Carport oder Terrassenüberdachung: Qualität des Dachmaterials ist entscheidend
(14.5.2003) Der verschlafene Blick aus dem Fenster am Morgen offenbart: Über Nacht hat es geregnet und die Tropfen haben aus feinem Staub ein schmuddeliges Muster auf dem Lack gemalt. Spätestens dann ärgert sich so mancher Autofahrer - mal wieder - über den mangelnden Schutz für seinen fahrbaren Untersatz. Dabei ist es nicht schwer, seine "PS-Schäfchen ins Trockene" zu bringen.
Die Lösung: ein Carport. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Wagen steht nicht im Regen und im Winter bei Schnee und Frost bleiben die Scheiben eisfrei. Zudem lässt die Luftzirkulation im Carport - im Gegensatz zu einer Garage - das Auto schneller trocknen und beugt so möglicher Rostbildung vor.
Das A und O beim Carport ist das Dach. Welchen Anforderungen muss das Material genügen, um den besten Schutz für das darunter stehende Vehikel zu gewährleisten? "Es sollte transparent, witterungsbeständig, bruchfest sowie schnell und einfach ohne aufwendige Halterungssysteme auch vom Hobbywerker zu montieren sein", meint Dr. Volker Benz vom Darmstädter Plattenspezialisten Makroform GmbH.
Apropos Bruchfestigkeit: "Landet ein Blumentopf von der Fensterbank darüber oder eine Silvesterrakete auf dem Carport, ist das ärgerlich - und nicht selten teuer, wenn dann gleich Dachelemente ausgewechselt werden müssen", gibt Benz zu bedenken. Er empfiehlt deshalb ein Material, das sehr zäh ist im "Nehmen", gleichzeitig hitzebeständig und leicht zu ver- und bearbeiten.
Für den Fachmann soll der Kunststoff Makrolon am besten diese Voraussetzungen erfüllen. "Dieses spezielle Polycarbonat ist hoch belastbar und übersteht so manchen Hagelschauer unbeschädigt - im Gegensatz zum Autoblech. Auch bietet es gute brandschutztechnische Eigenschaften", so Dr. Wolfgang Nising von Bayer Polymers, einem der größten Kunststoff-Hersteller der Welt.
Damit der Kunststoff auch kunstgerecht auf den Carport kommt, haben die Darmstädter mit "Makrolon Multi" ein besonderes System entwickelt. Dabei handelt es sich um so genannte Stegplatten, also flache Hohlprofile. Sie setzen sich aus zwei oder mehr relativ dünnen Scheiben, so genannten Gurten, zusammen, die in regelmäßigen Abständen durch Querstege miteinander verbunden sind. Acht verschiedene Typen unterschiedlicher Breite und Dicke stehen standardmäßig in fünf Farben zur Auswahl.
Ob Carport oder Terrassenüberdachung: Bei der Schaffung eines trockenen Plätzchens kann der Heimwerker selbst Hand anlegen. Der Grund: Das Material reagiert beispielsweise auf den Einsatz der Stichsäge nicht spröde. Benz mit einem Augenzwinkern: "Im Notfall ließen sich die Stegplatten sogar auf die Unterkonstruktion nageln, ohne dass sie zersplittern."
Für alle, die ihrem Auto mit einem Carport etwas Gutes tun wollen, hat Experte Benz noch einige Tipps parat: "Zunächst eine Selbstverständlichkeit, die gerne übersehen wird: Das Carport-Dach sollte eine leichte Neigung aufweisen, so dass Regenwasser in eine anzubringende Rinne ablaufen kann. Auch sollten die Carport-Stützen aus massivem Vierkantholz bestehen und fest im Boden verankert sein." Darüber hinaus verlangen die meisten Bundesländer eine Baugenehmigung. Hier sind dann bei der zuständigen Behörde Bauzeichnungen und Baubeschreibungen einzureichen.
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