leicht. Das System ist so ausgeklügelt, dass Maurerarbeiten entfallen. Mit Nut- und Federsystem lassen sich die SKOBIFIX-Elemente beim Einbau ganz einfach zusammensetzen und verkleben. Außerdem können sie vom Aufstellraum der Feuerstätte aus gewartet werden. Der mühsame Weg auf das Dach bleibt aus.
Die schmalen Abmessungen lassen die Systeme praktisch in der Wand verstecken. Mit den raumsparenden Abmessungen (150 x 260 mm) des SKOBIFIX 30 Schachtsystem sind völlig neuartige Installationsarten möglich (siehe auch Schema-Zeichnung in der Meldung vom 17.2.2003). Beispielsweise die Firma BAUFRITZ GmbH verwendet den Schacht in einem Installationskern. Der Installationskern wird im Werk vorgefertigt und enthält diverse Versorgungsleitungen.
Skoberne produziert das System selbst und hat hierfür eigens eine Produktionsanlage entwickelt. Mehr als 2.000.000 EUR wurden 2001 hierfür investiert. Viele namhafte Anbieter aus der Fertighausindustrie verwenden das Schachtsystem SKOBIFIX 30 bereits seit den ersten Stunden.
Partnerschaften und Philosophie
Der Erfolg der jungen Unternehmer beruht auf einem ausgewogenen Verhältnis von Innovations-Lust, Ausdauer und Naturverbundenheit. Skoberne baut nicht nur für die Natur - bei der Erforschung von Zubehör für neue energiearme Heiz-Technologien orientieren sich die Nachkommen von Daniel Düsentrieb auch an der Natur. Dabei vergessen die Entwickler nicht, immer wieder über ihren "Schornsteinrand" zu schauen.
siehe auch:
ausgewählte weitere Meldungen:
- Schächte für Abgasleitungen aus Schaumkeramik stellen konventionelle Lösungen in den Hintergrund (17.2.2003)
- "Option zur Nachrüstung einer Solaranlage immer offen halten": ein Schornstein bietet vielfältige Möglichkeiten (17.4.2002)
- Moderne Abgastechnik mit Umweltschutzeffekt durch Wärmetauscher-Schornstein (24.10.2001)
- Wer auf den Schornstein verzichtet, spart am falschen Ende (24.9.2001)
siehe zudem:
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- DIN Recherche nach Normen und Verlagsartikeln - Stichwort: "Schornstein"
- "Schornstein" • "Heizung" bei auf Baulinks